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Festivals 2016

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Mondgesicht
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Mondgesicht » Mi 10. Aug 2016, 00:09

Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat? :D 20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.

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der_dicke_michel
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Re: Festivals 2016

Beitrag von der_dicke_michel » Mi 10. Aug 2016, 00:24

ruhrpottrodeo 2016

freitag:
aufgrund arbeitstechnischer widrigkeiten konnte die anreise erst am freitag abend erfolgen. so wurden leider ,bonsai kitten, the baboon show und ganz besonders schmerzhaft zwakkelmann, buster shuffle und jello biafra verpasst.
auf dem parkplatz gab es dann auch direkt das erste bier nach 97 tagen. nach lauthalsem verkünden meiner scheinbar endlosen abstinenz wurden mir auch aus allen ecken zugleich diverse mitleidsbiere angeboten, der nachbarwagen war am schnellsten und ich musste ein zum glück noch heftig gekühltes paderborner trinken. das hassbier meines lebens. seltsamerweise war es erstaunlich lecker.
einige druckbetankungsbiere nach krombacher art später waren wir nach kurzem zwischenstopp bei den freunden am zeltplatz auch schon am gelände angekommen.
so konnten wir noch die reste vom dritte wahl auftritt aus der ferne hören. mit denen werde ich vermutlich nie wirklich warm, obwohl sie mit "zeit bleib stehen" einen sehr, sehr schönen hit geschrieben haben.
aufgrund des mittlerweile ordentlichen pegels und der freude ob der gemeinsamen zeit mit lieben freunden wurde idolized mächtig abgefeiert, obwohl ich coverbands sonst gar nichts abgewinnen kann.
auf die suicidal tendencies habe ich mich im vorfeld mit am meisten gefreut, hatte ich die helden meiner jugend doch noch nie live erleben können. meine erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, die band spielte die hits, die ich hören wollte und für einen kurzen moment war ich wieder 16.
beinahe das gleiche lässt sich über die adolescents sagen, die an diesem abend unter dem namen kids of the black hole (so heißt ihr vermutlich größter hit) firmierten. toll, dass die bande noch so viel spaß an ihrer musik hat.
wizo wollte ich eigentlich gar nicht sehen, bin aber der freunde halber geblieben und konnte mich dann doch an vielen vergessenen hits erfreuen. bei "quadrat im kreis" hab' ich sogar ein tränchen verdrückt.

