Wenn man sich auf Facebook die Profile von NSBM- oder AfD-Anhängern anguckt, dann liegen Natur-/Tierliebe und rechtes Gedankengut oft dicht beieinander.SammyJankis hat geschrieben: ↑Fr 19. Okt 2018, 08:06
Ist zwar schon etwas älter, aber immer wieder fragwürdig.
Fundsache der Woche
Re: Fundsache der Woche
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.
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Re: Fundsache der Woche
Das ist mir durchaus bekannt. Allerdings sollte veganz das auch wissen, wobei ich da auch schon fragwürdige Dinge über den Besitzer gelesen habe.
Das Bild mit dem Zusatz "Ich liebe Leben" ist aber herrlich dumm.
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Re: Fundsache der Woche
Es gibt noch 2 lebende Enkel von John Tyler, des 10. Präsidenten der USA, welcher selbst 1790 geboren wurde:
https://www.guacamoley.com/lol/2018/01/ ... er-born-in
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Re: Fundsache der Woche
Krass!
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Re: Fundsache der Woche
Das ist wirklich sehr krass :O
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Re: Fundsache der Woche
Es gibt einen Youtube Kanal namens Best Drops, der EDM Live Sets auf die Drops zusammenschneidet.
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Re: Fundsache der Woche
Die Bild macht anscheinend ne Soap mit der Lasogga-Familie oder so:
Re: Fundsache der Woche
Das ist wirklich der Hammer.
Hier auch nochmal zum Nachlesen:
https://areomagazine.com/2018/10/02/aca ... holarship/
Hier auch nochmal zum Nachlesen:
https://areomagazine.com/2018/10/02/aca ... holarship/
Zuletzt geändert von Taksim am Fr 2. Nov 2018, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
"I don't know."
Re: Fundsache der Woche
@Michael, wieso hast du denn deinen langen Text zu dem Video wieder entfernt?
Wir wollen die Freiheit der Welt und Straßen aus Zucker
Re: Fundsache der Woche
Um hier weniger mit den Köppen einiger zusammenzustossen die ich offline eigentlich ganz gerne mag. Eine Zusammenfassung führt nur zu oberflächlicher Streiterei. Man muss sich den kram komplett zu Gemüte führen, sonst lohnt die Antwort auf das posting nicht.
Hier noch nen Trailer zum Projekt.
Der gesamte Joe Rogan Podcast dreht sich noch weiter um das Thema, über den "hoax" hinaus. Was oben im ersten Post zusehen ist sind die ersten c.a. 20 Minuten. Also entsprechend einfach skippen.
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Re: Fundsache der Woche
Das ist echt heftig und wirft natürlich kein gutes Licht auf Gender Studies und die anderen Themenbereiche die angeschnitten werden.
Anderseits habe ich auch schon ziemlichen Bullshit in wissenschaftlichen Journals außerhalb dieser Bereiche gelesen. Deshalb finde ich es ebenfalls nicht richtig, mit diesen Veröffentlichungen nun den Bereichen ihre Relevanz abzusprechen. Sie scheinen allgemein aber femistischen Themen nicht sonderlich offen gegenüber zu stehen. Selbstverständlich sind die gebrachten Beispiele gegen weiße, heterosexuelle Männer ziemliche Kacke, das ändert aber mMn nichts daran, dass man als weißer, heterosexueller Mann durchaus Vorteile innerhalb dieser Gesellschaft hat. Das kann man sagen, ohne dabei irgendeinem weißen, heterosexuellen Mann persönlich auf den Schlips zu treten.
Ich habe bis jetzt nur den Trailer und den 23 Minuten Ausschnitt gesehen, was mich persönlich gestört hat: Ich kannte Joe Rogan vorher nicht, aber sich einerseits darüber beschweren, dass die Journals alles annehmen was ihre politische Agenda voranbringt, andererseits schon ganz zu Beginn den behandelten Forschungsfeldern ihre Legitimität abzusprechen, zeugt nicht von Neutralität. Dass der dann, wie es den Anschein macht, Judith Butler nicht kennt und diese Journals bzw. ihre Vertreter als "die Linken" bezeichnet, hilft da auch nicht.
@Taksim: Danke für den Link, vielleicht finde ich mal die Zeit das zu lesen.
