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Primavera Sound

rogerhealy
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von rogerhealy » Di 14. Jun 2022, 22:56

Monkeyson hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:23
ckshadow hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:20
Gibt aktuell recht viel Omikron.
Bei meiner Primavera-Crowd übrigens auch bei allen, die es vor dem Festival noch nicht hatten. Dafür würden mich auch mal Zahlen interessieren.
Mich hat es auch erwischt.

Rieper
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Rieper » Di 14. Jun 2022, 23:04

rogerhealy hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:56
Monkeyson hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:23
ckshadow hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:20
Gibt aktuell recht viel Omikron.
Bei meiner Primavera-Crowd übrigens auch bei allen, die es vor dem Festival noch nicht hatten. Dafür würden mich auch mal Zahlen interessieren.
Mich hat es auch erwischt.
Gute Besserung.

Hab auch von vielen gehört, die dort waren und nun positiv sind.

Ich bin gespannt, ob der ganze Festivalsommer so durch gehehn wird wie geplant. Klar, hier und da werden bestimmt Bands coronabedingt absagen. Aber ob es dann doch Auflagen in einigen Ländern geben wird? Kapazität, Masken oder vielleicht Absagen? Ich bin gespannt.

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Supersonic
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Supersonic » Di 14. Jun 2022, 23:49

Organisatorisch zu Beginn relativ chaotisch (Getränke schmuggelten wir selbst viel rein), aber die Bands und die Besucher machten das locker wieder wett, habe bis dato in über 15 Jahren Erfahrung mit Festivals nichts besseres erlebt. Und ja, auch ich habe nun zum ersten Mal Covid ausgefasst, wenn meine Schwester am Samstag nicht ihren 40er feiern würde (wo ich auflegen sollte), würde ich aber trotzdem sagen: Das war es locker wert. (zahlte ja nur 150 Euro für das 2-Weekends-Ticket). Aber wenn der Körper es zulässt, könnte ich vermutlich einen auf Julian Casablancas machen. :hecheln:

Gute Besserung euch allen!

defpro
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von defpro » Mi 15. Jun 2022, 02:53

Ich bin mittlerweile auch wieder zu Hause angekommen und kann von meinem ersten Besuch beim Primavera Sound (WE 2) berichten. Insgesamt war es ein echt tolles Festival, obwohl die Rahmenbedingungen besser hätten sein können, da ich zum ersten Mal in meiner mittlerweile zwölfjährigen Festival-Karriere mit einer ordentlichen Erkältung während des gesamten Festivals zu kämpfen hatte. Mittlerweile sind auch meine Corona-Tests positiv. Hätte echt nicht gedacht, dass Festivals solche Superspreader-Events sind. Gefühlt hat es gerade wirklich jede:r, der:die es vorher noch nicht hatte.

Will vorab auch erst mal zu einigen der hier diskutierten Punkte meinen Senf angeben. Als erstmaliger Besucher kann mir hier ja niemand Befangenheit vorwerfen:

- App(s): Ja, die Installation von 3 Apps nur für dieses Festival war etwas nervig, aber letztendlich hat die Übertragung in die AccessTicket-App problemlos funktioniert und der Ablauf des Einlasses war so zügig funktioniert wie noch auf keinem anderen Festival. Ich musste nie auch nur eine Sekunde am Eingang warten. :thumbs:

- Trinken: Ja, das Bar-Personal war nicht vernünftig geschult und Bier wurde auch nie vorab gezapft. Dennoch liefen die Bestellungen zu 95 % super zügig ab, wenn man sich eine weniger besuchte Theke herausgesucht und vielleicht nicht den aller ungünstigsten Zeitpunkt (Bandwechsel auf den Hauptbühnen) gewählt hat. Meistens standen die Leute sogar brav in Schlangen, sodass noch nicht einmal die Gefahr bestand, dass an einem vorbei bedient wird. Gab auch noch ein paar Estrella-Selbstzapfanlagen, an denen auch nie viel los war und wo es (nach App herunterladen und registrieren) nochmal deutlich günstiger war als an den normalen Theken.
- Essen: War teuer (genauso wie die Getränke), aber super lecker. Gab auch dutzende vegetarische Alternativen (vegane bestimmt auch, hab ich nicht so sehr drauf geachtet) und die Wartezeiten waren nicht der Rede wert bzw. nicht vorhanden. Habe ich bislang auf keinem Festival so gut erlebt.
- Trinkwasser: Wenn es auf dem Gelände Schlangen gab, dann an den Trinkwasserstellen. Mich haben diese immer abgeschreckt, auch wenn es laut Lewis wohl recht schnell ging. Sind dann doch immer an die Theken ausgewichen. Also bitte für künftige Ausgaben gerne aufstocken. Von gratis verteilten Wasserflaschen habe ich nichts mitbekommen, aber vielleicht waren wir auch an den falschen Spots.

- Umwelt/Greenwashing: Hat man sich alles etwas schön geredet. Fängt mit der angeblich guten Klimabilanz der Sponsoren Binance, Cupra & Co. an und hört mit viel zu wenigen Müllcontainern auf. Das Pfandsystem hab ich immer noch nicht so richtig verstanden. Ich weiß nur, dass es für das inflationäre Sammeln von Bechern keine Incentives gab, sodass das auch niemand gemacht hat. Auf Wasser aus Alu-Dosen wurde überhaupt kein Pfand erhoben wurde. Positiv kann man erwähnen, dass die zurückgegebenen Becher an den Theken in der Regel auch für die neu bestellten Getränken genutzt wurden. Etwas übertrieben hat es jedoch ein mobiler Verkäufer mit Bierrucksack, der, als ihm seine Bechern ausgingen, einfach verdreckte Becher vom Boden aufgehoben und für den weiteren Verkauf verwendet hat. :sadno:
- Toiletten: War ziemlich easy. Selbst Frauen mussten meistens gar nicht oder wirklich nur sehr kurz warten. Wenn man das Gelände etwas besser kannte, war es auch nicht schwierig, die eher weniger frequentierten Toiletten auszumachen. Laut meiner Freundin waren die Kabinen wohl auch ziemlich sauber. Seife und Desinfektionszeug waren leider meistens leer.

- Nebenbühnen: Die längste Schlange auf dem Gelände habe ich noch vergessen und das war die des Boiler Rooms. Die Bühne MUSS umplatziert werden, um Sound-Clashes mit der Plenitude-Bühne zu vermeiden. Wenn man sich als Zuschauer ganz rechts positioniert hat, konnte man das Schlimmste noch vermeiden, aber das war nicht immer möglich und die Artists waren auch oft sehr irritiert. Wenn es sich beim Boiler Room um so einen Publikumsmagnet handelt, wieso dann nicht diesen im tendenziell eher weniger besuchten Bits-Bereich unterbringen? Das würde nochmal mehr Leute dorthin locken. Ansonsten haben mir die meisten Bühnen gefallen, sowohl was Zugänglichkeit, Positionierung, Bühnensicht und Ausblick angeht. Besonders toll war der großzügige abschüssige Sitzbereich der Binance-Stage.
- Bits-Area: Ja, der Weg dorthin könnte (für Nicht-VIPs) kürzer sein und für Fans von schnellen Bühnenwechseln fällt die Area wohl komplett flach. Insgesamt lief sich der Weg aber relativ flott. Man hat sich zudem der Kritik angenommen und z. B. mit der Verlegung von 2manydjs versucht, den Bereich für die Besucher:innen attraktiver zu machen (auch wenn die Überschneidung mit Bicep dann einige gewurmt hat). Der Rückweg von Bits zum großen Gelände war aufgrund der Treppen etwas anstrengender, zumal die Unterführung auch ein kleines Bottleneck war. Ich hoffe, dass man sich mit dem Hafen-Betreiber einigen kann, sodass die eigentliche Brücke wieder von allen genutzt werden kann.

- VIP: Mir fehlt der Vergleich zum Vorjahr, aber im Netz haben sich diverse VIP-Ticketinhaber:innen über zu wenige Benefits beschwert. Auch wenn ich das aus Nicht-VIP-Perspektive z. T. nachvollziehen kann, muss ich sagen, dass ich sehr froh darüber bin, dass es keine VIP-exklusiven FOS-Bereiche vor den beiden Hauptbühnen mehr gibt. VIP-Tickets sollten das Festival für deren Käufer:innen angenehmer und vielleicht auch luxuriöser gestalten, aber "normale" Besucher:innen sollten keine Nachteile dadurch erfahren. Die neue VIP-Bühne vor den beiden Hauptbühnen hat jedoch niemandem etwas gebracht. Für VIPs war sie zu weit hinten platziert und bot keine attraktivere Sicht auf die Bühne. Für normale Leute war sie ein riesiges Sichthindernis auf die Bühne und sorgte gerade bei den gut besuchten Heads auf der linken Seite für ein ziemlich fettes Bottleneck. Daher bitte die VIP-Bühne mit ordentlicher Erhöhung auf die rechte Seite stellen, mit ausreichenden Toiletten und Thekenpersonal ausstatten und meinetwegen noch Premium-Food/Drinks anbieten, die es sonst auf dem Gelände nicht gibt. Genauso wird es beim Graspop, ebenfalls mit parallelen Hauptbühnen, gemacht und da wird das Angebot ausgesprochen gut angenommen.

- Hauptbühnen: Am liebsten sind mir natürlich auch die Festivals, bei denen ich entspannt kurz vor jedem Act noch einen guten Platz ergattern kann. Beim Graspop ist das z. B. so, aber die haben auch einen höheren Altersschnitt, wo es sich viele Leute auch gerne weiter hinten gemütlich machen. Beim WE 2 war das Publikum dem Booking entsprechend jedoch sehr jung und das zugkräftigste Parallelprogramm der Welt verhindert nicht, dass sehr viele Menschen Acts wie Dua Lipa, Tame Impala und Gorillaz sehen möchten und es vor der Bühne voll wird. Eine Gefahr für Leib und Leben habe ich hier jedoch nie erlebt. Ein wenig unangenehm war es für uns lediglich bei den Gorillaz, wo es schon etwas eng war und wo vor allem dem Publikumsaustausch sowohl nach vorne als auch nach hinten wenig Spielraum geboten wurde. Ob hier Wellenbrecher (nach hinten oder zwischen beiden Bühnen) etwas bringen würden? Ich weiß ja nicht. Bei uns hätten die nix gebracht, dafür standen wir noch zu weit hinten. Ich glaube, die Verfrachtung der zentral platzierten VIP-Bühne an die Seite würde hier am meisten helfen, weil sie das Schauen von weiter hinten wesentlich attraktiver machen würde. Wenn es dann noch möglich wäre, den Hauptbühnen-Bereich hinten zu beiden Seiten verlassen zu können, dann sehe ich hier eigentlich gar keine Probleme mehr. Die gegenüberliegenden Bühnen aus den Vojahren würden bestimmt für mehr Publikumsbewegung sorgen. Auf der anderen Seite ist so ein Doppelbühnen-Konzept schon ganz nice und wurde bereits auf so vielen Festivals erfolgreich umgesetzt. Das schafft das Primavera bestimmt auch noch. :smile: Weniger Publikum wäre natürlich auch nett, aber mit dem Fokus auf die ganz großen Heads glaube ich nicht so recht daran. Ist halt immer noch ein Major-Festival.
- Sound: Ist hier interessanterweise erstaunlich gut weggekommen. In den meisten Fällen war ich auch vollauf zufrieden, aber gerade an den Hauptbühnen kam es mMn etwas zu häufig vor, dass man beim ersten Song überhaupt keinen Gesang gehört hat, was dann ab dem zweiten Song gefixt wurde. Dua Lipa war dagegen konstant zu leise. Bei Standpunkten weit außen kam von den Lautsprechern auch nicht mehr viel an, da die Front-Speaker zu weit entfernt waren und die Back-Speaker hinter dem VIP-Deck zu wenig nach außen geneigt waren. Daher also besser auch weiter hinten noch einmal äußere Speaker aufstellen.