samstag:
los ging's am samstag mit den monsters of liedermaching. zu der band habe ich ein gespaltenes verhältnis: manche sachen mag' ich, andere find' ich sterbenslangweilig. dieses mal hatte ich glück, zumeist wurde was aus der mag ich sparte gespielt. vor allem der herrliche türen-song. schöner auftakt mit erstaunlich aktivem und zahlreichem publikum für die frühe mittagszeit.
the prosecution und asta kask wurden dem mittagessen auf dem campingplatz geopfert.
pünktlich zu useless id waren wir dann wieder vor der bühne. das neue album finde ich richtig gut und ich fühlte mich nicht selten an die seligen no use for a name erinnert. hochmelodischer, schnell gespielter punkrock wie ich ihn mag. erstaunlicher weise nicht aus kalifornien, sondern aus israel. erstes highlight des tages.
reagan youth waren mir eigentlich immer ein wenig zu crustig, aber ich wollte sie immer schon mal live sehen weil sie eine altgediente hochpolitische band mit bewegter geschichte ist. das set war dann auch recht kurzweilig und alles andere als eine enttäuschung.
the casualties, den netten dick york, el fish und the locos, die wohl von schmutzki ersetzt wurden sparte ich mir und machte noch zwei stunden im auto bubu.
schön ausgeschlafen ging es zu sookee, die musikalisch zwar so gar nicht mein fall ist, deren sicht auf die (männer-)welt für mich aber hochinteressant ist. eine kluge, toughe frau, die klare standpunkte bezieht und dabei keine angst vorm anecken hat. ich bin verliebt. würde die doch bloß keinen rap machen...
dann kamen lagwagon und machten genau das, wofür ich sie schon seit vielen, vielen jahren liebe. hochmelodischer melancholischer punkrock kalifornischer prägung mit knödelstimme und texten zum übereinstimmen. genau mein ding, allerdings wirkte joey cape noch ein wenig verlorener als sonst, mag sein, dass er, wie gerüchte sagen, über eine auszeit nachdenkt.
es folgte oi-punk von berliner weisse. dieser skinhead-punk ist für mich seit jeher vorbelastet, weil die meisten oi bands zwar nicht offen rechts, aber rechts offen sind. berliner weisse sind da klar anders, sie beziehen klar stellung gegen rassistische und faschistische kackscheiße in ihrer szene. von daher nicht weltbewegend, aber dennoch gut hörbar.
irie revoltes habe ich bislang vermieden zu schauen. ich dachte immer, die machen so ein seeed ding auf französisch, jedoch wird ihnen diese reduzierung nicht gerecht. das ist zwar schon so'n dancehall/reggea ding, allerdings sehr mitreissend. und da mein bierpegel hoch stand, war ich im gegensatz zu sammy einer von vielen, die dazu mächtig steil gegangen sind. brauch' ich nicht häufiger, aber eine stunde hüpfsport tut dicken micheln mitunter recht gut.
um turbonegro wird seit jahren ein großer bogen gemacht. außerdem mussten die menschen auf den campingplätzen besucht werden. diesem umstand fielen auch die fuckin faces zum opfer.
dann war heilige messe angesagt. als überzeugter all-o-gist wurde aus reihe drei oder vier jeder ton, jede silbe der alten heldenband descendents abgefeiert, als gäbe es kein morgen mehr. hit folgt auf hit folgt auf hit... niemand spielt den pop punk so tight, so schnell und mit so unglaublich vielen tollen kleinen und großen melodien. und auch hier irrt der sammy nicht, der dicke michel hat geweint. ehrliche tränen des vollkommenen glücks.

sonntag:
beseelt von einem einem der schönsten konzertmomente der letzten zehn jahre ging es los mit keinem geringeren als christian steiffen. das bernsteinzimmer der guten musik lieferte seine schlagerparodien auf den punkt. das war tanzbar mit hoher polonaise-dichte. lyrisch bewegend, musikalisch ansprechend zementierten mir steiffen und das haseland orchester mit hits wie "eine flasche bier", "sexualverkehr" oder "selbstmitleid" das lächeln in meinem gesicht. mal wieder ein äußerst gelungener auftritt und somit ein perfekter start in den letzten festivaltag.
weiter ging's mit pipes and pints, der einzigen folk-punk-band des wochenendes. sie sind bei weitem nicht so gut wie die porters, mollies, murphies usw..., aber für eine spaßige halbe stunde auf jeden fall hörenswert. haben wir entspannt auf den bierbänken sitzend erleben dürfen.
anschließend ging es müdigkeitsbedingt bei mir nicht mehr weiter und ich verschlief die folgenden bands in meinem gemütlichen vw-caddy.
zum glück war ich zu flag wieder wach, die ich hiermit als abgehakt verbuchen kann. es ist schön, wenn man alte songs, die einem mal wichtig waren von musikern, die einem noch wichtig sind dargeboten bekommt. war nett, mehr aber sicher nicht.
eisenpimmel hingegen fand ich ganz furchtbar. das sind deichkind für punkrocker. ein einziger kindergarten. und kein wirklich netter, bei dem man mitspielen will. der humor erschließt sich mir einfach nicht. vielleicht sehe ich das alles auch völlig falsch und sammy kann mich erleuchten. wahrscheinlich lag es einfach nur daran, dass ich nicht mehr betrunken war.
sondaschule machen skapunk, vermutlich sogar richtig gut, ist halt nur nicht unbedingt meins. diese reggeanummer mit der hängematte fand' ich aber richtig gut.
zu tsol könnte ich das selbe schreiben wie zu flag, also lass' ich das.
es folgten sick of it all, die mich mal wieder richtig mitgerissen haben. das ist wie ein treffen mit guten alten freunden. es ist toll, man tauscht längst vergessene supergeschichten miteinander aus, notiert sich die telefonnummern und verspricht, sich gegenseitig anzurufen. alle wissen, dass sie das niemals tun werden, aber wenn sie sich zufällig irgendwann mal wiedersehen, geht's wieder von vorne los. herrlich.
dann gab es (cj-) ramones songs zu hören von einem typen, der irgendwann mal einer von ihnen war. das ist schön. da kann frank turner sagen, was er will.
zum abschluss waren nofx sehr geil. ging gleich gut los mit "stickin' in my eye" und "linoleum", wenn ich mich recht entsinne und weiter ging es schlag auf schlag mit hits. naja, was heisst hier schlag auf schlag, die band redete sich phasenweise um kopf und kragen. es war saulustig. anders als bei joey cape hatte ich vom dicken michel einen sehr guten eindruck. auch hier gibt es gerüchte, die allerdings besagen, er hätte eine entziehungskur gemacht. zumindest wirkte er anders als in den letzten jahren üblich deutlich weniger betrunken und er sah auch besser aus, sofern man das von dicken hässlichen männern in kleidern sagen kann:-)
der von mir sehr verehrte und auch für seine spoken words bewunderte henry rollins musste für mich leider ausfallen, da ich den großen noch von oma aus bottrop abholen durfte, dann noch eine einstündige fahrt nach hause vor mir hatte und am nächsten morgen ab halb sieben für vierzehn stunden arbeiten musste.

