Es kann aber auch sein, dass in den Gebühren der Veranstalter diverse Gebühren drin hat. Das ist in Deutschland ja auch so. Wenn bei einem 50€ Konzert 22 Euro Gebühren on top kommen, dann gehen die nicht zu 100% zu eventim, ticketmaster, reservix oder wem auch immer. Die Veranstalter können sich da ganz gut verstecken. (und auch viele Artists, denen die das Pricing bekannt sein sollte)
Es kann aber auch sein, dass in den Gebühren der Veranstalter diverse Gebühren drin hat. Das ist in Deutschland ja auch so. Wenn bei einem 50€ Konzert 22 Euro Gebühren on top kommen, dann gehen die nicht zu 100% zu eventim, ticketmaster, reservix oder wem auch immer. Die Veranstalter können sich da ganz gut verstecken. (und auch viele Artists, denen die das Pricing bekannt sein sollte)
Ohne genau zu wissen, was alles in den Gebühren ist, sieht das für mich dennoch nach einer ziemlichen Verarschung aus.
Übernimmt Ticketmaster/Live Nation auch die Veranstalter-Rolle? Es würde mich nicht wundern, wenn die in den Staaten bei Konzerten fast alles abdecken (Ticketing, Veranstalter, stellen der Location (haben davon ja auch eine ganze Menge)).
Re: The Cure
Verfasst: Do 16. Mär 2023, 22:16
von down
Also für 10 Juni in Illinois sieht es nicht so aus, ist nicht gelistet bei Live Nation. Gibt aber Termine, wo sie involviert sind. Aber ist ja nix neues. Ist in Deutschland ja mit eventim und den Partnern nicht anders.
Dennoch glaube ich nicht, dass die Gebühren der Booking Agentur oder Management nicht bekannt sind. Die haben einen Finger auf allem und disktieren eher, was zu tun ist. Sieht man aber natürlich als Otto-Normal-Verbraucher nicht.
Gab hier doch beim Tempelhof Sounds in Berlin auch so ein Beispiel wo das Ticket für 70€ + Gebühren angekündigt wurden und dann biste am Ende bei 100 Euro.
Re: The Cure
Verfasst: Do 16. Mär 2023, 23:11
von hendrik
Ja, das Eventim ähnlich agiert, ist mir auch bewusst. Finde ich auch nicht gut. Und dass sie ebenfalls viele Locations haben, ist mir auch klar.
Magst recht haben, dass die Agentur und das Management die Gebühren wusste. Und klar, auch hier gibt's Beispiele für fragwürdige Gebühren, dennoch frage ich mich, was da so alles drin ist und ob die Höhe berechtigt ist. Mitunter mag das ja berechtigt sein, aber wenn ich hier ein Ticket von bspw. Crowbar bei Eventim in den Warenkorb lege, dann hab ich keine Gebühren (ja, nicht sichtbar, werden schon ein paar Euro sein), denoch sind die im Beispiel von The Cure in den Staaten, bzw. Ticketmaster/Live Nation, um ein Vielfaches höher.
Re: The Cure
Verfasst: Do 16. Mär 2023, 23:26
von down
Für mich klingen die Gebühren auch sehr hoch, aber kenne mich nicht so gut in der USA aus. Da läuft ja einiges anders. Ich weiß auch save, dass die Venue Fee die dort 10 Euro sind in dieser massiven Höhe nicht existent ist in Deutschland. Hier ist es ein Bruchteil. Ich weiß aber, dass in Deutschland auch öfter ein Grundpreis genommen wird und dann diverse Gebühren on top, weil man dann bei der Gema/Künstlersozialkasse (nicht ganz sicher was es war) Abrechnung u.a. Geld spart. Die Anzahl und Höhe der Gebühren (seitens der Veranstalter!) steigen deshalb seit Jahren. Die Ticketsysteme nehmen idR konstant ähnliche Gebühren seit Jahren, auch wenn sie natürlich Wege suchen mehr zu verdienen und ob ein normaler Brief für Tickets 6 Euro kosten muss ist auch mehr als fragwürdig, klar.
Was ich sagen will: die Künstler wollen auch gut Geld verdienen und manche auch ganz schön viel, nur beim Fan kommt das nicht an, sondern Ticketanbieter, Veranstalter oder so sind die Bösen. Einzig Bruce Springsteen hat mal letztens gesagt, dass er das so will.
Re: The Cure
Verfasst: Fr 17. Mär 2023, 00:07
von hendrik
Danke für die paar Einblicke.
Die Venue Fee ist schon hoch, nur - ohne nachgeguckt zu haben, wie viele Shows The Cure in Live Nation Arenen spielt - bleibt die ja vermutlich oft im Haus von Ticketmaster/Live Nation. Klar, auch eine Halle will betrieben und in Stand gehalten werden, aber da wird ja auch noch was übrig bleiben (ich gehe mal nicht von einem Verlustgeschäft bei so einem Konzert für eine Arena/deren Betreiber:in).