- People: Die meisten Personen waren super entspannt und gut drauf und die Stimmung bei fast allen Gigs war ausgezeichnet. Hab mich natürlich insbesondere gefreut, ein paar Leute aus diesem Forum zu treffen, auch wenn die Begegnungen viel zu selten und meistens viel zu kurz waren. Influencer:innen konnte ich gut ignorieren und sonstigen Stress hatte ich vor Ort nie. Da sich hier öfters über laut quatschende Spanier beschwert wurde: Die Personen, die mir diesbezüglich unangenehm aufgefallen sind, waren so gut wie immer Briten. Ansonsten ein paar Teenies, die ihren Alkoholkonsum falsch eingeschätzt haben und Leute, die meinen, sich in zu engem Gedränge Kippen anzünden zu müssen. Das Übliche halt.

- Primavera a la Ciutat: Konnte sich im Prinzip jede:r vorher denken, dass die Konzerte mit theoretischen Besuchern von zwei kompletten Wochenenden völlig überlaufen sein werden, aber die Ausmaße haben wohl einige Anwesende doch etwas erstaunt. Ich bin generell kein Fan solcher Ansteh-Gigs. Die Ungewissheit, ob ich nach mehreren Stunden Warterei tatsächlich reinkomme, würde mich komplett fertig machen. Für mehr Unmut sorgte jedoch die Tatsache, dass eben kein first come first serve galt, sondern DICE-Ticket > VIP-Ticket > Ticket WE 1&2 > Ticket WE 1 oder 2. Mindestens die Unterscheidung der letzten beiden Kategorien hätte man sich auf jeden Fall sparen können, zumal das meine ich auch nicht von Anfang an so klar kommuniziert war. Damit hätte man einigen Leuten eine Menge Frust erspart. Beruht jedoch alles nur auf Hören-Sagen. Live habe ich mir dieses Warteschlange-Schauspiel nie gegeben. So ganz ist mir das Konzept dieser Gigs auch noch nicht klar. Will man intime Zusatz-Gigs von Festival-Acts für Fan-Ultras? Will man exklusive Bonus-Gigs von Nicht-Festival-Acts? Will man die Venues vor Ort promoten? Will man den Locals, die sich kein Festivalticket leisten können, ebenfalls den Zugang zu Konzerten ermöglichen? Ich finde, man sollte sich überlegen, was man mit dem Programm unter der Woche eigentlich erreichen will und dann die Organisation darauf ausrichten.
- Brunch at the Beach: Auch hier hätte man sich vorher denken können, dass für die 10 Acts vermutlich nicht das komplette Festivalgelände geöffnet wird. Dennoch hätte hier eine entsprechende Kommunikation nicht geschadet. Dass dann von den Behörden kurzfristig eine offizielle Zulassungsbeschränkung verlangt wurde, war natürlich blöd. Dennoch wären auch hier genug Zeit vorhanden gewesen, das zu kommunizieren, anstatt einfach zu einer Zeit, wo die meisten noch schlafen, ohne Vorwarnung einen Registrierungsprozess freizuschalten, der dann ruckzuck ausverkauft ist. Uns hat es nicht betroffen, da wir eh nicht hinwollten, aber ich verstehe den Ärger vieler Leute. Immerhin hat man sich mit den kurzfristig anberaumten Club-Gigs um Schadensbegrenzung bemüht.

- Kommunikation/Organisation: Abgesehen von den bereits angesprochenen Punkten und dem vermutlich zurecht kritisierten WE 1-Donnerstag war es meiner Meinung nach in Ordnung. Für Massive Attack hätte auch ich mir einen Ersatz gewünscht (muss noch nicht mal gleichwertig sein). Scheint wohl dieses Jahr eine angespannte Situation auf dem Booking-Markt gewesen zu sein. Ansonsten haben mich eigentlich nur die ständigen Timetable-Anpassungen genervt. Die sind natürlich verständlich, wenn Acts super kurzfristig absagen, aber gefühlt wurde da ständig dran rumgebastelt. Hier mal alle Pausen auf den Hauptbühnen von 5 auf 15 Minuten erhöht. Gorillaz spontan doch 15 Minuten früher, Shellac und Sky Ferreira tauschen Slots usw. Alles kein Ding, wenn es dafür gute Gründe gibt, aber bitte haut doch einfach bei so etwas mal eine Info raus. Auf dem Gelände war meistens gutes Internet, sodass solche Updates auf sehr vielen Smartphones angekommen wären. Ansonsten noch Probs, dass die Kritik mit der Überfüllung der Binance-Stage angenommen wurde. Bei Angèle am Samstag standen dort auf beiden Seiten Ordner mit Absperrband und haben den Publikumsbereich vor Überfüllung geschützt.

Letztendlich muss man sagen, dass die meisten der im Internet geäußerten Kritikpunkte insb. vom ersten Donnerstag für mich während des zweiten Wochenendes schlichtweg nicht mehr vorhanden waren. Ich hatte nach den ersten Berichten in Foren und auf Social Media sehr große Bedenken bzgl. des Festival-Ablaufs und hab mich da sehr verrückt machen lassen. Man muss einfach bedenken, dass gerade auf Social Media sehr viel übertrieben wird. Fyre-Festival-Vergleiche werden so inflationär gedroppt, dass ich diese wirklich nicht mehr ernst nehmen kann. Ich denke, ein Großteil der auf den Donnerstag bezogenen Kritik war vermutlich gerechtfertigt und es wäre natürlich schöner gewesen, wenn von Anfang an alles glatt gelaufen wäre. Aber die Kritik wurde angenommen und innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Maßnahmen ergriffen, sodass sowohl ich als auch die meisten anderen Besucher:innen am Ende hoffentlich eine schöne Zeit hatten. :thumbs:

Zu den Bands schreibe ich später nochmal ausführlicher. Da dank Corona mein nächster Urlaub auf Eis liegt, hab ich ja zum Glück ausreichend Zeit dafür. :lol:

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Tambourine-Man
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Tambourine-Man » Mi 15. Jun 2022, 07:48

Allen, die Corona mit heimgenommen haben erstmal gute Besserung!

Spannend das alles hier zu lesen, verfolge alles rund ums Primavera immer sehr interessiert.
Monkeyson hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:01
fipsi hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 18:04
Ich glaube wir müssen uns diesen Festivalsommer überall mit einem etwas anderen und anstrengenderen Publikum anfreunden als erfahrene Besucher. Mein persönlicher Eindruck ist, dass es überall eine große Anzahl an neuen Besuchern gibt und zusätzlich die alten Hasen besonders ihr Zusammensein zelebrieren. Das kann dann schon echt super anstrengend sein von den Dynamiken her. Will ich aber so auch nicht kritisieren, sondern einfach nur anmerken.
Das ganz bestimmt. Das sind ja dann 3 Jahrgänge von Festival-"Erstis" auf einmal, das kann schon prollig/problematisch werden.
Irgendwie störe ich mich an dieser einseitigen Argumentation/Rechnung, das ist mir zu boomerig.
Selbst wenn jetzt 3 Jahrgänge an Festivalneulingen gleichzeitig nachwachsen, sind im gleichen Zeitraum auch ebenso viele Jahrgänge den schwierigen Jahren ( ;) ) entwachsen und reifer.
Ich will gewiss keine Lanze für toxisches Verhalten und Abifahrt-vibes auf Festivals brechen, das braucht niemand und in jungen Jahren ist man dafür zweifelsohne anfälliger (auch wenn ich irgendwie auf eine gesamtgesellschaftliche Verbesserung, insbesondere beim Thema herassment, hoffe), da ist der Verfasser leider auch niemand, der sich ausnehmen kann. Ich glaube nur nicht, dass man herbeireden muss, es käme jetzt alles noch schlimmer durch die Jungen.
Abschließend werde ich mein Urteil natürlich auch erst nach dem Sommer fällen können, wenn ich mehr Erfahrungen gesammelt habe. Bisher bin ich heuer lediglich beim Popsalon in Osnabrück auf ein extrem junges Konzert/"Festival"-Publikum getroffen, besonders bei Edwin Rosen. Da würde gekreischt, die Kids waren hyped, haben lauthals mitgesungen und natürlich auch Handys gezückt. Das war vielleicht nicht unsere Welt, aber ich würde das bei einem gehypten jungen deutschen act niemandem vorwerfen. Denn abseits der großen Begeisterung (für Künstler und Musik), kam mir das junge, vermeintliche Erstlings-Publikum nicht unangenehm(er) vor.
Da würde ich mich wenn tatsächlich eher um die Leute sorgen, die meinen jetzt endlich mal wieder so richtig auf die Kacke hauen zu müssen. (das wiederum eine haltlose Unterstellung von mir :mrgreen: )
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von fipsi » Mi 15. Jun 2022, 13:57

Es wurde jetzt eine Umfrage an die Besucher geschickt, die sich mit dem Umgang beim Einlass der Clubkonzerte und des Brunchs auseinandersetzt. Das ist doch schon mal ein Zeichen von Kommunikation.

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von slowdive » Mi 15. Jun 2022, 14:08

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nilolium
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von nilolium » Do 16. Jun 2022, 02:13

Ach krass, wusste gar nicht, dass ursprünglich eine doppelt so große Bühne bei der Beach Area geplant war :o
Hier mal ein ganz nettes kleines Interview:

https://www.iq-mag.net/2022/06/primaver ... -comeback/

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von slowdive » Do 16. Jun 2022, 17:48

So, hier nochmal ein musikalischer Rückblick. Schreibe den gerade für einen Blogpost, daher ist er eigentlich auch zu lang für einen Forumsbeitrag, aber naja. Interessiert bestimmt trotzdem einige hier. Habe ihn noch mit ein zwei für das Forum relevanten Ergänzungen versehen und et voila.