bei einem ähnlich ansprechenden line-up im nächsten jahr bin ich dann aber ganz sicher wieder mit von der partie bei diesem liebenswerten festival. vielleicht ja mal mit dem großen.
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cast1
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Re: Festivals 2016

Beitrag von cast1 » Mi 10. Aug 2016, 00:45

Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat? :D 20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
Denke der Preis ist günstig weil es eine von der Tabakindustrie initierte Veranstaltung ist, das wird so ähnlich sein wie bei den Elektronic Beats Veranstaltungen der Telekom.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Festivals 2016

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 10. Aug 2016, 09:57

Quadro, ich antworte dir später mal ausführlicher, weil als einzige Argument "Schwangerschaft" finde ich völlig banal - dazu gehören immer zwei und wenn man sich immer noch vorhandene Rollenbilder anschaut, dann dürften die Damen umso eher in Bands spielen können, während Männer arbeiten gehen... Versteh das nicht falsch, ich bin auch ein völliger Fan von 50/50 bei allem.
Warum zum Beispiel nicht einfach mal Lana Del Rey/Sia/Rihanna etc. buchen, falls verfügbar?
Weil das nicht die Hurricanezielgruppe bedient (oder nur am Rande). Die Rihanna für dieses Festival heißt Florence.

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Stebbie
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Stebbie » Mi 10. Aug 2016, 10:12

Quadrophobia hat geschrieben: Guter Punkt. Ich geh mal rückwärts drauf ein. Klar haben Acts wie Helene Fischer und so einen enormen Marktanteil. Aber die Künstlerinnen die du meinst, kommen ja in der Regel nicht auf die Festivals von denen wir hier reden, weil das musikalisch einfach eine ganz andere Sache ist. Unsere Festivals um es mal salopp zu sagen, buchen halt weder Schlager, noch die großen weiblichen US Pop Stars (warum eigentlich nicht?)

[...]

Ich glaube aber nicht, dass die aktuelle Anzahl an Bands mit weiblicher Beteiligung auf deutschen Majors representativ ist, mangelnde Risikofreude hin oder her. Ich glaube einfach, dass Künstlerinnen lange zeit nicht ernst genug genommen wurden und nur stattfanden, wenn sie in gewisse Rollen gepasst haben (mit einigen tollen Ausnahmen). Da diese Zeiten jetzt hoffentlich so langsam vorbei sind, glaube ich auch, dass es den Festivals über die wir sprechen gut tun würde diese Entwicklung aufzugreifen. Teilweise passiert das ja auch schon (wie gesagt, siehe HuSo '15), Standard scheint es aber noch lange nicht zu sein. Warum zum Beispiel nicht einfach mal Lana Del Rey/Sia/Rihanna etc. buchen, falls verfügbar?