Ich hatte mal gehört, dass in Deutschland grob 1/3 des Eintritts an die Künstler:innen gehen, 1/3 an die Veranstalter:in, 1/3 an die Location. Keine Ahnung, ob das stimmt und ob das für alle Konzertgrößen gilt. Würde mich schon mal interessieren und auch, wie das in den Staaten im Vergleich aussieht.
Von so ein paar Nebenkosten (GEMA, Künstlerkasse) hatte ihc auch schon gehört. Dass das mehr werden, glaub ich dir gerne. Und dass die Versandkosten von Tickets mehr als fraglich sind, da sind wir uns wohl alle einig.
Und klar, haut man gerne erstmal auf die Ticketanbieter drauf, denn da zahlt man ja in der Regel. Dass die Künstler:innen oft nicht unschulding sind, bzw. die Preise tolerieren, ist mir auch klar. Die können ja theoretisch das gleiche machen wie The Cure und günstige Tickets verlangen. Mitunter kann man es schon verstehen, dass man während des kurzfristigen Erfolgs Geld verdienen möchte. Dennoch sollten auch Künstler:innen überlegen, ob die Höhe der Ticketpreise, -gebühren und die Preismodelle (Dynamic Pricing, Early Entry, VIP-Packages, ...) angemessen/nötig sind. Große Produktionen kosten zwar Geld, aber Metallica, Madonna oder Taylor Swift verdienen sich dumm und dämlich und nötig sollten sie es nicht haben (gilt natürlich auch für einige anderen Acts).
Dennoch möchte ich die Ticketanbieter auch nicht rausnehmen, gerade wo deren Monopolstellung (gut, hierzulande gibt's ja gerade fast ein Duopol mit Eventim und Ticketmaster, die ebenfalls auf den Markt drängen) beim Ticketverkauf denen schon Macht gibt und sie ja auch gleich noch die Arenen parat haben für die Konzerte.
Re: The Cure
Verfasst: Mi 22. Mär 2023, 12:13
von rogerhealy
Wer viel Zeit hat und mal wieder seine Fassung verlieren möchte, sollte sich diesen Artikel über die bizarren Ausmaße des organisierten Schwarzhandels am Besispiel The Cure/Ticketmaster durchlesen: https://www.vice.com/en/article/wxjqz4/ ... ts-instead
Re: The Cure
Verfasst: Mi 22. Mär 2023, 15:43
von down
Schon verrückt, was die Leute auf dem Schwarzmarkt alles machen.
Was ich mich aber schon fast frage ist, ob The Cure nicht einfach selbst die Hallen hätte mieten können und dann die Konzerte selbst veranstalten können und auch den Ticketverkauf selbst hätten regeln können (eigene kleine Webseite erstellen). Auch wenn es natürlich mit viel Aufwand verbunden ist und man auch einige Mitarbeiter:innen bräuchte für alles, könnte ich mir das schon fast einfacher vorstellen, als der aktuelle Hickhack (auch wenn ich es sehr gut finde, dass sie hinterher sind, dass die Tickets nicht überteuert angeboten werden)
Re: The Cure
Verfasst: Di 4. Apr 2023, 20:12
von Quadrophobia
hendrik hat geschrieben:Danke für den Link!
Was ich mich aber schon fast frage ist, ob The Cure nicht einfach selbst die Hallen hätte mieten können und dann die Konzerte selbst veranstalten können und auch den Ticketverkauf selbst hätten regeln können (eigene kleine Webseite erstellen). Auch wenn es natürlich mit viel Aufwand verbunden ist und man auch einige Mitarbeiter:innen bräuchte für alles, könnte ich mir das schon fast einfacher vorstellen, als der aktuelle Hickhack (auch wenn ich es sehr gut finde, dass sie hinterher sind, dass die Tickets nicht überteuert angeboten werden)
Hallen der Größe gehören aber oft den großen Veranstaltern wie AEG und Live Nation und die machen da nicht mit. Ist hier übrigens auch so.
Re: The Cure
Verfasst: Di 4. Apr 2023, 20:59
von hendrik
Jup, ich weiß, dass AEG, LiveNation (Ticketmaster) und Eventim viele große Hallen besitzen, hatte ich ein paar Kommentare weiter oben auch schon geschrieben/angedeutet...
...Dennoch möchte ich die Ticketanbieter auch nicht rausnehmen, gerade wo deren Monopolstellung (gut, hierzulande gibt's ja gerade fast ein Duopol mit Eventim und Ticketmaster, die ebenfalls auf den Markt drängen) beim Ticketverkauf denen schon Macht gibt und sie ja auch gleich noch die Arenen parat haben für die Konzerte.