Zunächst mal überblicksweise, was ich alles gesehen habe in chronologischer Reihenfolge:

Dinosaur Jr., Kacey Musgraves (teilweise), Charli XCX, 100 Gecs, Hannah Diamond, Otoboke Beaver (tlw.), DJ Shadow (tlw.), Beach Bunny, Weyes Blood (tlw.), Fontaines DC, Parquet Courts, The National (tlw.), Caribou, Jamie xx, Maricas & ISAbella, Die Katapult, Dreamcatcher (tlw.), Black Country New Road, Caroline Polachek, Gorillaz, Tyler the Creator, Kero Kero Bonito (Club-Show), Noga Erez (Club-Show), PC Music presents Acid Angel (mit Putochinamaricón, Easyfun, Namasenda, Hyd, Hannah Diamond, A.G. Cook, Kero Kero Bonito & 100 Gecs) (Club Show), Gilles Peterson (tlw.), Sofia Kourtesis, Ashnikko, Charli XCX, 2ManyDJs, Hurray for the Riff Raff (tlw.), Brittany Howard, Lorde, The Strokes, M.I.A. (tlw.), Run the Jewels, Genesis Owusu, Angel Bat Dawid, Sky Ferreira, Mogwai (tlw.), Courtesy (tlw.), Fred Again.. (tlw.), Jessie Ware

Zunächst mal zudem, was musikalisch eher negativ war. So Sachen wie Black Country New Road, Weyes Blood, Brittany Howard und einige andere zähle ich mal nicht dazu. Das waren sicher keine schlechten Konzerte, sondern einfach für mich musikalisch uninteressante Acts, bei denen ich zufällig vor der Bühne saß und gegessen habe oder wo mich die frühabendliche Gruppendynamik hin manövriert hat. Schlechte Konzerte, bei denen ich zumindest eine gewisse Erwartungshaltung hatte, gab es eigentlich nur zwei – und die hat Lewis mit „die Zeit der arroganten Indie-Macker ist vorbei“ schon ganz gut beschrieben. Zum einen die Gorillaz. Die habe ich – gefühlt entgegen der meisten hier – am ersten und nicht am zweiten Wochenende gesehen und hier war Damon Albarn noch nicht ganz so druff – immerhin. So richtig festmachen kann ich es nicht mal argumentativ, aber die ganze Show hat von A bis Z nach uninspirierter Midlife-Crisis geschrien für mich. Wenig tighte Band, gelangweilt wirkender Damon, Stimmung so lala. Nicht wirklich furchtbar, aber gerade im Vergleich zum darauffolgenden Tyler, the Creator-Gig schon verdammt blutleer. Reine Nostalgie-Befriedigung – und dann nichtmal wirklich gut. Der andere Gig war der von den Strokes. Die waren, wenn sie denn mal gespielt haben, musikalisch zwar ziemlich on Point und gut, aber alles, was zwischen den Songs passiert ist, war wirklich unerträglich. Klar, Julian Casablancas war jetzt nie ein großer Sympathienträger, aber die machohaften, unlustigen, bescheuerten Ansagen hier nach jedem einzelnen Song. Einfach schlimm. Gerade nachdem Lorde vorher gespielt hat, wünschte man sich umso mehr, dass dieser Typus Rockstar-Gehabe einfach nur noch im Klo der Popgeschichte runtergespült wird. Zu spät angefangen und dann ganze 13 ~3-Minuten-Songs geschafft in 75 Minuten, weil so viel Müll geredet wurde zwischendurch. Not good.

Das war’s aber auch schon. Bei allen anderen Konzerten, die ich mir ganz bewusst angeschaut habe, hatte ich mindestens eine gute, meist sogar eine sehr gute Zeit. Die Dichte an wirklich coolen, interessanten und kurzum guten Konzerten war (mal wieder) extrem hoch – wie eigentlich immer für mich. Egal, ob es jetzt der großartige Abriss bei Parquet Courts, der besten Gitarrenband, die wir aktuell haben, war, das unerwartet coole Club-Konzert von Noga Erez, von der ich vorher nur wenig kannte, ein smoothes Eingrooven direkt am Strand zu Sofia Kourtesis, das perfekte Popkonzert von Caroline Polachek oder der (für mich überraschend) tanzbare Rausschmeißer schlechthin: Jessie Ware, meine „Entdeckung“ des Wochenendes. Musikalisch geht über dieses Festival einfach absolut gar nichts für mich. Trotzdem will ich nochmal ein paar Gigs rauspicken, die mich aus unterschiedlichen Gründen – musikalisch, stimmungstechnisch, in bestimmten Kontexten oder einfach vom allgemeinen Vibe her – nochmal besonders gepackt haben. Lorde hat für mich den besten Auftritt des Festivals gespielt und war für mich eines der schönsten Konzerterlebnisse, das ich je hatte. Alles andere einfach ungeranked.

Lorde (Weekend 2)

Allein die Rahmenbedingen waren perfekt. Lorde hat den 21:30 Slot gespielt und auf dem Primavera heißt das, wenn du vor der Hauptbühne stehst: Links von dir siehst du das Meer über dem langsam der Mond aufgeht, rechts von dir geht die Sonne hinter der Skyline von Barcelona langsam unter. Atmosphärisch as fuck. Es war ein wet hot Summer-Day, ich saß früh mit lieben Menschen vor den Hauptbühnen, es gab kaltes Aperol und zur Einstimmung spielten Hurray for the Riff Raff ihre schönen Contemporary Folk-Songs im Hintergrund. Der Vibe war wundervoll, der Kontext perfekt. Das allein hätte schon gereicht, ist aber wohl doch nur die halbe Wahrheit, wenn ich darüber nachdenke, warum das alles am Ende so, soooo unendlich gut war.

Die andere Hälfte liegt in der Bedeutung, die die Musik von Lorde in den letzten zwölf plus ein wenig Monaten für mich gespielt hat. Zugegebenermaßen habe ich mich lange ein wenig schwer getan mit ihrer Musik. Klar, ich mochte immer, was ich da höre, aber mehr war dann irgendwie doch nicht da. Anfang des letzten Jahres lief dann im Privaten sehr vieles (eigentlich fast alles) ziemlich aus dem Ruder. Ultraschlimme Trennung, Krankheitsfälle in der Familie, Corona-Background-Blues. Alles überlappend, alles scheiße. Im Ergebnis war ich irgendwann ziemlich am Ende und es ist etwas passiert, was so noch nie da war: Ich habe aufgehört Musik zu hören. Quasi komplett und über mehrere Monate. Nicht als bewusste Entscheidung, sondern einfach so. Ich war nie in Stimmung, komplett leer. Aber dann, irgendwann und aus welchen Zufällen auch immer, habe ich „Solar Power“ gehört, die Vorabsingle vom aktuellen Lorde-Album – und war angepisst, weil ich den Song scheiße fand. Also wirklich. Damals dachte ich, es läge nur an den Akustik-Gitarren und der hippie-esken Attitüde, heute aber glaube ich, es hatte in einem nicht grade unerheblichen Maße damit zu tun, dass mich so rundum positive Musik damals nur noch kaputter gemacht hat. Aber hey, ich habe zum ersten Mal seit längerem überhaupt wieder etwas gespürt durch Musik. Es ging voran. Irgendwas daran hat mich jedoch direkt danach dazu bewogen zurückzukehren zu Melodrama, dem Vorgängeralbum, in dem Trennungen verarbeitet und neue Euphorien gesucht wurden. Und das war ein Match, denn genau in dieser Phase befand ich mich: Irgendwo noch immer komplett am Arsch, aber langsam auch wieder in der Lage ein Stück weit nach vorn zu schauen. Das alles hat bei mir eingeschlagen, wie kaum etwas zuvor. „Hard Feelings/Loveless“ und vor allem „Supercut“ als Vergangenheitskonfrontation, „Perfect Places“ und „Green Light“ für den Kick in die Zukunft. Über Monate ging das so und gab mir letztlich meine Leidenschaft für Popmusik zurück. Und noch viel mehr. Mittlerweile geht’s mir deutlich besser und sogar mit den Songs von Solar Power habe ich mittlerweile Frieden geschlossen. Durch den sommerlich warmen Frühling mögen wir uns teilweise sogar sehr inzwischen. Soweit zum mittelmäßigen Serienflashback, der auserzählt, was ihr vielleicht nie wissen wolltet.

Da stehe ich nun also in Barcelona vor der Bühne, das Katapult-ähnliche Dings, das die einfach, aber stillvolle Bühnendeko ist, dreht sich, Lorde steht drauf und das Konzert geht los. Und ich bin sowas von drin von Sekunde eins an. „Homemade Dynamite“, das unwüstlich-schöne „Ribs“, „Mood Ring“, der beste Song des aktuellen Albums, „Cruel Summer“, ein Bananarama-Cover, hier zum ersten Mal überhaupt gespielt und passender nicht hätte sein können, und noch so viel mehr. Was für eine Künstlerin. Noch nie habe ich so viele Smartphone-Konzert-Videos von jungen Frauen ruiniert, wie durch meinen schrägen Gesang hier und jetzt. Aber ich weiß, es ihnen egal, denn um mich herum haben gerade alle in ihrem Singen, Tanzen und – es immernoch ein Popkonzert – Kreischen die absolute Zeit ihres Lebens. Was für einmalig tolle Vibrationen mich hier umgeben. Dann irgendwann kommt „Supercut“ und direkt danach „Perfect Places“ und ich kann ganz bestimmt sagen, dass ich noch so hemmungslos geheult habe inmitten von Menschen. Erst vor Melancholie, danach vor purer Glückseligkeit. Und ich bin nicht allein. Die Frau neben mir hatte es schon zwei Songs davor, zu „Liability“, zerrissen und sie ist mir – jemand völlig fremden – in die Arme gefallen. Irgendwann später „Green Lights“, um mich herum werden Lichter gezündet – Mini-Bengalos, Riesenwunderkerzen, I don’t know – und alles löst sich pünktlich zu Reinkicken von einem der besten Pop-Refrains aller Zeiten in pure Ekstase auf. Den Abschluss bildet dann „to calm a little down“, wie Lord selbst sagt, „Solar Power“. Der Song, den ich anfangs so furchtbar fand und der mich nun – ein Jahr später – auf die wohl allerbeste Art in eine der schönsten Sommernächste des Jahres entlässt. That’s it.

Klingt das nun etwas drüber und pathetisch? Vermutlich. Und der ein oder andere routinierte Berufszyniker hier wird das alles vermutlich „peinlich“ oder sonst irgendwas finden. I don’t care. Ich bin einfach froh, dass ich auch nach so vielen Jahren des Musikhörens und Konzertbesuchens noch immer solche Gefühle entwickeln kann, wenn es um Pop geht. Dass inmitten all der Routine, die sich – und gucke ich mir hier so um, bin ich sicher nicht allein damit – mit der Zeit entwickelt noch immer solche „ersten Male“ möglich sind. Solche life-changing Konzerterlebnisse. Liebe alles daran. Werde es hoffentlich immer tun.

Kero Kero Bonito (Ciutat)

Bevor ich über den eigentlichen Abend schreibe, möchte ich nochmal ein, zwei Gedanken zu den Club-Konzerten allgemein äußern, die ja anscheinend für nicht unerheblichen Frust gesorgt haben. Das soll jetzt kein Guide oder Tutorial sein, sondern einfach zeigen, warum es für mich und auch viele andere aus meiner Gruppe dennoch ein schönes Erlebnis war. Und das lag glaube ich an unserer Herangehensweise, die an diesem Abend exemplarisch war: Wir sitzen also in unserem Apartment nachdem wir den ganzen Abend am Strand von Badalona etwas außerhalb der Stadt damit verbracht haben, schwimmen zu gehen, Bier zu trinken, 5000 zu spielen und einfach eine gute Zeit zu haben. Sonnenbetankt zurück in die Wohnung kommen, zusammen kochen, weiter würfeln, von Bier auf Sekt umsteigen und plötzlich ist es fast 1 Uhr. Die meisten haben ihre Ausgehpläne schon begraben, aber ich und eine kleine Gruppe findet noch ein Quäntchen Restmotivation, zu versuchen Kero Kero Bonito im Razzmatazz zu sehen. Davor spielt Beck und die Publikumsüberschneidung könnte klein genug sein, um doch noch reinzukommen. So argumentieren wir zumindest, auch wenn wir so ganz selbst nicht dran glauben. Aber hey, für den Fall, dass wir nicht reinkommen, haben wir Bier dabei und setzen und bei nächtlichen 22 Grad an den Strand von Barcelona. Könnte schlimmer sein. Win-Win.