Ich habe übrigens mal den Selbsttest gemacht. In meinen Top-20 bei Last.fm ist keine einzige Band mit einer Frau dabei, reduziert man es aber auf die Zeit seit 1.1.2013, dann sind es immerhin 6 von 30, wobei immerhin drei weibliche Vocals haben (Minor Victories, Courtney Barnett, PJ Harvey), bei den Top-50 kommen nochmal weitere neun mit häufig weiblichen Vocals hinzu (Portishead, Black Mountain, Sonic Youth, The Decemberists, My Bloody Valentine, Alabama Shakes, Arcade Fire, Pixies, Silversun Pickups).

Am generellen Bandangebot (sind natürlich nicht alle mehr aktiv) kann es also nicht liegen, da ich nicht glaube, dass Bands mit Frauen seltener verfügbar sind als rein männliche Bands. Und Kat Frankie hat ja bspw. auch das Haldern Pop als Beispiel herangezogen, dass es hier auch ausgewogene Lineups gibt.


@heyho-letsgo: Deine Berichte vom Einlass am Donnerstag bestätigen mich noch einmal darin, dass es richtig war, erst am Freitag anzureisen. Da war es alles wirklich ganz entspannt und auch die Bierkontrolle wurde sehr locker genommen. Die haben uns nicht einmal in die Taschen geschaut, sondern einfach nur drei unserer vier Bändchen für die Palette gekürzt. Wir hätten also sogar noch Bier nachholen können.
(c) 26.06.2006

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Mondgesicht
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Mondgesicht » Mi 10. Aug 2016, 10:19

der_dicke_michel hat geschrieben:ruhrpottrodeo 2016


auf dem parkplatz gab es dann auch direkt das erste bier nach 97 tagen. nach lauthalsem verkünden meiner scheinbar endlosen abstinenz wurden mir auch aus allen ecken zugleich diverse mitleidsbiere angeboten, der nachbarwagen war am schnellsten und ich musste ein zum glück noch heftig gekühltes paderborner trinken. das hassbier meines lebens. seltsamerweise war es erstaunlich lecker.
puh... durch meine ersten semester in münster muss ich gestehen, dass ich gekühltes parderborner durchaus gern schnabuliere. glaube da trügt mittlerweile auch ein wenig nostalgie den geschmackssinn. ansonsten bleibt großer neid auf das wochenende! hört sich alles top an, viele freunde waren da. und da bin ich auch ganz bei dir:
der_dicke_michel hat geschrieben: bei einem ähnlich ansprechenden line-up im nächsten jahr bin ich dann aber ganz sicher wieder mit von der partie bei diesem liebenswerten festival.

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s-nke
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Re: Festivals 2016

Beitrag von s-nke » Mi 10. Aug 2016, 10:41

Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat? :D 20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
Ich war mal vor einigen Jahren bei ner sehr ähnlichen Veranstaltung, auch im E-Werk, das war damals ne Feier zu 20 Jahren Intro u.a. mit M83 (fuck, ich hab die ja doch schon mal live gesehen, ich sauf viel zu viel :lolol: :lolol: ), Thees und Maximo Park, auch für 20 € oder so. Damals wurden großes und kleines E-Werk bespielt, die Spielzeiten waren voll im Rahmen und es war ein klasse Abend. Ich glaub groß was falsch machen kannst du da nicht. :thumbs:
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Mondgesicht
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Mondgesicht » Mi 10. Aug 2016, 10:50

s-nke hat geschrieben:
Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat? :D 20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
Ich war mal vor einigen Jahren bei ner sehr ähnlichen Veranstaltung, auch im E-Werk, das war damals ne Feier zu 20 Jahren Intro u.a. mit M83 (fuck, ich hab die ja doch schon mal live gesehen, ich sauf viel zu viel :lolol: :lolol: ), Thees und Maximo Park, auch für 20 € oder so. Damals wurden großes und kleines E-Werk bespielt, die Spielzeiten waren voll im Rahmen und es war ein klasse Abend. Ich glaub groß was falsch machen kannst du da nicht. :thumbs:
top, danke für die infos :thumbs:

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andyTT
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Re: Festivals 2016

Beitrag von andyTT » Mi 10. Aug 2016, 11:14

Ist dieses Wochenende eigentlich noch jemand aus dem Forum am SMS?