Anderseits habe ich auch schon ziemlichen Bullshit in wissenschaftlichen Journals außerhalb dieser Bereiche gelesen. Deshalb finde ich es ebenfalls nicht richtig, mit diesen Veröffentlichungen nun den Bereichen ihre Relevanz abzusprechen. Sie scheinen allgemein aber femistischen Themen nicht sonderlich offen gegenüber zu stehen. Selbstverständlich sind die gebrachten Beispiele gegen weiße, heterosexuelle Männer ziemliche Kacke, das ändert aber mMn nichts daran, dass man als weißer, heterosexueller Mann durchaus Vorteile innerhalb dieser Gesellschaft hat. Das kann man sagen, ohne dabei irgendeinem weißen, heterosexuellen Mann persönlich auf den Schlips zu treten.
Ich habe bis jetzt nur den Trailer und den 23 Minuten Ausschnitt gesehen, was mich persönlich gestört hat: Ich kannte Joe Rogan vorher nicht, aber sich einerseits darüber beschweren, dass die Journals alles annehmen was ihre politische Agenda voranbringt, andererseits schon ganz zu Beginn den behandelten Forschungsfeldern ihre Legitimität abzusprechen, zeugt nicht von Neutralität. Dass der dann, wie es den Anschein macht, Judith Butler nicht kennt und diese Journals bzw. ihre Vertreter als "die Linken" bezeichnet, hilft da auch nicht.
@Taksim: Danke für den Link, vielleicht finde ich mal die Zeit das zu lesen.
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Re: Fundsache der Woche
Ich bin ja nun absoluter Anti-Post-Moderne Verfechter, aber dieser Hoax ist nur von außen ein großer Skandal. Wer in den Sozialwissenschaften weit genug Einblick in den Forschungs und Veröffentlichungsprozess hat, weiß auch, dass es in den hochspeziellen Journals keine Möglichkeit mehr für belastbare (Doppelblind) Peer Reviews gibt, weil Themen idR so speziell und Forschungskreise so klein sind, dass die Reviewer ohnehin an Inhalt und Stil erkennen, wer den Beitrag geschrieben hat.
Klar, Post-Moderne Journals machen sich gerne mal lächerlich, aber das Problem mit der Rezeption dieses Hoaxes ist halt, dass er völlig unwissenschaftlich als Rundumschlag gegen Studienrichtungen verstanden wird, was nicht im Ansatz haltbar ist. Was tatsächlich dabei herausgekommen ist, ist dass der Review Prozess bei hochspezifischen Journals defizitär ist (das war schon bekannt) und das einige Post-Moderne Journals ihre Diskurs-Diskurse selbst nicht mehr verstehen und Sinn und Unsinn anscheinend nicht mehr unterscheiden können. Das Ganze bezieht sich übrigens speziell und ausschließlich auf die USA und deren Forschungsdiskurs, der durch die Fülle privater Unis, Institute und Geldgeber eine ganz andere Dynamik hat. Was dieser Bericht aufdecken wollte, ist, dass Publikationen in einigen US-Journals anscheinend nach ideologischen Kriterien vergeben werden, was eigentlich das Ende dieser Journals bedeuten sollte.
Man kann daraus maximal schließen, dass die Gender Studies ein herbes Problem mit Foschungsethik und Methodologie haben. Unter diesen Gesichtspunkten könnte man sie also zu den Naturwissenschaften zählen.
Re: Fundsache der Woche
Rogan ist nicht der Punkt, der redet mit seinen Gästen auch über die Fälschung der Mondlandung wenn sie das als Thema mitbringen. Aber er ist halt "A-List" Podcaster und hat unter anderem auch Leute wie, vor einigen Wochen, Elon Musk für Stunden da sitzen die sich woanders kaum, und wenn dann nur sehr kurz, Interviewen lassen. Entsprechend ist er Relevant.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:52Ich kannte Joe Rogan vorher nicht, aber sich einerseits darüber beschweren, dass die Journals alles annehmen was ihre politische Agenda voranbringt, andererseits schon ganz zu Beginn den behandelten Forschungsfeldern ihre Legitimität abzusprechen, zeugt nicht von Neutralität.
Wichtig (und lustig, und gruselig) ist was die beiden Jungs mit ihrer Partnerin und dem Dokumentarfilmer auf die beine Gestellt haben. Die gemachte Arbeit an Rogan zerbrechen zu lassen, der da eigentlich nur interviewed, diesen Podcast mehrfach die Woche für viele Stunden (gerne mal 3+) aufnimmt, als StandUp Comedian auf Tour ist und für die UFC Kommentiert weil er nicht tief genug im Thema des heutigen Gastes steckt wäre sehr sehr einfach. Die Experten fürs Thema sitzen auf der anderen Seite des Tisches.
