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Politik

Von Spam bis Gott und die Welt
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NeonGolden
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Re: Politik

Beitrag von NeonGolden » Di 2. Feb 2016, 16:35

In den letzten beiden Wochen ist es tatsächlich etwas besser geworden, davor war er aber in der großen deutschen Presse (Süddeutsche, Zeit , SpOn) quasi nicht existent. Und ich habe das wirklich sehr aufmerksam verfolgt, weil es mir schon sehr früh aufgefallen ist. Da bin ich übrigens auch nicht der einzige, diverse Blogger berichten ebenfalls seit längerem über diese Auffälligkeit.

Zudem ging es mir ja auch nicht einzig um die "Erwähnung", sondern auch wie diese stattfindet.

Anders ist ja auch kaum zu erklären, dass 75% der Deutschen Clinton als Präsidentin befürworten. Eine so eindeutige Unterstützung dürfte wohl kaum auf die jeweiligen politischen Lager und Programme zurückzuführen sein.

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slowdive
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Re: Politik

Beitrag von slowdive » Di 2. Feb 2016, 16:41

NeonGolden hat geschrieben:Anders ist ja auch kaum zu erklären, dass 75% der Deutschen Clinton als Präsidentin befürworten. Eine so eindeutige Unterstützung dürfte wohl kaum auf die jeweiligen politischen Lager und Programme zurückzuführen sein.
in der emnid-umfrage, auf die du dich (vermutlich) beziehst, wurde übrigens nur gefragt, ob man als befragter clinton oder trump befürworten würde - die anderen kandidaten wurden schlichtweg nicht erwähnt. zudem wurde die umfrage im auftrag der bild am sonntag durchgeführt. nunja...
Zuletzt geändert von slowdive am Di 2. Feb 2016, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.

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NeonGolden
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Re: Politik

Beitrag von NeonGolden » Di 2. Feb 2016, 16:50

Tatsächlich? Ok, das relativiert diese Umfrage natürlich.
Ändert aber dennoch nichts an den geschilderten Beobachtungen.

Aber wie gesagt, am Ausgang ändert die deutsche Berichterstattung ohnehin nichts.

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slowdive
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Re: Politik

Beitrag von slowdive » Di 2. Feb 2016, 17:00

kannst du die blogs, welche darüber berichten mal verlinken? ich lese eigentlich ebenfalls regelmäßig mehrere tagezeitungen und mir ist diese tendenz ehrlich gesagt nie wirklich aufgefallen. wobei mein fokus auch nicht explizit auf diesem thema lag.

insofern würden mich ein paar andere (evtl. sogar belegte) beobachtungen als verlinkung durchaus interessieren. die einzige statistik, die du genannt hast, ist ja nun obsolet.

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Toaster
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Re: Politik

Beitrag von Toaster » Di 2. Feb 2016, 17:15

NeonGolden hat geschrieben:Ich bin ehrlich gesagt ziemlich entsetzt von der Berichterstattung zur US-Wahl in den deutschen Massenmedien. Sanders wurde bis zuletzt totgeschwiegen oder als linker Träumer hingestellt (Tagesschau), während Erzkonservative Figuren wie Marco Rubio heute bei SpOn als "Hoffnung der Vernüftigen" beworben werden.
Mal losgelöst davon, dass der Einfluss auf diese Wahl von außerhalb der USA wohl verschwindend gering ist - was ist da los? Haben die sich ernsthaft alle derart auf die Clinton eingeschossen? Damit alles schön beim alten bleibt? Ich raff das nicht. :?
Alles ist relativ, für amerikanische Verhältnisse ist Sanders in der Tat ein linker Träumer ohne irgendeine echte Siegchance, ausser auf der anderen Seite steht ein noch größeres No-Go für Johnny Average.
Er mag bei der enttäuschten Parteibasis ankommen, aber großartig in der amerikanischen Mitte wildern um bei einer Wahl zu gewinnen wird verflucht schwer.
Dass bei Clinton natürlich auch der Lack ab ist steht ausser Frage, aber andere Figuren von Format haben die Demokraten im Moment nunmal nicht.
Rowanism hat geschrieben:Warum Rubio allerdings als gemäßigt dargestellt wird, erschließt sich wohl nur über den Vergleich mit Atzen wie Trump oder Cruz.
Auch hier muss man alles im Kontext sehen, bei den Vorwahlen geht es nunmal auf Teufel komm raus die Parteibasis zu mobilisieren, und bei den Republikanern ist die seit Reagan nunmal stramm rechts. Gegessen wird das alles nicht so heiss, zumindest nicht bei Leuten wie Rubio oder Christie.

