Mein Bericht:
Wir sind am Donnerstagmorgen angereist und standen ca. 2 Stunden im Stau, denke wir waren so gegen halb 2 da. Staub war enorm, aber wir hatten einen guten Parkplatz auf der Wiese und haben dann auch direkt auf Camp North unsere Zelte aufgeschlagen. War genug Platz und hatten supernette Nachbarn. Insgesamt ist das Festival sehr viel angenehmer als das Southside, was vielleicht auch an den entzerrten Campingplätzen und den generell besser durchmischten und entspannteren Leuten liegt. Ich wäre ewig dankbar, wenn es so einen Supermarkt auf den Southside gäbe ... ein Traum. Das Shower Wonderland war auch sein Geld wert, auch wenn man ne Weile gelaufen ist. Und Kenning West war wohl der Soundtrack des Festivals. Zu jeder Zeit an jeder Ecke...hätte schlimmer kommen können, wenn ich an das Southside zurückdenke.
Zu den Bands:
Mr. Hurley & die Pulveraffen: Naja. Musikalisch eh nicht der Rede wert, aber ein unfassbar lauter Matsch. Viel zu laut, schrecklich. Sind sehr schnell wieder raus aus dem Zelt.
Lässing: Waren nur kurz an der Jever Hafenbar, aber hat sich gelohnt. Haben Spaß gemacht.
Kadavar: Haben überzeugt, war sehr gut, auch wenn ich fast keine Songs kenne.
You Me At Six: Haben ihr Set runtergespielt, waren ansonsten mit ihren Ansagen eher wie eine Highschool-Wir-Sind-So-Geil-Band.
Zebrahead: Haben gut Stimmung gemacht, aber hatte die auch sympathischer in Erinnerung.
The Hives: Waren ein wenig ruhiger drauf als sonst, aber nach so langer Zeit kann man die sich auch mal wieder geben. Sind immer noch unterhaltsam.
Wolfmother: Geil, hat gut gefallen. Hab sie glaube vorher noch nie bewusst gesehen. Ist ein wenig aus der Reihe gefallen im Vergleich mit den anderen Sachen, aber den Leuten hat es gefallen.
Super Flu: Aufgrunddessen, dass eine unserer Begleiterinnen fast nur Elektro hört, sind wir mit ihr dort hin, schließlich ist sie mit uns auch zum Rest. Hab mich zwischendurch in den Aldi geflüchtet und Bier geholt. Echt nicht meins, damit werde ich in diesem Leben nicht mehr warm, es hört sich einfach alles gleich an.
Turbostaat: War sehr gut, hat viel Spaß gemacht. Turbostaat geht eigentlich immer.
Neelix: Nach einer Weile tanzen in der Jever Hafenbar. Holla, da war es voll und die Leute gingen gut ab. Damit kann ich mehr anfangen als mit der Electric Island. Sind aber auch schnell wieder raus und mit dem Riesenrad in die Nacht entflogen.
Von Wegen Lisbeth: Hab die auch nie gehört, aber war das bis dahin beste Konzert. Waren gut aufgelegt und die Musik hat mir gefallen.
Kontra K: Nur beim Essen mitbekommen, autsch.
Monsters of Liedermaching: Leider war der Sound für die Katz. Man hat hinten gar nix verstanden, das war vollkommener Matsch. Haben die letzten Lieder draußen gehört, da hat man alles verstanden. Gut aufgelegt, gute Stimmung, viel Mitgesinge.
Yung Hurn: Mein Kumpel wollte mal sehen, wie das so ist, also sind wir kurz ins Zelt rein, nachdem wir beim Hippiebus an der Electric Island Chai, Minzeistee und Rumkugeln genossen haben. Meine Fresse, wie asozial. Keine Worte. Aber wir haben es mal gesehen. Eine Erfahrung, auf die man getrost verzichten kann.
Rogers: Haben am Merch-Stand gespielt, beim Vorbeilaufen gesehen. Klangen ein wenig nach Montreal, haben gut eingeheizt.
Editors: Vom Riesenrad aus das Ende mitbekommen. Da war mal gar nix los, sehr schade.
Kettcar: Nach vielen Jahren wieder gesehen. Sehr schön, Sommer '89 war eines meiner absoluten Deichbrand-Highlights. "Behaltet das mit den Tüchern vor dem Gesicht bei, das sieht ziemlich verwegen aus." Der liebe Staub hat auch für Spaß gesorgt.
Mando Diao: Mal wieder. Hat keinen mehr umgehauen, war aber auch nicht schlecht. Die alten Hits lassen kurz mal Freude aufkommen, ansonsten hat man bei Bier eher ein wenig weiter hinten geplaudert und geschunkelt.
Freundeskreis: Nur bis Reimemonster von weit hinten ein wenig mitbekommen. Sind wohl gut rübergekommen, aber nicht so meins.
The Killers: Mein absolutes Highlight. Waren ganz vorne drin, die Post ging ab, war einfach nur geil. Bei Somebody Told Me sind wir komplett (wie alle um uns rum) ausgeflippt, das war glaub mein Moment des Jahres (bis jetzt). Zwischendrin war es mal ein wenig ruhiger, aber insgesamt wohl eines meiner Top-2-Konzerte ever. Kann nicht nachvollziehen, wie man das nicht geil finden konnte

Geile Show, geile Luftschlangen, geile Leute im ersten Wellenbrecher. Einfach nur bombe, waren auch in meinen Augen super aufgelegt. Der Rest unseres Camps war auch vollkommen überzeugt!
Bilderbuch: Die Hälfte hinten gehockt, den Rest getanzt. Hat viel Spaß gemacht, machen schöne Musik und unterhaltsame Ansagen. Echte Wiener eben
Victor Ruiz: Joar, hat schon Spaß gemacht, waren da noch den Rest.
Oliver Huntemann: Fließender Übergang. War ganz okay so, aber irgendwann reicht es dann auch. Danach noch n bisschen Zeltplatzparty und ein paar nette Dänen kennengelernt, die Cola-Korn hatten.
Fünf Sterne Deluxe: Waren lieber an der Nordsee, daher erst spät wieder da. Das Ende gesehen, war gut, aber auch nicht so meins.
Milky Chance: Joar, geht schon. "Warta schon bei Aldi? Ja? Habta schön eingekauft? Supa!" Danach hat er sich selber über seine Ansage kaputtgelacht und es ging weiter. Der beste Moment des Konzert.
Bosse: Waren nur noch zu zweit, der Rest ist schon abgereist. Hat sich sehr gelohnt - unterhaltsam, gute Ansagen, glaubhaft. Bosse ist live wirklich empfehlenswert, einer meiner absoluten Lieblinge, auch wenn er ein wenig viel "oh-oh-oh"-Passagen ins Liveprogramm einbaut. Aber so voll hab ich das Gelände tagsüber sonst nie gesehen, es waren quasi alle Leute da, voller geht es kaum.
Abschließend nochmal: Super entspanntes Festival mit sehr angenehmem Publikum, so gut wie keine Alkoholleichen und nur der Staub war echt krass, man kam sich vor wie in einer Bergarbeitersiedlung. Ich huste immer noch. Wundert mich tatsächlich ein bisschen nach allem, was ich hier so drüber gelesen habe. Aber da ist das Southside Mordor und das Deichbrand das Auenland. Nur am Camp North Richtung Duschzelt hat die es ein wenig nach Vorhof der Hölle ausgesehen, aber auch das ging noch irgendwie. Werden nächstes Jahr wiederkommen.