Suitemeister
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Suitemeister » Mi 10. Aug 2016, 12:21

Quadrophobia hat geschrieben: Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
stimmt, hat adeles karriere ja z.b. auch versaut.
ansonsten: was wte sagt.

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Re: Festivals 2016

Beitrag von Quadrophobia » Mi 10. Aug 2016, 12:47

Suitemeister hat geschrieben:
Quadrophobia hat geschrieben: Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
stimmt, hat adeles karriere ja z.b. auch versaut.
ansonsten: was wte sagt.
Weil die ja auch noch ihre Karriere aufbauen musste...

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Declan_de_Barra
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 10. Aug 2016, 13:00

Quadrophobia hat geschrieben:
Suitemeister hat geschrieben:
Quadrophobia hat geschrieben: Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
stimmt, hat adeles karriere ja z.b. auch versaut.
ansonsten: was wte sagt.
Weil die ja auch noch ihre Karriere aufbauen musste...
Und in den USA gibt es keine Benachteiligung von Schwarzen, sieht man ja daran, dass es einen farbigen Präsidenten gibt.

Adele als Beispiel ist nun wirklich zu einfach.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Festivals 2016

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 10. Aug 2016, 13:20

Amanda Palmer!

Aber egal, der Themenabschweif wird nur noch schlimmer :-)

übrigens, Lewis, was wollt ich zu dir schon immer sagen: lass mal den Whataboutism.

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Johnny Drama
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Johnny Drama » Mi 10. Aug 2016, 13:27

Stebbie hat geschrieben:
Ich habe übrigens mal den Selbsttest gemacht. In meinen Top-20 bei Last.fm ist keine einzige Band mit einer Frau dabei, reduziert man es aber auf die Zeit seit 1.1.2013, dann sind es immerhin 6 von 30, wobei immerhin drei weibliche Vocals haben (Minor Victories, Courtney Barnett, PJ Harvey), bei den Top-50 kommen nochmal weitere neun mit häufig weiblichen Vocals hinzu (Portishead, Black Mountain, Sonic Youth, The Decemberists, My Bloody Valentine, Alabama Shakes, Arcade Fire, Pixies, Silversun Pickups).

Am generellen Bandangebot (sind natürlich nicht alle mehr aktiv) kann es also nicht liegen, da ich nicht glaube, dass Bands mit Frauen seltener verfügbar sind als rein männliche Bands. Und Kat Frankie hat ja bspw. auch das Haldern Pop als Beispiel herangezogen, dass es hier auch ausgewogene Lineups gibt.
Das sind allerdings (fast) alles Bands die Pop bzw. ruhigeren Rock machen, der durchschnittliche Hurricanebesucher kennt davon maximal 3 Künstler. Es gibt praktisch kaum weibliche Acts, die in Deutschland eine 5.000er Halle füllen. Wenn, dann sind es Popstars oder Sachen wie Pj Harvey oder Portishead, die abseits der Fans niemand kennt und die entsprechend kaum Leute auf ein Majorfestival ziehen.

Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es in anderen Genres (Punk/HC, (Hard)Rock, Elektro, Dt. HipHop) kaum weibliche Künstler, die bei einem Einzelkonzert große Hallen füllen würden.

Von mir aus kann es gerne so bleiben, dass Adele, Sia oder männliche Pendants nicht beim Hurricane spielen. Die kosten viel zu viel Geld, das lieber ins Mittelfeld investiert werden sollte.

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Declan_de_Barra
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 10. Aug 2016, 13:35

@blackstar: Das sollte nur klarstellen, wie absurd das Argument mit Adele war. Aber gut, dann nehme ich den Teil zurück und sage es einfach so: Das Adele-Argument ist total absurd. Unabhängig wie man zu der ganzen Diskussion steht kann man doch nicht die erfolgreichste Künstlerin der Welt als Beispiel dafür nehmen, dass Schwangerschaft und Karriere einfach zu verbinden sind.

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Re: Festivals 2016

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 10. Aug 2016, 13:41

cast1 hat geschrieben:
Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat? :D 20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
Denke der Preis ist günstig weil es eine von der Tabakindustrie initierte Veranstaltung ist, das wird so ähnlich sein wie bei den Elektronic Beats Veranstaltungen der Telekom.
Erwarte von M83 nicht mehr als eine Stunde Spielzeit. Das ist wohl derzeit so deren Maximum.