Was viele hier übersehen, die USA sind nunmal zu weiten Teilen recht libertär und zugleich extrem reaktionär (was bei der langen libertären Tradition kein so großer Widerspruch ist). Entsprechende Leute werden auch gewählt. Selbst Bill Clinton und Obama wären in Deutschland eben irgendwo in der FDP rumgestrolcht, Wahlversprechen nonewithstanding.

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Re: Politik

Beitrag von Stebbie » Di 2. Feb 2016, 17:56

NeonGolden hat geschrieben:In den letzten beiden Wochen ist es tatsächlich etwas besser geworden, davor war er aber in der großen deutschen Presse (Süddeutsche, Zeit , SpOn) quasi nicht existent. Und ich habe das wirklich sehr aufmerksam verfolgt, weil es mir schon sehr früh aufgefallen ist. Da bin ich übrigens auch nicht der einzige, diverse Blogger berichten ebenfalls seit längerem über diese Auffälligkeit.

Zudem ging es mir ja auch nicht einzig um die "Erwähnung", sondern auch wie diese stattfindet.

Anders ist ja auch kaum zu erklären, dass 75% der Deutschen Clinton als Präsidentin befürworten. Eine so eindeutige Unterstützung dürfte wohl kaum auf die jeweiligen politischen Lager und Programme zurückzuführen sein.

Zum einen sehe ich das ganz so, wie es Slowdive bereits gesagt hat: Bernie Sanders ist den meisten Leuten hier ein Begriff und war auch immer Teil einer Berichterstattung. Man sollte sich aber auch das vor Augen halten, was Sanders selber am gestrigen Abend gesagt hat: Vor wenigen Monaten war er noch ein ziemlich aussichtsreicher und Hillary Clinton eine ziemlich sichere Kandidatin. Noch im August lag Sanders unterhalb der 20%-Marke, im Juni sogar noch parteiintern auf Rang #3 hinter Joe Biden, auch wenn der sich nie offiziell beworben hat. Da ist es ziemlich normal, dass er hier in Deutschland bis vor wenige nicht das oder eines der großen Themen des US-Wahlkampfs gewesen ist.

Aber Fans von Ron Paul fanden sich ja auch immer benachteiligt.
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Re: Politik

Beitrag von Emslaender » Di 2. Feb 2016, 18:15

Mal eine grundsätzliche Frage: Wo informiert ihr euch eigtl. so im Internet über aktuelles Zeitgeschehen?

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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 2. Feb 2016, 18:23

Toaster hat geschrieben:
NeonGolden hat geschrieben:Ich bin ehrlich gesagt ziemlich entsetzt von der Berichterstattung zur US-Wahl in den deutschen Massenmedien. Sanders wurde bis zuletzt totgeschwiegen oder als linker Träumer hingestellt (Tagesschau), während Erzkonservative Figuren wie Marco Rubio heute bei SpOn als "Hoffnung der Vernüftigen" beworben werden.
Mal losgelöst davon, dass der Einfluss auf diese Wahl von außerhalb der USA wohl verschwindend gering ist - was ist da los? Haben die sich ernsthaft alle derart auf die Clinton eingeschossen? Damit alles schön beim alten bleibt? Ich raff das nicht. :?
Alles ist relativ, für amerikanische Verhältnisse ist Sanders in der Tat ein linker Träumer ohne irgendeine echte Siegchance, ausser auf der anderen Seite steht ein noch größeres No-Go für Johnny Average.
Er mag bei der enttäuschten Parteibasis ankommen, aber großartig in der amerikanischen Mitte wildern um bei einer Wahl zu gewinnen wird verflucht schwer.
Dass bei Clinton natürlich auch der Lack ab ist steht ausser Frage, aber andere Figuren von Format haben die Demokraten im Moment nunmal nicht.
Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Soweit ich das recht im Kopf habe hat Sanders in Umfragen wie "Wen würden Sie wählen, Trump oder XXX?" häufig besser abgeschnitten, als Clinton. Ich glaube, dass diese Idee, dass Sanders weniger wählbar ist als Clinton viel mehr von ihr in die Welt gesetzt wurde.