Wichtig ist es weil es nicht irgendein Blödsinn ist der da aufgedeckt wird, sondern Blödsinn der für für Qualitätsabfall in der Lehre und für psychische und körperliche Gewaltbereitschaft im Alltag sorgt. (und die Auswirkungen davon ausschliesslich auf die USA zu beschränken halte ich für schwierig Robin) Ich kann nur empfehlen den gesamten Podcast dazu anzuhören, es geht nur ums drumherum der zu beginn angeschnittenen Arbeit.
Aber genau diesen großen Polittalkzwist in irgend nem Forum wollte ich einfach vermeiden, darum werde ich drauf achten weniger oder garnicht zu antworten. Sorry. Fand es nur sehr sehr teilenswert.
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Re: Fundsache der Woche
Wobei die Autoren da zumindest im Artikel schon auch deutlich zwischen den Fächern Allgemein und der konkreten ideologischen Auslegung differenzieren. Dass diese Differenzierung dann in der allgemeinen Wahrnehmung unter geht, ist natürlich eine andere Geschichte.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:53Klar, Post-Moderne Journals machen sich gerne mal lächerlich, aber das Problem mit der Rezeption dieses Hoaxes ist halt, dass er völlig unwissenschaftlich als Rundumschlag gegen Studienrichtungen verstanden wird, was nicht im Ansatz haltbar ist.
Die Denkweise, die sich durch die "Paper" und ihre Reviews zieht, muss deshalb aber nicht zwangsweise an den US-Grenzen zu Ende sein. Wäre auch interessant, ob die Reviewer überhaupt alle an US-Unis lehren. Zumal die Journals ja auch hier eine Wirkung haben. Von Gender, Place & Culture hatte ich z.B. auch schon zwei (allerdings unproblematische) Artikel auf der Literaturliste eines Kurses, als ich in Schweden war.Das Ganze bezieht sich übrigens speziell und ausschließlich auf die USA und deren Forschungsdiskurs, der durch die Fülle privater Unis, Institute und Geldgeber eine ganz andere Dynamik hat.
Man sollte aber sicher auch nicht naiv sein und meinen, dass ideologischer Blödsinn und subjektive Beweisführung nur in der qualitativen Forschung vorkommen würden. Gibt auch bei quantitativen Daten Leute, die lieber die Daten auf ihr gewünschtes Resultat zurecht "schneidern", genauso auch Fehlschlüsse oder bewusste/unbewusste Fehlinterpretation von zitierter Literatur.
Passend zum Thema.
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Re: Fundsache der Woche
Der letzte Punkt ist halt der entscheidende. Die Aufregung ist ja bis zu einem gewissen Punkt gerechtfertigt, weil es eben keine Unabhängigkeit gab. Dass das jetzt allein zu einem Problem der Gender Studies gemacht wird, liegt daran, dass es eine starke latente Gegnerschaft des Faches gibt (die nicht weniger auf Ideologien beruht, als die an den Journals kritisierte Selektion), die sich an sowas die Finger lecken. Es gibt an den Gender Studies, wie an jeder Wissenschaft, berechtigte und fundierte Kritik. Sie aber durch so einen Hoax als unwissenschaftlich darzustellen, ist halt pure Polemik. Unter diesem Aspekt dürfte man VWL bspw. nicht mehr an Unis lehren, weil die Fehlerquote von Studien extrem hoch ist (was imho an der unzureichenden methodisch-methodologischen Ausbildung dieses Faches liegt, das sind aber natürlich nur Erfahrungswerte).lirumlarum hat geschrieben: ↑Sa 3. Nov 2018, 01:21Wobei die Autoren da zumindest im Artikel schon auch deutlich zwischen den Fächern Allgemein und der konkreten ideologischen Auslegung differenzieren. Dass diese Differenzierung dann in der allgemeinen Wahrnehmung unter geht, ist natürlich eine andere Geschichte.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:53Klar, Post-Moderne Journals machen sich gerne mal lächerlich, aber das Problem mit der Rezeption dieses Hoaxes ist halt, dass er völlig unwissenschaftlich als Rundumschlag gegen Studienrichtungen verstanden wird, was nicht im Ansatz haltbar ist.