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Re: Festivals 2016

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 10. Aug 2016, 13:44

Declan_de_Barra hat geschrieben:@blackstar: Das sollte nur klarstellen, wie absurd das Argument mit Adele war. Aber gut, dann nehme ich den Teil zurück und sage es einfach so: Das Adele-Argument ist total absurd. Unabhängig wie man zu der ganzen Diskussion steht kann man doch nicht die erfolgreichste Künstlerin der Welt als Beispiel dafür nehmen, dass Schwangerschaft und Karriere einfach zu verbinden sind.
Passt schon. Du weißt ja, wie gern ich so ein Pseudototschlagargument gern mal einstreue.

Ansonsten wusste ich bis vorhin nichtmal, das Adele Kind(er?) hat. Macht die Musik aber nicht besser oder schlechter und das Thema Schwangerschaft ist nach wie vor kein Argument, denn wenn man es als finanziell Existenzbedrohend ansieht, dann dürfte es bisweilen für Männer viel eher gelten. Zumal viele Bands in Zeiten ihres Durchbruchs in einem Alter sind, wo Kinder eher so gar keine Rolle spielen, nämlich mit Anfang 20.

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Re: Festivals 2016

Beitrag von Suitemeister » Mi 10. Aug 2016, 16:09

Declan_de_Barra hat geschrieben:@blackstar: Das sollte nur klarstellen, wie absurd das Argument mit Adele war.
stimmt, ich wollte auch eigentlich nur ein bisschen haten. :herzen1:

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Mondgesicht
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Mondgesicht » Mi 10. Aug 2016, 16:52

Blackstar hat geschrieben:
cast1 hat geschrieben:
Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat? :D 20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
Denke der Preis ist günstig weil es eine von der Tabakindustrie initierte Veranstaltung ist, das wird so ähnlich sein wie bei den Elektronic Beats Veranstaltungen der Telekom.
Erwarte von M83 nicht mehr als eine Stunde Spielzeit. Das ist wohl derzeit so deren Maximum.
Auf nem einzelgig? Da würde ich doch mehr erwarten bzw die setlist lässt anderes erwarten. Da spielen sie auch Wait. Auf Festivals nicht.

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Re: Festivals 2016

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 10. Aug 2016, 17:16

Mondgesicht hat geschrieben:
Blackstar hat geschrieben:
cast1 hat geschrieben:
Denke der Preis ist günstig weil es eine von der Tabakindustrie initierte Veranstaltung ist, das wird so ähnlich sein wie bei den Elektronic Beats Veranstaltungen der Telekom.
Erwarte von M83 nicht mehr als eine Stunde Spielzeit. Das ist wohl derzeit so deren Maximum.
Auf nem einzelgig? Da würde ich doch mehr erwarten bzw die setlist lässt anderes erwarten. Da spielen sie auch Wait. Auf Festivals nicht.
Möglicherweise. Aber das ist ja kein Einzelgig.

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Re: Festivals 2016

Beitrag von Max-Powers » Mi 10. Aug 2016, 21:37

Frightened Rabbit haben ihre Gigs beim Haldern und Rock am See abgesagt :(

Quelle: FB
Meine Interessen sind Koks, Prostituierte und Reisen.

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Emslaender
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Emslaender » Mi 10. Aug 2016, 22:43

Oh, schon die zweite relativ prominente Absage beim Haldern

Ruby
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Ruby » Mi 10. Aug 2016, 23:14

Quadrophobia hat geschrieben:
Suitemeister hat geschrieben:
Quadrophobia hat geschrieben: Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
stimmt, hat adeles karriere ja z.b. auch versaut.
ansonsten: was wte sagt.
Weil die ja auch noch ihre Karriere aufbauen musste...
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Re: Festivals 2016

Beitrag von Ruby » Mi 10. Aug 2016, 23:22

Ich habe auf arte oder so mal eine Doku zum Thema Frauen im Musikbusiness gesehen. Ich guck mal ob ich die irgendwo finde.