Mit dieser Aussicht machen wir uns also halbbetrunken auf den Weg und wähnen uns gedanklich schon halb auf Kurs Strand, als wir die lange Schlange sehen. Aber trotzdem mal versuchen. Und zack, alles geht plötzlich superschnell aus irgendwelchen Gründen und wir stehen pünktlich zu Song 1, „Lipslap“, überglücklich direkt vor der Bühne. Klar, so wird es nicht immer laufen. Aber der Punkt bei uns war, dass wir das alles eher als Bonus gesehen haben und einen sehr schönen Alternativplan hatten. Auch wenn wir nicht reingekommen wären, gefrustet wären wir wohl nicht gewesen. Glaube mit so einer „Es ist ein netter Bonus“-Herangehensweise hatten wir ein gutes Festival – auch in der Woche.

Aber gut, Kero Kero Bonito. Eine meiner absoluten Lieblingsbands (mein Twitterhandle ist literally eine Anspielung auf die Band) und sicher auf eine meiner meistgehörtesten in den letzten Jahren. Und was kommt, ist ein absolutes Hit-Set. Die Crowd ist – wie für PC Music-Acts üblich (dazu später mehr) – komplett drin und involviert, dabei aber gleichzeitig auch total rücksichtsvoll. „Break“, einer meiner Lieblinge, das herrlich abseitige „Bugsnax“, Abriss bei „Only Acting“ und als Zugabe „Trampolin“ als dancigen Rausschmeißer, nachdem aber wie auf wunderbar freundlicher Watte landet, „Trampolin“.

Das Konzert war insbesondere durch unsere eigenen Umstände superschön, aber so richtig besonders und wunderlich wurde es erst danach. Wir kommen also supereuphorisch aus der Location, fahren 45 Minuten quer mit dem Nachtbus zurück zu unserem Apartment und beschließen vor dem Schlafengehen noch ein Eis am Späti zu essen und daher eine Station früher auszusteigen. Da steigen wir jetzt also aus und wer steht vor dem Späti quasi direkt vor uns: Die Band. Kero Kero Bonito. Konnte es selbst glauben und habe daher ein bisschen schüchtern und peinlich berührt nachgefragt, aber ja: There they are. Haben dann noch ein bisschen mit der Band über das Konzert geplaudert und die bevorstehende PC Music-Night und es war einfach nur total lieb und nett. Zum Schluss noch ein schönes Foto gemacht. Was für ein cooler Abend.

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PC Music presents Acid Angel (Ciutat)

Möchte hier gar nicht so viel über die Schlangensituation und die – as usual – unfähige Kommunikation seitens des Festivals sprechen – das wurde schon hinreichend und völlig zurecht getan–, sondern eher über die PC Music-Crowd. Denn die ist wirklich besonders und ich hatte das große Glück, diverse Konzerte mit ihr gemeinsam zu erleben – auf der großen Hauptbühne bei Charli XCX, bei 100 Gecs und Caroline Polachek, im kleineren Rahmen bei Hannah Diamond oder eben hier bei der eigens kuratierten Label-Nacht. Ich habe, glaube ich, wirklich noch nie ein Publikum erlebt, dass einerseits so krass ekstatisch ist, aber gleichzeitig auch so offen und rücksichtsvoll miteinander umgeht. Jedes Mal eine ganz besondere Freude. Hier ist es wirklich komplett egal, ob und welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst, ob du lieber in Jeans und Shirt, komplett aufgebrezelt oder fast ganz ohne Kleidung du die Gegend läufst und was du sonst noch für Merkmale an und in dir trägst, für die du in der Mehrheitsgesellschaft leider noch immer sanktioniert werden würdest. Habe mich wirklich noch nie so frei gefühlt bei einem Konzert. Superschön.

Der Abend an sich war musikalisch auch richtig toll, wenngleich ich mir fast gewünscht hätte, dass statt der relativ „normalen“ (was auch immer das bei einem 100 Gecs-Konzert heißen mag) Konzerte noch etwas mehr experimentiert und kollaboriert worden wäre. Kero Kero Bonito haben zum Bespiel genau das gemacht – und es war natürlich direkt das Set, dass in unserer Gruppe am schlechtesten wegkam. Ich fand es aber trotzdem super. Ist aber auch Kritik auf ganz hohem Niveau, denn es war richtig toll. Die Acts, die ich vorher nicht so richtig gut kannte, wie Namasenda und Hyd (inkl. tollen Nick Cave-„Into My Arms“-Cover) als auch Everybody’s Darlings A.G. Cook, Easyfun, Hannah Diamond, KKB und Co. Bonus Punkte für den Moment, als Charli beim A.G. Cook-Set plötzlich auf der Bühne stand, "Focus" und "Tears" gespielt wurde und das Publikum um mich herum fast komplett kollektiv kollabierte vor Freude.

Das alles war als Gesamtkonzert total cool, müsste ich aber etwas rauspicken, wären es die Gigs von Hannah Diamond und 100 Gecs. Erstere ist ja soetwas die das Postergirl des Labels, wenn es um Verbundenheit und Involviertheit geht, nicht um Größe (das wäre Charli). Und man hat es gemerkt. Ihr Festival-Gig war schon toll, aber was hier an Sing-Alongs, Tanzbarkeit und einfach permanent-überschäumender Stimmung los war, war schon etwas ganz Besonderes. An alle, die auch nur entfernt an moderner, interessanter Popmusik interessiert sind: Here you go. Die beiden Festival-Gigs haben ihre Oeuvre für mich auch noch einmal auf ganz neue Höhen emporgehoben. 100 Gecs dann einfach mit dem Komplettabriss. Was war das denn bitte? Punkiger als deine Lieblingspunkband, tanzbarer als dein Lieblingsdanceact, weirder als David Lynch-Filme und sympathischer als der Hund deiner Freundin (ok, unentschieden). Der Festivalgig war schon crazy mit crowdsurfenden Rolli-Fahrer*innen und Co., aber hier wurde der Siedepunkt trotzdem nochmal ein paar Grad nach oben verlegt – und die Crowd dennoch gekocht. Dorian Electra habe ich mir danach geklemmt und bin lieber heim, das High war einfach auf dem perfekten Level angekommen.

Genesis Owusu & Angel Bat Dawid (Weekend 2)

Die beiden habe ich mal rausgepickt, einfach weil sie ziemlich repräsentativ sind für eine ganze bestimmte Primaveraerfahrung, die ich dort immer wieder mache: Mit die schönste Zeit hat man oft zum Tageseinstieg, wenn die Sonne noch knallt und der Wegsekt ebenso und man dadurch mit genau dem richtigen Level an beschwipster Euphorie durchs Eingangstor schlendert. Das Festivalgelände ist noch leer, weil die meisten noch in ihren kühlen Appartements chillen (ich ja auch meistens um die Zeit), aber diejenigen, die schon da sind, haben meistens auch richtig Bock.

Dass dann mit Genesis Owusu einer der coolsten und sicher auch tanzbarsten Newcomer spielt, die wir aktuell so haben, ist dann natürlich zusätzlich hilfreich. Wenig Leute vor der Stage, aber alle haben Bock – wie auch der Künstler selbst. Das Debütalbum hatte ja im letzten ja gefühlt auch einen klitzekleinen Forumshype, sodass sich eine movierte Forumscrew eingefunden hat und der Moshpit – ja Moshpit – eröffnet wurde. „Don’t Need You“, „A Song About Fishing“, „Drown“. Hit an Hit und Musik, die vom Indie-Rocker, über den Post-Punker bis hin zu Hip-Hop-Head wirklich jeden abgeholt, ohne dabei jemals direkt wie eines dieser Genres zu klingen. Irgendwann turnten dann sogar noch die Performer von der Bühne herum und nach knapp 45 Minuten wurde man mit einem schönen High in den Rest des Tages entlassen.

Zum Runterkommen dann rüber zur amphitheater-haften und in meinen Augen besten Festivalbühne der Welt geschlendert, der ehemaligen Ray-Band-Stage, und Angel Bat Dawid gesehen. Das ist, wenn es schlecht läuft ganz anstrengender Free Jazz vom Internation Records Label und im besseren Fall irgendetwas Zugänglicheres. Hier war zum Glück zweiteres der Fall und so gab es afrofuturischen Jazz im Sun Ra-Style auf die Ohren mit richtig vielen, supercoolen Musiker*innen auf der Bühne und dazu leckeres Aperol auf Eis, das beständig an den noch komplett leeren Getränkeständen nachgefüllt werden konnte.

Danach war es dann also 19 Uhr und ich hatte schon zwei der in ihren jeweiligen Sujets interessantesten Künstler*innen der Gegenwart in richtig schönen Konzerten erleben können. Auch das ist Primavera – vorausgesetzt man ist schon aufgewacht um diese Zeit.

Charli XCX (Weekend 2)

Charl XCX ist wohl die Künstlerin, die ich den letzten Jahren am meisten gehört habe und die irgendwo auch sehr sinnbildlich ist für einen bestimmen Chance, den mein Musikgeschmack nach ca. 2018 gemacht hat. Weg von den Gitarren, hin zu für mein heutiges Ich wesentlich interessanteren Zugängen zu moderner Pop-Musik. Dementsprechend war ich natürlich voller Vorfreude, auch wenn ich das aktuelle Album sogar einen Tick uninteressanter finde, als die vielen Vorgänger. Aber die Messlatte liegt hier halt auch echt sky high.

Nachdem das Konzert am ersten Wochenende schon verdammt cool war (inkl. eines Gastauftritts von Rina Sawayama), war dieses dennoch noch einen Tick besonderer. Das lag zum Einen an der deutlich intimieren Bühne und zum Anderen daran, dass die parallel spielende Dua Lipa nahezu alle „casual“ Pop-Fans zu sich gezogen hat, wodurch hier vor der Stage tatsächlich nur der harte Kern zurückblieb. Dementsprechend war die Stimmung natürlich von Takt eins an absolut fantastisch. Und Jeeez, was ist Charli bitte für eine krass coole Performerin? Und ihre beiden sexy Dancer, die sie begleiten, erst. Hach.

Die Songs vom aktuellen Album dominieren die aktuellen Setlists (und kicken live alle noch einmal mehr rein), aber auch ihr sonstiger Katalog wurde wunderbar integriert. „Lightning“ funktioniert als Opener richtig gut mit dem Drop beim ersten Refrain, „Boys“ als der Ohrwurm mit dem ich meine WG seit ca. 2 Jahren alle paar Wochen erneut in den Wahnsinn treibe, „New Shapes“, das aus tausenden Kehlen gesungen die Luft auflädt und direkt danach „Vroom Vroom“, um sie schließlich komplett zu zerreißen. Letzter ist wohl einer der krassesten Live-Songs, die ich kenne. Völlig irre jedes Mal.

Wundervolles Konzert, wunderbare Show von der vielleicht interessantesten Popkünstlerin unserer Zeit. I love it.