Die Denkweise, die sich durch die "Paper" und ihre Reviews zieht, muss deshalb aber nicht zwangsweise an den US-Grenzen zu Ende sein. Wäre auch interessant, ob die Reviewer überhaupt alle an US-Unis lehren. Zumal die Journals ja auch hier eine Wirkung haben. Von Gender, Place & Culture hatte ich z.B. auch schon zwei (allerdings unproblematische) Artikel auf der Literaturliste eines Kurses, als ich in Schweden war.Das Ganze bezieht sich übrigens speziell und ausschließlich auf die USA und deren Forschungsdiskurs, der durch die Fülle privater Unis, Institute und Geldgeber eine ganz andere Dynamik hat.
Man sollte aber sicher auch nicht naiv sein und meinen, dass ideologischer Blödsinn und subjektive Beweisführung nur in der qualitativen Forschung vorkommen würden. Gibt auch bei quantitativen Daten Leute, die lieber die Daten auf ihr gewünschtes Resultat zurecht "schneidern", genauso auch Fehlschlüsse oder bewusste/unbewusste Fehlinterpretation von zitierter Literatur.
Passend zum Thema.
Man muss sich nur mal klar machen, dass sich Natur- und Teilweise Wirtschaftswissenschaften mit dem Problem so selbst gar nicht konfrontiert sehen, weil sie in der Selbstauffassung eben keine spezielle Forschungsmethodik brauchen, die über Analyseverfahren hinausgehen, weil ihre Testobjekte als Objekte eben idR statisch und damit verlässlich messbar sind. Das ist in den Sozialwissenschaften halt nicht der Fall, weil meistens an Subjektzusammenhängen gemessen wird, die nur mit aufwendigen methodischen Verfahren standardisiert werden können. Obwohl die Wirtschaftswissenschaften dieses Problem eigentlich auch haben, sind ökonomische Forschungen all zu oft methodisch völlig unzureichend und die Ergebnisse voll von pfadabhängiger Fehlerreproduktion. Wenn man sich bspw. mal Studien zur ökonomischen Zufriedenheit in der EU anschaut, sind einige völlig unreflektiert an einem PPP bereinigten GDP per Capita gemessen, welches dann in Relation zu skalierten Selbsteinschätzungen der ökonomischen Situation gesetzt wird, was keine belastbaren Ergebnisse produziert, weil der Bias des Sozioökonomischen Umfelds völlig außen vor gelassen wird. Diese Studien werden regelmäßig in Fachzeitungen publiziert und kaum jemanden stört das.
Re: Fundsache der Woche
Ich finde der Beitrag geht ein wenig an der Sache vorbei. Niemand, der an diesem Projekt mitgearbeitet hat, möchte den kompletten Forschungszweig oder gar die emanzipative Bewegung per se ihre grundlegende Relevanz absprechen. Es geht, glaube ich (und ich habe den kompletten Aufsatz gerade gelesen), darum, die vehemmente Abkehr von der wissenschaftlichen Methode zugunsten einer ideologisch indizierten, Kritiker diskreditierenden Herangehensweise an Wissenschaft zu kritisieren, die nun haufenweise in hohemen Maße unwissenschaftliche und unethische Ideen hervorbringt, solange sie nur in die eigene Ideologie (ja, der Begriff erscheint mir an dieser Stelle passend) unterstützen. Auch dein Verweis auf andere Forschungsrichtungen hilft hier nicht wirklich weiter (auch wenn ich dir natürlich absolut zustimmen würden, hinsichtlich der Probleme, die auch diese mit sich herumtragen), da der Misstand, der von den Autoren angeprangert wird, eine ganz eigene Dynamik mit sich bringt und die nicht mit dem Verweis auf die Malheure, die in anderen Disziplinen relativiert werden kann. Ich würde ehrlich gesagt schon differenzieren. Ebenso wäre es natürlich auch Quatsch zu behaupten, der weiße, heterosexuelle Mann hätte keine priviligierte Position in der Gesellschaft. Aber das tut glaube ich auch niemand. Eine Verteidigung des weißen Mannes gegen die Auswüchse von kritischer Theorie und Dekonstruktivismus lese ich jedenfalls nicht aus dem Artikel heraus.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:52Das ist echt heftig und wirft natürlich kein gutes Licht auf Gender Studies und die anderen Themenbereiche die angeschnitten werden.