Find ich nicht. Aber dafür das was Peter Hayes zum Thema sagt:

Sandra Gern: Warum, glaubst du, gibt es so wenige Frauen in Bands?
Peter Hayes: Naja, ich hab das Gefühl, das ändert sich so langsam. Ich meine, es gab immer Frauen in Bands, und manchmal bekommen sie Aufmerksamkeit, einfach weil sie da sind, was skurril ist. Und manchmal ist es natürlich verdient, weil sie musikalisch einfach verdammt gut sind. Warum das so ist? Warum es immer noch weniger gibt? Es ist einfach eine Schande wie langsam unsere Gesellschaft ist, beängstigend wie langsam wir uns als Menschen weiterentwickeln.

SG: Glaubst du, dass es vielleicht auch an den Frauen selbst liegt, dass es weniger Musikerinnen gibt?
PH: Naja, vielleicht haben sie einfach einen besseren Geschmack. Vielleicht wissen Frauen besser, wann man es lieber lassen sollte (lacht). Und Männern ist das scheißegal, sie glauben immer, dass sie großartig sind. Und Frauen können sich einfach besser einschätzen, wenn sie nicht gut sind.

SG: Merkt ihr, dass eure Drummerin Leah anders behandelt wird, als euer männlicher Schlagzeuger früher?
PH: Ohja, das bekommt sie dauernd zu spüren. So im Sinne von "Du bist sicher die Freundin von jemandem aus der Band, oder?" - "Oh, du bist IN der Band?" Das passiert oft. Wie gesagt, es ist erschreckend, wie langsam wir uns als Menschen weiterentwickeln, dass wir diesen ganzen Quatsch immer noch nicht überwunden haben. Es macht für mich überhaupt keinen Sinn, wie dieses Image immer weitergetragen wird.
:herzen2:

Und ja, ich denke auch, dass Frauen viel kritischer mit sich selbst sind als Männer (klar, Ausnahmen gibt es immer).
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glutexo2000
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Re: RE: Re: Festivals 2016

Beitrag von glutexo2000 » Do 11. Aug 2016, 01:18

Ruby hat geschrieben:
Sandra Gern: Warum, glaubst du, gibt es so wenige Frauen in Bands?
Peter Hayes: Naja, ich hab das Gefühl, das ändert sich so langsam. Ich meine, es gab immer Frauen in Bands, und manchmal bekommen sie Aufmerksamkeit, einfach weil sie da sind, was skurril ist. Und manchmal ist es natürlich verdient, weil sie musikalisch einfach verdammt gut sind. Warum das so ist? Warum es immer noch weniger gibt? Es ist einfach eine Schande wie langsam unsere Gesellschaft ist, beängstigend wie langsam wir uns als Menschen weiterentwickeln.

SG: Glaubst du, dass es vielleicht auch an den Frauen selbst liegt, dass es weniger Musikerinnen gibt?
PH: Naja, vielleicht haben sie einfach einen besseren Geschmack. Vielleicht wissen Frauen besser, wann man es lieber lassen sollte (lacht). Und Männern ist das scheißegal, sie glauben immer, dass sie großartig sind. Und Frauen können sich einfach besser einschätzen, wenn sie nicht gut sind.

SG: Merkt ihr, dass eure Drummerin Leah anders behandelt wird, als euer männlicher Schlagzeuger früher?
PH: Ohja, das bekommt sie dauernd zu spüren. So im Sinne von "Du bist sicher die Freundin von jemandem aus der Band, oder?" - "Oh, du bist IN der Band?" Das passiert oft. Wie gesagt, es ist erschreckend, wie langsam wir uns als Menschen weiterentwickeln, dass wir diesen ganzen Quatsch immer noch nicht überwunden haben. Es macht für mich überhaupt keinen Sinn, wie dieses Image immer weitergetragen wird.
:herzen2:

Und ja, ich denke auch, dass Frauen viel kritischer mit sich selbst sind als Männer (klar, Ausnahmen gibt es immer).
Ich verstehe nicht wie man einerseits sagen kann, es sei eine Schande wie langsam unsere Gesellschaft ist, und andererseits Geschlechterrollen generalisiert und reproduziert.


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