Tyler, the Creator (Weekend 1)

Okok, dass das richtig gut wird, damit hatte ich gerechnet. Mit der Art, in der es gut wird, habe ich mich allerdings komplett vertan. Seit Flower Boy bin ich Tyler verfallen und dass er seitdem nochmal mit jedem Album eine Schippe drauf legt, ist halt schon fast unerhört gut. Aber der Punkt ist: Seitdem ist er ja eigentlich eher weg vom klassischen Odd Future-Sound gerückt und dazu übergegangen mehr laidback Soul-Elemente in seinen Sound zu integrieren. Dass hier also der größte Pit des ganzen Festivals entsteht, war für mich dann doch eher...überraschend. Da war er nun aber. Zu „New Magic Wand“, diesem absolut fantastischen Song von Igor. Und wirklich alle waren dabei. Von Reihe eins bis zum Soundturm. Komplette Eskalation, aber nie wirklich rücksichtslos. Eher einfach schön.

Tyler ist ganz sicher einer charismatischsten und auch besten Live-Performer, die man heute in dieser Größenordnung zu Gesicht bekommen kann. Das Set so facettenreich, wie die Filme von Stanley Kubrick, das Bühnenbild mit seiner Forrest-Ästhetik eines der stimmigsten des Festivals. „Boredom“, „Yonkers“, „Lumberjack“, „Earfquake“, „Who Dat Boy“. Ein Hit nach dem nächsten, einer völlig anders, als der Vorherige. Gerade nach dem doch sehr lauwarmen Gorillaz-Gig war das genau die Art von eskalativer Hitze, die ich gebraucht hatte.

Kurz habe ich sogar überlegt, am zweiten Wochenende nochmal zu seinem Konzert zu gehen. Am Ende habe ich mir aber gedacht: Was soll jetzt schon noch kommen? Und es schließlich bei dieser einen, ziemlich perfekten Erinnerung belassen.

Jamie xx (Weekend 1)

Auf Platte mag ich ihn schon sehr, aber live sind Jamie xx‘ Sets einfach nochmal auf einem komplett anderen Level unterwegs. Seit April habe bin ich zu dem Bootleg von seinem Coachella-Set vermutlich rund 1284 Mal durch meine kleines WG-Zimmer gedanced, die Vorfreude war also immens. Durch die Absage der Strokes ist an dem Abend zudem Caribou auf den Slot direkt davor gerutscht, was nicht nur eine der für mich blödesten Überschneidungen beseitige, sondern auch einen Abend garantierte, an dem man sich stundenlang in bewusstseinszersetzende Zustände tanzen konnte. Ungefähr das habe ich dann auch mit großer Freude getan.

Caribou war schon ziemlich cool (trotzdem eine Frage: Elektronische Musik mit analogen Instrumenten und als einzelne Songs spielen. Warum? Nimmt immer viel der Dringlichkeit und von dem hypnotischen Flow raus, wenn es zwischendurch sogar noch Ansagen gibt. Leute, das ist kein Indierock-Konzert. War bei Fred Again.. dann für mich ganz ähnlich unpassend), aber Jamie xx hat schließlich noch mal ein deutliches Tanzbarkeitspfund drauf gelegt und mich auf direktem Wege in die pure Daseinsfreude katapultiert. Wundervolle Mischung aus eigenen Songs („Do It Again“, „Gosh“, das crazy-gute „Idontknow“, das hier auf großartige Weise mit Ludacris‘ „What's Your Fantasy?“ gemixed wurde) und eingestreuten Tracks anderer Künstler*innen (von John Talabot, den Chambers Brothers und natürlich geremixten Songs von The xx). Nach keinem Auftritt habe ich meine Beine so sehr gespürt, wie nach diesem hier.

Jamie xx ist für mich vermutlich der große Künstler aus dem Spektrum elektronischer Tanzmusik, der es am besten hinbekommt, Musik und Sets zu kreieren, die sowohl experimentell und verfrickelt sind als auch extrem eingängig und tanzbar sind. Die meisten anderen Künstler*innen neigen meist mehr auf die eine oder die andere Seite, aber hier ist immer beides absolut präsent. Ich weiß auch nicht, wie er das schafft, aber ich hatte den Spaß meines Lebens.

Okok, soweit. Enough. Wunderbar war es. Bis zum nächsten Jahr.

Für alle die es interessiert: Ich habe bei allen Konzerten, die ich gesehen habe, ein paar kleinere Videoschnipsel hier und dort aufgenommen und diese nun zusammengeschnitten. Vermutlich nichts für die Masse, sondern eher für mich als Erinnerung und maximal noch für diejenigen, mit denen ich dort war, interessant. Aber maybe interessiert es ja doch irgendwen:


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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Monkeyson » Do 16. Jun 2022, 18:49

slowdive hat geschrieben:
Do 16. Jun 2022, 17:48
Tyler, the Creator (Weekend 1)

Okok, dass das richtig gut wird, damit hatte ich gerechnet. Mit der Art, in der es gut wird, habe ich mich allerdings komplett vertan. Seit Flower Boy bin ich Tyler verfallen und dass er seitdem nochmal mit jedem Album eine Schippe drauf legt, ist halt schon fast unerhört gut. Aber der Punkt ist: Seitdem ist er ja eigentlich eher weg vom klassischen Odd Future-Sound gerückt und dazu übergegangen mehr laidback Soul-Elemente in seinen Sound zu integrieren. Dass hier also der größte Pit des ganzen Festivals entsteht, war für mich dann doch eher...überraschend. Da war er nun aber. Zu „New Magic Wand“, diesem absolut fantastischen Song von Igor. Und wirklich alle waren dabei. Von Reihe eins bis zum Soundturm. Komplette Eskalation, aber nie wirklich rücksichtslos. Eher einfach schön.

Tyler ist ganz sicher einer charismatischsten und auch besten Live-Performer, die man heute in dieser Größenordnung zu Gesicht bekommen kann. Das Set so facettenreich, wie die Filme von Stanley Kubrick, das Bühnenbild mit seiner Forrest-Ästhetik eines der stimmigsten des Festivals. „Boredom“, „Yonkers“, „Lumberjack“, „Earfquake“, „Who Dat Boy“. Ein Hit nach dem nächsten, einer völlig anders, als der Vorherige. Gerade nach dem doch sehr lauwarmen Gorillaz-Gig war das genau die Art von eskalativer Hitze, die ich gebraucht hatte.

Kurz habe ich sogar überlegt, am zweiten Wochenende nochmal zu seinem Konzert zu gehen. Am Ende habe ich mir aber gedacht: Was soll jetzt schon noch kommen? Und es schließlich bei dieser einen, ziemlich perfekten Erinnerung belassen.
Klingt äußerst stark, das wäre auch mein Highlight gewesen. Soll aber erschreckend leer gewesen sein für solch einen prominenten Slot? Egal, Tyler hat's auch gefeiert:



Drum'n'Bass gab's keinen für dich? Schönes Foto btw.

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von rogerhealy » Do 16. Jun 2022, 20:08

Wo anfangen?
Mit einem Gruß (unbekannterweise) @Quadrophobia: Das war in der Tat ein Totalversagen des Hamburger Flughafens. Einfach mal ein paar taused Leute fast ohne Kommunikation/Information stundenlang rum-/anstehen lassen. Und irgendwann erfuhr man, dass das die falsche Schlange sei... Wir sind zum Glück wieder in das Flugzeug reingekommen und dann mit über fünf Stunden Verspätung gelandet. Etwa 40 vorhernoch besetzte Plätze blieben frei! Ich hoffe, Du hast Dich von der Enttäuschung/Erschöpfung erholt.

Die Kritikpunkte am Festival wurden hier ja schon ebenso erschöpfend wie kontrovers diskutiert. Unentschuldbar war für mich die Wasser-/Getränkesituation am Donnerstag. Die Positionierung des Pavillons direkt an der Plentitude-Bühne war ebenfalls eine Frechheit; da musste doch vorher klar sein, dass dadurch die Plentitude-Bühne mitbeschallt wird. Und natürlich ist die Kommunikation des Festivals (nicht nur bzgl. der genannten Probleme) nicht gut. War sie auch noch nie. Und dass für Massive Attack kein Ersatz gebucht wurde, war zumindest enttäuschend.
Die Positionierung der Hauptbühnen nebeneinander gefällt mir nicht, obwohl ich bei F.D.C./Beck/National davon profitiert habe; die gegenüberliegenden Bühnen sorgten in den Vorjahren für eine angenehme Entzerrung der Menschenmassen. Und dass da gar keine Wellenbrecher stehen, hat mich schon etwas irritiert. Unangenehm wurde es für mich aber nur vor und nach Gorillaz (2.WE): Ein Kommen und Gehen aus allen und in alle Richtungen.
Die neue Primavera-Bühne steht irgendwie schlechter; es gibt jetzt weniger Sitzplätze auf dem Rasen, von denen man die Bühne auch tatsächlich sehen kann.

Für mich bleibt es das beste mir bekannte Festival. Die Kombination aus Line-Up, Location, Stadt und Wetter ist schwer zu schlagen.
Als alter Indie-Schnösel habe ich aber seit Jahren etwas zu meckern. 2010-2012 waren wohl meine Lieblingsjahre. 2014 nervte mich dann der beginnende VIP-Kram, 2018 die Buchung der Arctic Monkeys, die die Art von britischem Publikum anlockte, auf die ich keinen Bock hatte und habe, und 2019 die endgültige Öffnung zum Pop, die in der folgenden Liste aber kaum spürbar ist...

Gesehen habe ich (annähernnd) GANZ und teilweise:
WE1
DO: KIM GORDON, LES SAVY FAV, DINOSAUR JR., YO LA TENGO, Tame Impala, PAVEMENT
FR: LOW, FONTAINES D.C., BECK, THE NATIONAL, MOGWAI
SA: Low, Tim Burgess, Neubauten, JORJA SMITH, NICK CAVE & THE BAD SEEDS, Idles, Diiv, BEACH HOUSE

Ciutat:
SO: SHELLAC, IMINI MONS (La Nau/nicht im Rahmen des Festivals, sondern im Rahmen der Shellac-Tour für 18 Euro, dafür ohne Schlangestehen)
MO: HIDROGENESE, THE MAGNETIC FIELDS (ex-BARTS, mit Wartelistenticket und demzufolge ohne Warten)
DI: THEREMATIC, KING GIZZARD..., SLOWDIVE (Razzmatazz, 18:45 am Venue, 20:30 drin, 02:00 draußen, völlig platt)
MI: POM POM SQUAD, MAGDALENA BAY, RIDE (Poble Espanyol, 16:15 am Venue, 17:40 drin, 22:15 draußen)

WE2:
DO: DRY CLEANING, SQUID, RIDE, Interpol, GORILLAZ
FR: COURTNEY BARNETT, THE MURDER CAPITAL, THE JESUS AND MARY CHAIN, THE SMILE, SPECIAL INTEREST, SENYAWA
SA: SHELLAC, Arooj Aftab, ROLLING BLACKOUTS COASTAL FEVER, MOGWAI, Tame Impala, PHOENIX


Zu einigen (Lieblings-)Konzerten werde ich später noch etwas schreiben.
Zuletzt geändert von rogerhealy am Mi 20. Jul 2022, 20:07, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von slowdive » Do 16. Jun 2022, 20:14

rogerhealy hat geschrieben:
Do 16. Jun 2022, 20:08
...
Auch irgendwie cool und schön, dass wir beide jeweils richtig gute Festivals erlebt haben, obwohl wir quasi nichts gemeinsam gesehen haben. :grin:
Monkeyson hat geschrieben:
Do 16. Jun 2022, 18:49
slowdive hat geschrieben:
Do 16. Jun 2022, 17:48
...
Soll aber erschreckend leer gewesen sein für solch einen prominenten Slot?
Puh, kann ich wenig zu sagen, da ich weit vorn stand. Dort wirkte es aber z.B. bei den Strokes deutlich leerer auf mich.
Monkeyson hat geschrieben:
Do 16. Jun 2022, 18:49
Drum'n'Bass gab's keinen für dich? Schönes Foto btw.
Tatsächlich nicht. Pläne machen, Pläne verwerfen. So läuft es doch immer. :smile:

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Rieper » Do 16. Jun 2022, 20:31

rogerhealy hat geschrieben:
Do 16. Jun 2022, 20:08
.Für mich bleibt es das beste mir bekannte Festival. Die Kombination aus Line-Up, Location, Stadt und Wetter ist schwer zu schlagen.
So geht es mir mit der Ausgabe in Porto. Das Wochenende dort war damals nahezu perfekt. Auch das Gelände, schwer zu schlagen. Die Mischung aus Strand, Atltantik, grünen Hügel und dem Wald. Und Porto, was eine tolle Stadt. Da werde ich bestimmt nochmal hin gehen irgendwann.