Anderseits habe ich auch schon ziemlichen Bullshit in wissenschaftlichen Journals außerhalb dieser Bereiche gelesen. Deshalb finde ich es ebenfalls nicht richtig, mit diesen Veröffentlichungen nun den Bereichen ihre Relevanz abzusprechen. Sie scheinen allgemein aber femistischen Themen nicht sonderlich offen gegenüber zu stehen. Selbstverständlich sind die gebrachten Beispiele gegen weiße, heterosexuelle Männer ziemliche Kacke, das ändert aber mMn nichts daran, dass man als weißer, heterosexueller Mann durchaus Vorteile innerhalb dieser Gesellschaft hat. Das kann man sagen, ohne dabei irgendeinem weißen, heterosexuellen Mann persönlich auf den Schlips zu treten.
Ich habe bis jetzt nur den Trailer und den 23 Minuten Ausschnitt gesehen, was mich persönlich gestört hat: Ich kannte Joe Rogan vorher nicht, aber sich einerseits darüber beschweren, dass die Journals alles annehmen was ihre politische Agenda voranbringt, andererseits schon ganz zu Beginn den behandelten Forschungsfeldern ihre Legitimität abzusprechen, zeugt nicht von Neutralität. Dass der dann, wie es den Anschein macht, Judith Butler nicht kennt und diese Journals bzw. ihre Vertreter als "die Linken" bezeichnet, hilft da auch nicht.
@Taksim: Danke für den Link, vielleicht finde ich mal die Zeit das zu lesen.
Ansonsten: Judith Butler nicht zu kennen ist, möchte man mitdiskutieren, sicherlich nicht hilfreich (wenn auch gut zu erklären, wie Michael angemerkt hat), ihren Ideen hingegen die Unterstützung zu verwehren, zeugt dageben - so meine Auffassung - eher von Klugheit. Es gibt doch so, soooo viele bessere (und auch schönere) feministische Theorien. Lest lieber die wunderbare Martha Nussbaum.
Das stimmt sicherlich. Zudem ist es dem Peer-Review-Prozess sicherlich auch nicht zuträglich ist, dass viele der eingereichten Paper bereits im Voraus auf irgendwelchen Tagungen/etc. vor dem geneigten Fachpublikum (das nun den Ausatz bewerten soll) von den Autorinnen präsentiert wurden. Aber meine Frage wäre eher: Die Kritik (so zu treffend sie sein mag) läuft hier doch ins Leere, da die Autorinnen eben nicht aus dem Forschungsfeld stammen (sondern den allgemeinen Duktus nur so gut wie möglich kopiert haben) und somit auch nicht als Kolleginnen XYZ identifiziert werden konnten, oder?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:53Ich bin ja nun absoluter Anti-Post-Moderne Verfechter, aber dieser Hoax ist nur von außen ein großer Skandal. Wer in den Sozialwissenschaften weit genug Einblick in den Forschungs und Veröffentlichungsprozess hat, weiß auch, dass es in den hochspeziellen Journals keine Möglichkeit mehr für belastbare (Doppelblind) Peer Reviews gibt, weil Themen idR so speziell und Forschungskreise so klein sind, dass die Reviewer ohnehin an Inhalt und Stil erkennen, wer den Beitrag geschrieben hat.
Jop. Aber genau das haben die Autorinnen ja auch schon erwartet und dieser Art von Beifall aus fragwürdigen Kreisen dadurch ein wenig den Wind aus den Segeln genommen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:53Klar, Post-Moderne Journals machen sich gerne mal lächerlich, aber das Problem mit der Rezeption dieses Hoaxes ist halt, dass er völlig unwissenschaftlich als Rundumschlag gegen Studienrichtungen verstanden wird, was nicht im Ansatz haltbar ist.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass es viel zu wohlwollend forumliert ist, wenn man die Ergebnisse dieser Studie als bloßes Verständnisproblem (der eigenen Diskurse) beschreibt. Aber nungut.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:53Was tatsächlich dabei herausgekommen ist,[...]dass einige Post-Moderne Journals ihre Diskurs-Diskurse selbst nicht mehr verstehen und Sinn und Unsinn anscheinend nicht mehr unterscheiden können.