Und zu zweitem Absatz: Ja, das wird schwer. Das wird aber auch für Cruz oder Trump schwer. Die unentschlossenen Wähler spielen in den USA ja immer eine sehr große Rolle, fraglich ob eher rechte Republikaner oder linke Demokraten da bessere Chancen hätten.

Nicht vergessen darf man in diesem Fall die Idee Bloombergs, sich als Unabhängiger zu bewerben, im Raum steht. Für ihn würden sich sicherlich sowohl Republikaner als auch Demokraten entscheiden. Wenn dann würden am Ende wohl die Republikaner davon profitieren.

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Re: Politik

Beitrag von tobiwan » Di 2. Feb 2016, 20:21

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Diese verdammten Linken! Jetzt wollen die auch noch das deutsche Volk abschieben?!? Ich glaub es hackt!
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Re: Politik

Beitrag von MetalFan94 » Di 2. Feb 2016, 23:24

Ich frage mich ernsthaft wie irgendjemand auf dieser Erde Leute wie die Republikaner wählen kann.
Selbst der bessere Kandidat der beiden rechten Pflaumen, ist soweit rechts, da würde sich fast Frauke Petry für schämen.

Zitat:
Die hat jetzt Ted Cruz. Der Anwalt und Senator aus Texas gilt als Rechtsaußen, selbst bei den Republikanern. Er tritt für einen harten Kurs gegen illegale Ausländer ein, ist tief im konservativen christlichen Lager verwurzelt.

Über Themen wie Abtreibung oder Homo-Ehe will er nicht mal diskutieren. Und auf den Speiseplan amerikanischer Schulen sollen Pommes frites zurückkehren - schließlich sei das Teil der amerikanischen Kultur.
Oh Gott so viel Dummheit auf dieser Welt. Ich hoffe Sanders macht das rennen, obwohl meine Familie ansonsten für die Clinton ist.
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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 2. Feb 2016, 23:42

Clinton geht mir irgendwie ein wenig auf den Senkel. Weiß auch nicht, was sie wirklich verändern wollen würde. Aber alleine die Stärke von Sanders hat sie im Laufe der letzten Monate dazu gebracht, ein paar andere eher linkere Themen anzusprechen.

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Re: Politik

Beitrag von MetalFan94 » Di 2. Feb 2016, 23:44

Declan_de_Barra hat geschrieben:Clinton geht mir irgendwie ein wenig auf den Senkel. Weiß auch nicht, was sie wirklich verändern wollen würde. Aber alleine die Stärke von Sanders hat sie im Laufe der letzten Monate dazu gebracht, ein paar andere eher linkere Themen anzusprechen.
Bei der Clinton habe ich immer das Gefühl, sie macht Politik nur nach Meinungsumfragen, ohne jegliche eigene Überzeugung. Die will einfach nur Macht, verändern will die gar nix. Deswegen kann es nur Sanders sein. Andere Kandidaten gibt`s ja auch schon gar nicht mehr ...
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Re: Politik

Beitrag von Toaster » Di 2. Feb 2016, 23:52

Declan_de_Barra hat geschrieben: Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Soweit ich das recht im Kopf habe hat Sanders in Umfragen wie "Wen würden Sie wählen, Trump oder XXX?" häufig besser abgeschnitten, als Clinton. Ich glaube, dass diese Idee, dass Sanders weniger wählbar ist als Clinton viel mehr von ihr in die Welt gesetzt wurde.
Das sind aber Umfragen und Geräusche die der Vorwahlkampf mit sich bringt.
John McCain und Mitt Romney waren vergleichsweise moderate Republikaner und was haben die im Vorwahlkampf nicht plötzlich für rechten Blödsinn von sich gegeben.