Nur fliege ich halt nicht. Daher immer großer Zeitaufwand. End of the Road und Paredes wären noch so zwei Festivals, die mich reizen würden. Gerade von der Location her.

Aber klingt gut, was ihr so gesehen habt. Schön wieder Festivalberichte lesen zu können (gilt auch für die Berichte der anderen Festivals hier).

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Monkeyson » Sa 18. Jun 2022, 20:47

Monkeyson hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:01
fipsi hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 18:04
Ich glaube wir müssen uns diesen Festivalsommer überall mit einem etwas anderen und anstrengenderen Publikum anfreunden als erfahrene Besucher. Mein persönlicher Eindruck ist, dass es überall eine große Anzahl an neuen Besuchern gibt und zusätzlich die alten Hasen besonders ihr Zusammensein zelebrieren. Das kann dann schon echt super anstrengend sein von den Dynamiken her. Will ich aber so auch nicht kritisieren, sondern einfach nur anmerken.
Das ganz bestimmt. Das sind ja dann 3 Jahrgänge von Festival-"Erstis" auf einmal, das kann schon prollig/problematisch werden. Zumal wenn man von Veranstalterseite dadurch bedingt versucht, die Kuh noch etwas mehr zu melken und durch zusätzliche Ticketverkäufe das Festival für alle wenigstens unangenehmer, wenn nicht sogar gefährlicher zu machen.

Hat jemand Zahlen zum Delta gegenüber den Pre-Covid-Jahren? Kein Plan, welche spanische Behörde da mal eben sagt "passt schon", aber für nächstes Jahr würde ich mir da "The Old Normal" zurückwünschen.
Avg. daily attendance laut Wiki:

2012 35.000
2013 55.000
2014 55.000
2015 55.000
2016 56.000
2017 57.000
2018 60.000
2019 63.000
2022 76.600

Hui, hätte gerne wieder mein 2016 zurück! :|

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von slowdive » Sa 18. Jun 2022, 20:48

Monkeyson hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 20:47
Monkeyson hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 22:01
fipsi hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 18:04
Ich glaube wir müssen uns diesen Festivalsommer überall mit einem etwas anderen und anstrengenderen Publikum anfreunden als erfahrene Besucher. Mein persönlicher Eindruck ist, dass es überall eine große Anzahl an neuen Besuchern gibt und zusätzlich die alten Hasen besonders ihr Zusammensein zelebrieren. Das kann dann schon echt super anstrengend sein von den Dynamiken her. Will ich aber so auch nicht kritisieren, sondern einfach nur anmerken.
Das ganz bestimmt. Das sind ja dann 3 Jahrgänge von Festival-"Erstis" auf einmal, das kann schon prollig/problematisch werden. Zumal wenn man von Veranstalterseite dadurch bedingt versucht, die Kuh noch etwas mehr zu melken und durch zusätzliche Ticketverkäufe das Festival für alle wenigstens unangenehmer, wenn nicht sogar gefährlicher zu machen.

Hat jemand Zahlen zum Delta gegenüber den Pre-Covid-Jahren? Kein Plan, welche spanische Behörde da mal eben sagt "passt schon", aber für nächstes Jahr würde ich mir da "The Old Normal" zurückwünschen.
Avg. daily attendance laut Wiki:

2012 35.000
2013 55.000
2014 55.000
2015 55.000
2016 56.000
2017 57.000
2018 60.000
2019 63.000
2022 76.600

Hui, hätte gerne wieder mein 2016 zurück! :|
Mir kam es 2016, glaube ich, voller vor, als in diesem Jahr. Gelände ist ja auch deutlich größer geworden.

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Monkeyson » Sa 18. Jun 2022, 21:25

slowdive hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 20:48
Monkeyson hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 20:47
Avg. daily attendance laut Wiki:

2012 35.000
2013 55.000
2014 55.000
2015 55.000
2016 56.000
2017 57.000
2018 60.000
2019 63.000
2022 76.600

Hui, hätte gerne wieder mein 2016 zurück! :|
Mir kam es 2016, glaube ich, voller vor, als in diesem Jahr. Gelände ist ja auch deutlich größer geworden.
Aber 20.600 Leute werden sich da nicht am Strand getummelt haben?

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slowdive
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von slowdive » Sa 18. Jun 2022, 22:02

Monkeyson hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 21:25
slowdive hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 20:48
Monkeyson hat geschrieben:
Sa 18. Jun 2022, 20:47
Avg. daily attendance laut Wiki:

2012 35.000
2013 55.000
2014 55.000
2015 55.000
2016 56.000
2017 57.000
2018 60.000
2019 63.000
2022 76.600

Hui, hätte gerne wieder mein 2016 zurück! :|
Mir kam es 2016, glaube ich, voller vor, als in diesem Jahr. Gelände ist ja auch deutlich größer geworden.
Aber 20.600 Leute werden sich da nicht am Strand getummelt haben?
Ne klar. Ist wie gesagt auch eher ein Gefühl. Sicher auch daher, dass mit Radiohead halt diesen übervollen Tag gab, wo das publikum zudem sehr homgen britisch war. Hat sich ziemlich klar in mein Hirn geprägt.

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JackJones
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von JackJones » Mo 20. Jun 2022, 15:09

Nachdem ich nun den Festival-Flu hinter mir gelassen habe, will ich auch noch meine Eindrücke von wirklich überragenden 9 Tagen in Barcelona teilen. Es war mein zweites Primavera nach 2016 und gleich vorweg, der Gesamteindruck ist um doch um einiges besser als vor sechs Jahren. Ich bin dieses Jahr nur wegen dem für mich perfekt gebuchten Line Up, der großen Truppe und der zeitlichen Perspektive hingeflogen, da ich für die nächsten 16 Wochen im Lern-Exil bin...und meine Güte war das geil! Da das Maifeld nächstes Jahr nicht parallel ist, könnte es vielleicht gleich den nächsten Besuch in Barcelona geben, wer weiß. Aber von vorne:

- Unterkunft: Wir waren zu sechst in einer Wohnung direkt an der "kleinen" Rambla de Raval. Lagetechnisch perfekt, denn man konnte zu Fuß in ca. 5 min zum Sala Apolo, den wir 2x für Ciutad-Konzerte aufgesucht haben. Poble Espanol war ebenfalls in 30 min zu erreichen. Und mit 15 min zum Placa Catalunya ist man auch mit den nächtlichen Shuttle Bussen zumindest noch in einer erträglichen Zeit wieder in der Wohnung.

- Vorbereitungen: Die Festival-App ist so bescheiden, wie die Grafikdesigns des kompletten Festival-Line Up oder der Tages-Zeitpläne. Habe nur Clashfinder benutzt, die einfach perfekt übersichtlich sind. Dass man nach dem Ticketkauf via Dice noch die Access Ticket App zur Aktivierung gebraucht hat, war kein großer Act. Dass immer bei Einlass der Code gescannt wurde, hat mich tatsächlich dazu gebracht, mehr auf mein Handy aufzupassen, welches mir auf Festivals schon das ein oder andere Mal abhanden gekommen ist. Und Shoutout an den Dice Kundensupport für das Primavera! Bei mir kam ein paar Wochen vor dem Festival eine Antwort am nächsten Tag und bei einem Kumpel am ersten Tag des zweiten WEs direkt nach einer Stunde.

- Reaktion auf den ersten Tag: Kann nichts zum ersten WE sagen, war aber nach den ganzen Reddit Berichten froh, erst am zweiten WE vor Ort zu sein. So schnell wie sich dann aber die Meinung am Samstag gelegt hat, kann ich nur Respekt zollen. Klar hätte man viele der Punkte auch vorher schon erledigen können aber dann so über Nacht zu reagieren, das macht nicht jeder Veranstalter! Habe von den Haupt-Kritikpunkten am zweiten WE fast nichts mehr negativ erlebt.

- Kostenloses Wasser: FKP macht so einiges falsch mit seinen beiden Hauptfestivals aber nicht was kostenlose Wasserstellen angeht (ebenso der Wasserpreis auf dem Gelände). Bei all meinen Southside Besuchen war das immer einer der besten Pro-Punkte. Dadurch, dass das Primavera Gelände so weitläufig ist, gibt es hier sicherlich noch Verbesserungspotential, gerade weil man ja die Temperaturen gewöhnt ist. Vielleicht spart man sich dann so die tausenden an kleinen Plastikflaschen, die dieses Jahr noch kostenlos verteilt wurden und kann viel, viel mehr Trinkwasserhähne installieren. An den spärlichen Wasserhähnen, war auf jeden Fall immer eine riesige Schlange.

- Keine Flaschendeckel: Irgendjemand wurde mal durch eine geworfene, gefüllte Plastikflasche verletzt. Sehr tragisch, keine Frage. Irgendjemand wurde aber auch mal durch Crowdsurfing, im Moshpit oder durch betrunkenes Eigen-/ Fremdverschulden verletzt. Wird ja deswegen auch nicht verboten oder? Der Allgemeinheit ist so viel mehr geholfen, wenn man immer eine Wasserflasche im Beutel haben kann!

- Essen: Das war mein größter Kritikpunkt aus 2016 und ich bin so froh, dass es besser geworden ist. Nach meinem Roskilde Besuch in 2015 war ich regelrecht geschockt, wie unfassbar mies der Food-Court war. Es gab sooo wenig Auswahl, nur winzigste Portionen, zu wenige Stände und das zu Roskilde Preisen. War für mich so peinlich, dass ein Festival mit diesem Standing ein so wichtiges Element nicht auf die Kette gebracht hat. Dieses Jahr wie Tag und Nacht. Riesige Auswahl und (an den richtigen Ständen) ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis (1 Pizzastück 6 € vs. ganze Margherita 8,50 €). Dazu einiges an vegetarischen und veganen Alternativen. War jedes Mal wieder zufrieden!

- Trinken: Hier kam es darauf an, ob man eine flotte oder eine lahme Person erwischt. Manchmal hat es wirklich ewig gedauert, weil das Personal vollkommen überfordert war und sich auch durch nichts aus der Ruhe bringen hat lassen. Dafür hatte ich meistens Glück und hatte relativ schnell meine Getränke in der Hand. Lag sicherlich an der nächtlichen Rekrutierung von viel ungeschultem Barpersonal und an fehlender Arbeitsteilung zu den Stoßzeiten. Hier gibt es sicher Verbesserungspotential für nächstes Jahr.