Klar, das Problem hat eine eigene Dynamik in den Staaten, aber nur weil die Forschungsprozesse in den deutschsprachigen Journals zum Thema noch etwas intakter sind, heißt das nicht, dass die in dem Aufsatz beschriebenen Probleme nicht auch in die universitäre Welt hier transportiert würden. Ich sitze ziemlich viel in den Seminaren herum, die sich mit genau diesen Themen beschäftigen und von den Unterstützerinnen dieser grundlegenden wissenschaftlichen Herangehensweisen initiiert werden und denke sehr wohl, dass die diversen Probleme, die von den Autorinnen der Studie herausgestellt werden, Stück für Stück auch nach Deutschland importiert werden (und das nervt mich, da die grundlegenden Anliegen so verdammt gut und wichtig sind und man sich so, leider Gottes, Stück für Stück selbst dikreditiert). Die Journals in Deutschland lasse ich aber, wie gesagt, nochmal außen vor.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:53Das Ganze bezieht sich übrigens speziell und ausschließlich auf die USA und deren Forschungsdiskurs, der durch die Fülle privater Unis, Institute und Geldgeber eine ganz andere Dynamik hat. Was dieser Bericht aufdecken wollte, ist, dass Publikationen in einigen US-Journals anscheinend nach ideologischen Kriterien vergeben werden, was eigentlich das Ende dieser Journals bedeuten sollte.
Worauf spielst du bei dem Part mit den Naturwissenschaften an? Würde mich interessieren.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:53Man kann daraus maximal schließen, dass die Gender Studies ein herbes Problem mit Foschungsethik und Methodologie haben. Unter diesen Gesichtspunkten könnte man sie also zu den Naturwissenschaften zählen.
Edit: Oh, hatte Robins neuen Beitrag noch gar nicht gesehen.
Zuletzt geändert von slowdive am Sa 3. Nov 2018, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Fundsache der Woche
Das ist eine interessante Gegenüberstellung und gerade bei Wirtschaftswissenschaften stimme ich dir absolut zu, dass da ebenso häufig Ideologie als objektiver Maßstab verkauft wird.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Sa 3. Nov 2018, 11:02[...]
Diese Studien werden regelmäßig in Fachzeitungen publiziert und kaum jemanden stört das.
Der Grund, warum die Autoren dieser Studie und viele andere Denker und Akademiker im Moment auf die Problematik in den Geistes- und Sozialwissenschaften hinweisen, könnte sein, dass deren Ideologie im Moment Konsequenzen für den politischen Diskurs haben, die vielleicht unmittelbarer spür- und hörbar sind.
Zensur von Kunstwerken; orwellsche Neusprech-Begriffe bzgl. Klassifizierungen von Menschen; eine Identitätspolitk die sich super dazu eignet, neue Hierarchien zu schaffen (obwohl doch Hierarchien abgebaut werden sollen); Einschränkung der Redefreiheit; Ruf nach juristischer Verfolgung von vermeintlichen Verstößen gegen eine bestimmte Doktrin; Diffamierung politischer Gegner mit unhaltbaren Claims von Rassismus und Sexismus; Diffamierung ganzer Wissenschaftszweige wie Biologie und Psychologie wegen Erkenntnissen zur menschlichen Natur, die aber nicht zur eigenen Ideologie passen und so weiter und so fort, sind Entwicklungen, die möglicherweise, sobald die Studenten aus der Uni raus sind, auf andere Bereiche übergehen könnten (und es in einigen politischen und medialen Zirkeln schon tun).
Ich glaube, deshalb warnen viele, viele Akademiker auf der gesamten Breite des politischen Spektrums (gerade linke Gelehrte wie Bret und Eric Weinstein, Sam Harris, Steven Pinker) vor diesen Tendenzen.
Der Blick auf die Wirtschaft in vielen Bereichen ist salopp gesagt schon verhunzt und viele Mythen werden einfach übernommen (oder langsam, ganz schwerfällig mal in Frage gestellt). Das sind jetzt halt neuere Entwicklungen, wo man noch versucht gegenzusteueren.
"I don't know."
Re: Fundsache der Woche
Eine treffendere Zusammenfassung des Ganzen habe ich noch nie gelesen.Zensur von Kunstwerken; orwellsche Neusprech-Begriffe bzgl. Klassifizierungen von Menschen; eine Identitätspolitk die sich super dazu eignet, neue Hierarchien zu schaffen (obwohl doch Hierarchien abgebaut werden sollen); Einschränkung der Redefreiheit; Ruf nach juristischer Verfolgung von vermeintlichen Verstößen gegen eine bestimmte Doktrin; Diffamierung politischer Gegner mit unhaltbaren Claims von Rassismus und Sexismus; Diffamierung ganzer Wissenschaftszweige wie Biologie und Psychologie wegen Erkenntnissen zur menschlichen Natur, die aber nicht zur eigenen Ideologie passen und so weiter und so fort, sind Entwicklungen, die möglicherweise, sobald die Studenten aus der Uni raus sind, auf andere Bereiche übergehen könnten (und es in einigen politischen und medialen Zirkeln schon tun).