- Toiletten: Reichlich vorhanden und bei allen aus unserer Gruppe gab es kaum Wartezeiten. Zum ersten Mal Pissoirs für Frauen gesehen, hoffe sie kamen gut an und wird es häufiger geben!

- Sponsoring-Kram: Hätte lieber wieder eine kleine Firestone Stage gesehen, als irgendwelche NFT Container oder Tik Tok Gewinnspielwürfel. Hat mich aber auch nicht groß gestört, da nicht beachtet. Zur Fragwürdigkeit wurde von anderen alles gesagt, wobei ich mich hiermit auch bislang nicht beschäftigt habe.

- Hauptbühnen: Konnte mit dem Nebeneinander-Konzept nichts so wirklich anfangen, wobei in der Mitte der Sound überraschend gut war. Aber die Crowd-Bewegung durch ein Gegenüber-Konzept kam mir in 2016 deutlich besser vor. Soundtechnisch war es teilweise eine Wundertüte wo man stand. Ganz schlimm bei M.I.A., als wir zu weit rechts standen und von ihrer Stimme eher wenig mitbekommen haben - sehr schlecht bei einem Hip Hop Act. Bei den Gorillaz und den Strokes war es dafür auch weiter hinten ein runder Sound. Andere meinten dass Dua Lipa auch sehr unterschiedlich war, je nachdem wo man stand. Hier kann man auch deutlich besseres erwarten!
Allerdings ist der Kunstrasen überragend, hier großes Lob! Es macht einfach so viel mehr her und staubt wenn dann nur noch geringfügig.

- Andere Bühnen: Auch hier: Boiler Room direkt neben der Plenitude (ehemals Pitchfork) Bühne geht gar nicht! Habe dort zwar nur wenige Bands gesehen aber man musste sich immer deutlich rechts positionieren um das Geballer nicht zwischen der Musik der Bühne zu hören. Cupra (Ray Ban) ist mindestens in der Top 3 der besten Festivalbühnen überhaupt. Und ich mag auch die Biannce (Primavera) sehr gerne!

- Bits Gelände/Fehlplanung: Der Weg war eine einzige Katastrophe! Einmal direkt von den Hauptbühnen dorthin gelaufen und wusste, das wird nicht nochmal geschehen. Haben den Teil dann auch in Mordor umgetauft, da es die Kiesschotter-Wüste ja nicht mehr gibt. Sorry, lieber wieder etwas verkleinern und den Strand als Beachbühne für DJs nutzen (wie 2016 mit u.a. Todd Terje). Es waren auch viel zu wenig namhafte Acts dort geplant, daher war natürlich der Hauptbühnenbereich und die Cupra meist sehr, sehr voll. Gerade bei der Cupra hat man eine teilweise Fehlkalkulation deutlich gemerkt, hier war es bei Bicep gefährlich voll, als kein größeres Alternativprogramm mehr gespielt hat. Das Bits Gelände hätte sicherlich Potential gehabt aber der Weg macht es einfach viel zu unattraktiv! Dazu war die Tous Bühne so staubig, ich weiß nicht, wie man mehr als 5 min weit vorne aushalten konnte.

- People: Ich habe noch nie so viele Queer-People gesehen und es war so schön zu sehen, wie unbeschwert und happy alle waren. Fand ich besonders und ist mir in 2016 nicht aufgefallen. Schöne Entwicklung :)
Ansonsten reden die Spanier natürlich viel aber ich hatte keine unangenehmen oder negativen Erfahrungen. Keine zu krass besoffenen, keine Wildpinkler (wobei es trotzdem übertrieben oft danach riecht), dafür sehr viel Marihuana überall. Aber wenn es die Leute eher entspannt, why not.

- Brunch at the Beach: Wollte zum Glück eh nicht hin, daher war es für mich auch kein Beinbruch. Aber die Tickets dann spontan vorab reservieren zu lassen und dies nicht mit einem Tag, sondern mit einer Stunde Vorlaufzeit, war doch ein Griff ins Klo. Kann jeden verstehen, der absolut angepisst war!

- Line-Up: Weiß nicht, ob es jemals ein besseres Line Up für mich geben wird. Fast alle meiner aktuellen Lieblingsbands waren dort, allein die ganzen King Gizzard Gigs, 2x Khruangbin, Amyl, RtJ, Tame Impala, dazu Gorillaz mit einem Plastic Beach Set. Nur Altin Gün um 4 habe ich nicht mehr gepackt, ansonsten alles ein einziger Traum :herzen2:

- Zusammenfassung: Das perfekte Line Up zusammen mit der für einen Festivaltrip perfekten Stadt (hallo Strand), einer tollen Truppe und konstant 28 Grad geht eigentlich nicht besser. Der einzige Kritikpunkt aus 2022 waren für mich die zu vielen Leute und die zu vielen und gut besetzen Ciutad Konzerte (ja echt tragisch, I know), sodass wir jeden Abend auf einem Konzert waren und nicht mal einen entspannten Paella Abend einschieben konnten. Diesen gabs aber dann am Sonntag danach und der hat einiges wieder gut gemacht! Viele Kritikpunkte wie Essen, Schotter und Heineken wurden deutlich verbessert und ich hatte fast nie etwas zu meckern. Klar, das Bits Gelände muss verbessert / umgeplant werden, aber wenn ich dort nicht hinmuss, auch nicht tragisch. Es wird sicherlich auch wieder besser, wenn es nur ein Wochenende in Barcelona ist und alles etwas entzerrt wird. Ich dachte in 2016 nicht, dass ich nochmal kommen muss, nun nach der 22er Ausgabe kann ich aber gut damit leben, wenn es in den nächsten Jahren wieder passiert! Es waren wunderbare 9 Tage mit (Strand-)Urlaub, Festival und Städtetrip, was will man mehr.

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Tambourine-Man » Mo 20. Jun 2022, 17:48

JackJones hat geschrieben:
Mo 20. Jun 2022, 15:09
- Keine Flaschendeckel: Irgendjemand wurde mal durch eine geworfene, gefüllte Plastikflasche verletzt. Sehr tragisch, keine Frage. Irgendjemand wurde aber auch mal durch Crowdsurfing, im Moshpit oder durch betrunkenes Eigen-/ Fremdverschulden verletzt. Wird ja deswegen auch nicht verboten oder? Der Allgemeinheit ist so viel mehr geholfen, wenn man immer eine Wasserflasche im Beutel haben kann!
Ich bin da absolut bei dir.
Komplett ad absurdum haben sie es dieses Jahr auf dem BKS geführt, wo auch keine Deckel für Plastikflaschen erlaubt waren, aber wiederbefüllbare Trinkflaschen (Nachhaltigkeit und so).
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von JackJones » Di 21. Jun 2022, 19:57

Teil 2 noch über etwas detaillierter über die gesehenen Ciutad-Konzerte:

Sonntag 5. Juni Sala Apolo - Iceage, King Gizzard & the Lizard Wizard
Wie erwähnt, war unsere Wohnung in kurzer Laufnähe zum Sala Apolo. Ein Bekannter von uns hatte um 18:30 geschrieben, dass so langsam die Schlange anfängt, daher hatten wir uns kurz danach auf den Weg gemacht. Einlass war kurz nach 20 Uhr, also war es eine gute Stunde in der Sonne mit kaltem Dosenbier und frischen Sandwiches. Beim Einlass kam dann das böse Erwachen bezüglich der ganzen Priorisierungen. Dice Ticketkäufer kamen immer und zu jeder Zeit rein. Prio 1 hatten die 2-WE-Tickets, Prio 2 VIP Tickets und erst dann die Normalos ohne besonderen Schnickschnack. Wir waren eigentlich sehr weit vorne in der Schlange aber als wir gesehen hatten, wie viele mit Priorisierung schon reingelassen wurden und - drinnen angekommen - der Laden schon zu ca. 80% gefüllt war, wussten wir wie es die kommenden Tage bei den namhaften Konzerten aussehen wird. Wer sicher sein will, muss richtig früh da sein! Beim Anstehen aber Nacho aus Argentinien kennengelernt, der allein aufs Primavera und hauptsächlich für alle King Gizzard Gigs da ist. Richtige Legende einfach!
Der Sala Apolo sah auf Bildern (die Empore!) schon toll aus und vor Ort sollte gleich der beste King Gizzard Gig des Festivals folgen. Den Anfang machten Iceage, die ich bis dato leider nicht sonderlich verfolgt hatte. Sie haben ein solides Set gespielt und die Menge auf jeden Fall schon gut aufgeheizt. Als dann KG auf die Bühne kam, war aber klar für wen die meisten im Publikum den Weg auf sich genommen hatten. Los ging es mit allen vier "I'm In Your Mind" Songs und selten so eine Energie im Publikum erlebt, es war einfach so toll, wieder in einem KG Moshpit zu sein. Nach einer guten Stunde war es für den Tag schon vorbei und ich war komplett glücklich!

Montag 6. Juni Razzmatazz 2 - Spelling, Beak>, King Gizzard & the Lizard Wizard
Nachdem ich gesehen hatte, wie klein dieser Saal tatsächlich ist (800 Kapazität), hatte ich mir und meiner Schwester hierfür Tickets via Dice gekauft und es war die beste Entscheidung ever. Dazu gab es kein namhaftes Gegenprogramm und es war vorprogrammiert, dass hier sehr, sehr viele Leute nicht reinkommen werden. Nacho, den wir am Tag vorher kennengelernt haben, meinte gegen 15:30 Uhr, dass er sich nun anstehen geht :doof: Die ganzen Gizzheads - wie ich - sind nunmal verrückt, und wollen jeden Gig mitnehmen. Dazu kommt, dass es Devise der Band war, für die 5 Primavera Gigs keinen Song zweimal zu spielen...was soll man da bei mittlerweile 20 Alben und so vielen geilen Songs machen? Man nimmt so viel wie möglich mit!
Als wir gegen 22:15 ankamen, war eine endlose lange Schlange an Leuten draußen und ich bin sicher, 99% davon sind nicht mehr reingekommen :(
Zur Musik: Spelling kannte ich überhaupt nicht, fand ich aber live sehr spannend. War eine Mischung aus Spoken Word, Gospel und Experimental Psychedelic Pop. Daheim nichts für mich, aber live war sie auf jeden Fall ein Erlebnis. Beak> hatte ich mir ein paar Songs angehört und eigentlich hatten viele davon Potential. Live war der Drummer (Portishead-Member) aber so passiv aggressiv drauf und hat mich richtig genervt. Dazu haben sie sich zum Bandmotto gemacht, dass die Songs wirklich alle einen guten bis sehr guten Build-Up bekommen, diesen aber dann aber nie zu Ende geführt bekommen sondern immer (!) abgebrochen werden. Am Anfang war das ja ganz nett aber wenn jeder Song so abläuft nervt das irgendwann richtig und wir konnten, obwohl wir die Songs nicht kannten, sagen, dass er gleich (richtigerweise) abgebrochen wird.
Der zweite KG Gig der Woche war der wohl intensivste! Das Publikum war so on fire und selten so einen krassen Moshpit indoor erlebt. Die Setlist hat auch dazu beigetragen, begonnen wurde mit "Organ Farmer" (heftigster Thrash-Metal) und ging dann schnell über in die ersten drei Nonagon Songs, die ja absolute Fan-Lieblinge sind! Habe mich auch sehr über "Sleep Drifter" gefreut, einen der wenigen ruhigen Songs des Abends und einer ihrer besten (unbedingt die KEXP Version anhören!). Wir waren absolut durchgeschwitzt am Ende und ziemlich durch! Daher mim Taxi Richtung Wohnung gefahren. Btw liebe Taxi fahren in Barcelona, es geht einfach in langsamen 5 Cent Schritten, was für Münchner Verhältnisse einfach nur spottbillig ist.

Dienstag 7. Juni La Apolo 2 - King Hannah, Los Bitchos, Noga Erez
Nach einem sehr entspannten Tag ging es für mich überraschenderweise nicht mit einem guten Kumpel zu Nacho und King Gizzard Part III, sondern mit allen anderen aus unserer Gruppe erneut rüber zum Sala Apolo - und dieses Mal in den kleinen Saal. Ich hatte kein Ticket und daher keine Lust mind. 3h anzustehen (Nacho war wieder gegen 17 Uhr vor Ort), da dieses Mal ja sogar noch Slowdive nach KG spielen sollte. Verpasst habe ich 2 Lieblingssongs und einen der neuen Hip Hop Songs :( Aber gelohnt hat es sich trotzdem, hier mitzugehen. Zum einen war eben die fast gesamte Truppe dort und es waren 3 wirklich geile Konzerte! Am Anfang war aber die Klimaanlage der Endgegner, sicher auch ein Grund, wieso ab dann nach und nach die Truppe immer kränker wurde. Anstehen war nicht so das Problem, wir hatten wieder eine gute Stunde in der Sonne mit Bier und Chips, es gab ja genug Gegenprogramm.
King Hannah haben mich komplett umgehauen! Hatte das Album ein, zweimal daheim angehört aber live hat es mich komplett geplättet! Als Referenz könnte man vll Portishead trifft brachiales Archive anführen - ohne die elektronischen Parts. Werde ich weiter verfolgen und hfftl bald nochmal live sehen.
Los Bitchos war danach mein drittes Konzert von den Girls in 2 Monaten - macht jedes Mal noch genauso viel Spaß, da es einfach so toll tanzbar ist und stets gute Laune verbreitet. Die Band war hier auch sehr gut drauf und das internationale Publikum tanzt etwas schneller als das deutsche.
Noga Erez danach hat mich ebenfalls richtig umgehauen. So ein geiler Sound, eine unfassbar sympathische Frau und das richtige Ambiente dafür, macht es zu einem der top Primavera Konzerte. Mag das Kids Album auch sehr, von daher war es schön zu sehen, dass es live auch so richtig Spaß macht! Danach noch ein paar Forumskollegen getroffen und kurz gequatscht aber dann auch gegangen, in dem Wissen dass es am nächsten Tag wieder früh weiter geht.

Mittwoch 8. Juni Poble Espanol - Pom Pom Squad, Magdalena Bay, Ride, Khruangbin, Phoenix
Hier hatten wir erneut Tickets, daher war es keine Anstehfrage. Da aber 18 Uhr schon Einlass war, mussten wir auch relativ zeitig los. Hier konnten wir auch in ca. 30 min hin laufen, inklusive Touri-Abstecher mit schönem Ausblick.
Die Location war ein absoluter Traum! Quasi ein großer Innenhof der sich angefühlt hat, wie ein alter Marktplatz, da außenrum lauter schöne Gebäude waren, aus denen Essen und Trinken in Hülle und Fülle verkauft wurde. Hier waren wir auch eine sehr große Truppe und der vielleicht schönste Abend in den ganzen 9 Tagen.
Den Anfang machten Pom Pom Squad, mit schönem Teenage Angst Indie Rock und ihrer bis dato größten Crowd, die ganz gut ankamen aber zu dem Zeitpunkt war der Großteil erstmal noch mit ankommen und Versorgungen beschäftigt. Hat mir aber sehr gut gefallen! Bei Magdalena Bay gab es einen der coolsten Festivalmomente überhaupt. Am Anfang des Sets gab es Soundprobleme mit dem Headset-Mikro der Sängerin, sodass sie leider gezwungenermaßen ein Kabelmikro benutzen musste, was ihrer Dance-Performance wohl sonst entgegensteht. Hier gab es jedoch auch Soundprobleme und man hat nicht verstanden was sie gesungen hat. Als es aber dann mitten im Song plötzlich geklappt hat, war sie so euphorisch und ist erstmal komplett rumgesprungen und das hat die Crowd so mitgenommen, dass danach jeder bei uns am tanzen war. Ansonsten musikalisch nicht so ganz meins, aber war sehr unterhaltsam und die Visuals und ihre Show haben mir doch gut getaugt.
Bei Ride war es dann Zeit Essen und Bier zu besorgen und kurz draußen zu chillen. Sorry, aber das ist nicht meine musikalische Welt. Immerhin haben sie kurz Friday I'm In Love gespielt....zumindest klang es so :doof:
Danach kam dann das vielleicht beste Konzert des Festivals, mit der Band, die mich durch den Lockdown getragen hat: Khruangbin :herzen2:
Wir waren eine 5er Gruppe von Leuten, die das ganze Konzert einfach nur in Love waren und durchgetanzt haben. Die Musik holt mich so komplett ab, und spätestens beim dritten Song "So We Won't Forget" wars um mich geschehen. Ich liebe dieses Riff so sehr und bekomme jetzt noch Gänsehaut wenn ich daran denke, weil es einfach so wunderschön war. Mit "Evan Finds the Third Room" und dem markanten YES von Laura Lee ging es dann nach den eher ruhigen Songs in den tanzbaren Teil des Sets und oh boy haben wir dann zu "Pelota" getanzt. Nach einem schönen Medley aus Hip Hop Songs und bekannten Gitarenriffs wurde das Konzert mit "Time (You And I)" und einem längerem Jam abgeschlossen und ich war einfach nur wunschlos glücklich.
Hinter uns standen auch Vanski, Julian und Tim, die nach diesem Konzert hoffentlich genauso Fans wie ich sind, ich glaube aber dass sie die Band danach mehr gefeiert haben ;)
Phoenix waren dann auch wirklich toll. Es war eine Art Best Of Set in kleinem Ambiente mit wei neuen Songs, die auch gut ankamen. Aber hey, wenn man mit Lisztomania anfangen kann, hat man die Crowd halt auch direkt auf seiner Seite. Fast die ganze Wolfang Amadeus Phoenix wurde gespielt und Armistice ist immer noch einer der besten Songs um sich wieder in die Indie-Hochphase (bei mir mit Anfang 20) zurückversetzt zu fühlen. Wunderbarer Abschluss eines wirklich tollen Abends! Und so hatte ich bevor das eigentliche Festival begann, eigentlich schon fast alle meine Highlights zusammen und konnte das Festival sehr entspannt angehen! Ich hoffe, sollte ich einmal wieder da sein, dass es bei 2 guten Ciutad Abenden davor bleibt. Keine Frage, jeder Abend hat sich sowas von gelohnt, aber so hat man vielleicht auch etwas mehr Energie für noch drei anstehende Festivaltage :grin:

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Saeglopur » Di 21. Jun 2022, 23:25

Julian (= Lukas) fand Khruangbin sehr geil. :mrgreen:

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von rogerhealy » Sa 25. Jun 2022, 14:14

Aus dem eFestivals-Forum:
"Dry Cleaning last night at Glastonbury "It's nice to be on a stage that isn't sponsored by a cryptocurrency""
:mrgreen:

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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Wishkah » Sa 25. Jun 2022, 15:24

rogerhealy hat geschrieben:
Sa 25. Jun 2022, 14:14
Aus dem eFestivals-Forum:
"Dry Cleaning last night at Glastonbury "It's nice to be on a stage that isn't sponsored by a cryptocurrency""
:mrgreen:
:lolol:

defpro
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von defpro » So 26. Jun 2022, 11:48

JackJones hat geschrieben:
Di 21. Jun 2022, 19:57
Danach kam dann das vielleicht beste Konzert des Festivals, mit der Band, die mich durch den Lockdown getragen hat: Khruangbin :herzen2:
Wir waren eine 5er Gruppe von Leuten, die das ganze Konzert einfach nur in Love waren und durchgetanzt haben. Die Musik holt mich so komplett ab, und spätestens beim dritten Song "So We Won't Forget" wars um mich geschehen. Ich liebe dieses Riff so sehr und bekomme jetzt noch Gänsehaut wenn ich daran denke, weil es einfach so wunderschön war. Mit "Evan Finds the Third Room" und dem markanten YES von Laura Lee ging es dann nach den eher ruhigen Songs in den tanzbaren Teil des Sets und oh boy haben wir dann zu "Pelota" getanzt. Nach einem schönen Medley aus Hip Hop Songs und bekannten Gitarenriffs wurde das Konzert mit "Time (You And I)" und einem längerem Jam abgeschlossen und ich war einfach nur wunschlos glücklich.
Hinter uns standen auch Vanski, Julian und Tim, die nach diesem Konzert hoffentlich genauso Fans wie ich sind, ich glaube aber dass sie die Band danach mehr gefeiert haben ;)
War auf jeden Fall ansteckend eure gute Laune. :grin: Hab wirklich selten Leute bei einem Konzert so abfeiern sehen wie ihr an diesem Abend. War auch mein Highlight des Tags.

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JackJones
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Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von JackJones » So 26. Jun 2022, 13:02

Saeglopur hat geschrieben:
Di 21. Jun 2022, 23:25
Julian (= Lukas) fand Khruangbin sehr geil. :mrgreen:
Ah Mist, sorry :grin:
defpro hat geschrieben:
So 26. Jun 2022, 11:48
JackJones hat geschrieben:
Di 21. Jun 2022, 19:57
Danach kam dann das vielleicht beste Konzert des Festivals, mit der Band, die mich durch den Lockdown getragen hat: Khruangbin :herzen2:
Wir waren eine 5er Gruppe von Leuten, die das ganze Konzert einfach nur in Love waren und durchgetanzt haben. Die Musik holt mich so komplett ab, und spätestens beim dritten Song "So We Won't Forget" wars um mich geschehen. Ich liebe dieses Riff so sehr und bekomme jetzt noch Gänsehaut wenn ich daran denke, weil es einfach so wunderschön war. Mit "Evan Finds the Third Room" und dem markanten YES von Laura Lee ging es dann nach den eher ruhigen Songs in den tanzbaren Teil des Sets und oh boy haben wir dann zu "Pelota" getanzt. Nach einem schönen Medley aus Hip Hop Songs und bekannten Gitarenriffs wurde das Konzert mit "Time (You And I)" und einem längerem Jam abgeschlossen und ich war einfach nur wunschlos glücklich.
Hinter uns standen auch Vanski, Julian und Tim, die nach diesem Konzert hoffentlich genauso Fans wie ich sind, ich glaube aber dass sie die Band danach mehr gefeiert haben ;)
War auf jeden Fall ansteckend eure gute Laune. :grin: Hab wirklich selten Leute bei einem Konzert so abfeiern sehen wie ihr an diesem Abend. War auch mein Highlight des Tags.
Freut mich :grin:
Ja nüchtern betrachtet, geht das Konzert ziemlich sicher bei mir in die Topliste ein :thumbs:


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