Re: Fundsache der Woche
Was ein weiterer problematischer Punkt ist, oder?
Ich merk zumindest nur, dass allein dadurch, dass ich mal ein paar Beobachtungen hier aufliste, habe ich das Gefühl, was unheimlich kontroverses zu sagen und bestimmt fühlt sich hier jemand auf den Schlips getreten und soll ich das wirklich posten? Was natürlich Quatsch ist.
Aber ich überlege immer noch öfter, in welchem Kontext ich diese Dinge anspreche. Ich hab mich immer als links verstanden, und tue das auch noch, aber in der Linken gehen gerade so viele krude Diskurse ab, die ich nicht mehr mittragen kann. Eigentlich versuche ich gelassener zu werden, wenn mich dann jemand politisch anders einordnet. Aber ich merke auch so einen Reflex der Selbstzensur, was das Problem in sich noch mehr verdeutlicht. Das sprechen die beiden ja auch in dem Podcast an, dass so viele auf sie zugekommen sein und gesagt hätten "Ich darf das nicht laut sagen, aber vielen, vielen Dank!"
Ich will nicht mehr Ideen abkanzeln, nur weil sie vermeintlich von der anderen Seite des politischen Spektrums kommen. Als ein weiteres Problem sehe ich, dass für viele das Label "links" oder "rechts" zuerst kommt und sie sich anhand dessen positionieren (und nicht umgekehrt, dass sich das Label aus den Positionen speist). Ich versuche mittlerweile mehr von Diskurs zu Diskurs zu schauen.
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Re: Fundsache der Woche
Wie gesagt: Ich habe den Trailer und den 23-minütigen Ausschnitt gesehen. Falls ich die Zeit finde, werde ich mir auch nochmal den Link von Taksim durchlesen. Ich unterstützte ja prinzipiell die Kritik des Projekts, auch wenn ich da nochmal klar stellen will, dass die zwei Kurse die ich zu diesen Forschungszweigen (Gender, Race, etc.) hatte sicherlich nicht ausreichen, um zu behaupten, dass ich da irgendwie mehr als ganz oberflächlich Ahnung von hätte. Deshalb will ich sowas auch eher anderen überlassen.slowdive hat geschrieben: ↑Sa 3. Nov 2018, 11:39Ich finde der Beitrag geht ein wenig an der Sache vorbei. Niemand, der an diesem Projekt mitgearbeitet hat, möchte den kompletten Forschungszweig oder gar die emanzipative Bewegung per se ihre grundlegende Relevanz absprechen. Es geht, glaube ich (und ich habe den kompletten Aufsatz gerade gelesen), darum, die vehemmente Abkehr von der wissenschaftlichen Methode zugunsten einer ideologisch indizierten, Kritiker diskreditierenden Herangehensweise an Wissenschaft zu kritisieren, die nun haufenweise in hohemen Maße unwissenschaftliche und unethische Ideen hervorbringt, solange sie nur in die eigene Ideologie (ja, der Begriff erscheint mir an dieser Stelle passend) unterstützen. Auch dein Verweis auf andere Forschungsrichtungen hilft hier nicht wirklich weiter (auch wenn ich dir natürlich absolut zustimmen würden, hinsichtlich der Probleme, die auch diese mit sich herumtragen), da der Misstand, der von den Autoren angeprangert wird, eine ganz eigene Dynamik mit sich bringt und die nicht mit dem Verweis auf die Malheure, die in anderen Disziplinen relativiert werden kann. Ich würde ehrlich gesagt schon differenzieren. Ebenso wäre es natürlich auch Quatsch zu behaupten, der weiße, heterosexuelle Mann hätte keine priviligierte Position in der Gesellschaft. Aber das tut glaube ich auch niemand. Eine Verteidigung des weißen Mannes gegen die Auswüchse von kritischer Theorie und Dekonstruktivismus lese ich jedenfalls nicht aus dem Artikel heraus.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 18:52Das ist echt heftig und wirft natürlich kein gutes Licht auf Gender Studies und die anderen Themenbereiche die angeschnitten werden.
Anderseits habe ich auch schon ziemlichen Bullshit in wissenschaftlichen Journals außerhalb dieser Bereiche gelesen. Deshalb finde ich es ebenfalls nicht richtig, mit diesen Veröffentlichungen nun den Bereichen ihre Relevanz abzusprechen. Sie scheinen allgemein aber femistischen Themen nicht sonderlich offen gegenüber zu stehen. Selbstverständlich sind die gebrachten Beispiele gegen weiße, heterosexuelle Männer ziemliche Kacke, das ändert aber mMn nichts daran, dass man als weißer, heterosexueller Mann durchaus Vorteile innerhalb dieser Gesellschaft hat. Das kann man sagen, ohne dabei irgendeinem weißen, heterosexuellen Mann persönlich auf den Schlips zu treten.
Ich habe bis jetzt nur den Trailer und den 23 Minuten Ausschnitt gesehen, was mich persönlich gestört hat: Ich kannte Joe Rogan vorher nicht, aber sich einerseits darüber beschweren, dass die Journals alles annehmen was ihre politische Agenda voranbringt, andererseits schon ganz zu Beginn den behandelten Forschungsfeldern ihre Legitimität abzusprechen, zeugt nicht von Neutralität. Dass der dann, wie es den Anschein macht, Judith Butler nicht kennt und diese Journals bzw. ihre Vertreter als "die Linken" bezeichnet, hilft da auch nicht.
@Taksim: Danke für den Link, vielleicht finde ich mal die Zeit das zu lesen.
Ansonsten: Judith Butler nicht zu kennen ist, möchte man mitdiskutieren, sicherlich nicht hilfreich (wenn auch gut zu erklären, wie Michael angemerkt hat), ihren Ideen hingegen die Unterstützung zu verwehren, zeugt dageben - so meine Auffassung - eher von Klugheit. Es gibt doch so, soooo viele bessere (und auch schönere) feministische Theorien. Lest lieber die wunderbare Martha Nussbaum.
Was mich stört: Du setzt dich in einen Podcast mit einem durchaus wichtigen Projekt. Dein Gesprächspartner hat anscheinend keine Ahnung von der Thematik. Er kennt Judith Butler nicht, redet von "den Linken" und, was mir am wichtigsten ist, gibt bei dem Gespräch schon nach 2-3 Minuten die Richtung vor, indem er diese gesamten Forschungszweige als absurd darstellt und ihnen grob die Relevanz abspricht. Wenn das von dem Projekt nicht so gesehen wird, dann dürfen sie das gerne auch klar stellen bzw. ihn berichtigen. Rogan schein für mich eher das Feminismus-Bild, das man gerne auf 4chan oder 9gag findet, nachzuzeichnen. Da wirkt es auf mich ein wenig als würde sich das, wie gesagt durchaus wichtige, Projekt vor den falschen Karren spannen. Aber nochmal: Ich habe nur die genannten Videos gesehen, wenn sich das im Rest ändert, wäre das gut.
@Taksim: Diese Links-Rechts-Thematik finde ich wichtig. Es gibt nicht DIE Linke. Man ist nicht rechts, wenn man irgendwelchen postkolonialen Theorien nicht zustimmt. "Links" sein kann vieles bedeuten und da muss man nicht immer einer Meinung sein. Ich sehe mich auch als links an, trotzdem kann ich mit vielen Thesen "Linker" in Bezug auf Israel nichts anfangen. Und eben auch mit vielen postkolonialen Theorien. Deshalb sollte man auch, wie du schon schreibst, von Diskurs zu Diskurs schauen. Das bedeutet aber auch, wie oben schon kritisiert, dass man nicht anfangen sollte irgendwelchen kruden Leuten die Definitionshoheit darüber zu überlassen, was links ist und was nicht.
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Re: Fundsache der Woche
Also zum Thema Ideologie:
Diese Strömung sollte man auch nicht überbewerten. Es ist ein kleiner Teil der gesiterwissenschaften und der Post-Modernismus Trend geht auch seinem Ende zu, eben weil der Erkenntnisgewinn oft gering ist
Diese Strömung sollte man auch nicht überbewerten. Es ist ein kleiner Teil der gesiterwissenschaften und der Post-Modernismus Trend geht auch seinem Ende zu, eben weil der Erkenntnisgewinn oft gering ist
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