Ein interessantes Phänomen in den Staaten sind z.B. Wähler auch aus dem jeweils gegnerischen Lager die bewusst den Kandidatgen pushen gegen den sie sich die größten Chancen ausrechnen, da die Staaten sich in der Vorwahlprozedur unterscheiden, kann das sogar konkrete Züge annehmen (ich hab mal vor Jahren gelgesen dass Experten in einigen Staaten von bis zu 10% Dunkelziffer ausgehen, d.H. 10% der Vorwähler sind von der jeweils anderen Partei und versuchen zu sabotieren.)
Solche Effekte dürfte es wohl auch bei den Umfragen geben.
Declan_de_Barra hat geschrieben: Und zu zweitem Absatz: Ja, das wird schwer. Das wird aber auch für Cruz oder Trump schwer. Die unentschlossenen Wähler spielen in den USA ja immer eine sehr große Rolle, fraglich ob eher rechte Republikaner oder linke Demokraten da bessere Chancen hätten.
Trump wäre für mich so einer gegen den Sanders eventuell Chancen hätte (Pest, Cholera, etc.). Anders rum ist Sanders aber eben auch einer gegen den Trump gewinnen könnte. Gegen eine starken Demokraten aus der Mitte wären Trump und Cruz wohl beide Chancenlos, genau wie Sanders gegen einen Rubio wohl böse untergehen würde.

Da beide Parteien, wie in einen echten Zweiparteiensystem nunmal zwangsläufig, eine verflucht große Bandbreite haben, muss man sich die Frage stellen was "echte" Demokraten und Republikaner überhaupt sind.
So wie Südstaatenrassisten lange ihr Heim bei den Demokraten hatten, sind die evangelikalen Spinner nunmal im Moment fest bei den Republikanern verhaftet. Und "linke" Demokraten, das ist verfluicht relativ.
Declan_de_Barra hat geschrieben: Nicht vergessen darf man in diesem Fall die Idee Bloombergs, sich als Unabhängiger zu bewerben, im Raum steht. Für ihn würden sich sicherlich sowohl Republikaner als auch Demokraten entscheiden. Wenn dann würden am Ende wohl die Republikaner davon profitieren.
Da bin ich mir nicht sicher, das hängt wohl stark von den jeweils Nominierten ab.
Bei Trump gegen Clinton würde Bloomberg wohl eher bei den Republikanern wildern.

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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 3. Feb 2016, 00:06

Toaster hat geschrieben:
Declan_de_Barra hat geschrieben: Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Soweit ich das recht im Kopf habe hat Sanders in Umfragen wie "Wen würden Sie wählen, Trump oder XXX?" häufig besser abgeschnitten, als Clinton. Ich glaube, dass diese Idee, dass Sanders weniger wählbar ist als Clinton viel mehr von ihr in die Welt gesetzt wurde.
Das sind aber Umfragen und Geräusche die der Vorwahlkampf mit sich bringt.
John McCain und Mitt Romney waren vergleichsweise moderate Republikaner und was haben die im Vorwahlkampf nicht plötzlich für rechten Blödsinn von sich gegeben.

Ein interessantes Phänomen in den Staaten sind z.B. Wähler auch aus dem jeweils gegnerischen Lager die bewusst den Kandidatgen pushen gegen den sie sich die größten Chancen ausrechnen, da die Staaten sich in der Vorwahlprozedur unterscheiden, kann das sogar konkrete Züge annehmen (ich hab mal vor Jahren gelgesen dass Experten in einigen Staaten von bis zu 10% Dunkelziffer ausgehen, d.H. 10% der Vorwähler sind von der jeweils anderen Partei und versuchen zu sabotieren.)
Solche Effekte dürfte es wohl auch bei den Umfragen geben.
Danke dafür. Ich habe mich schon häufiger gefragt, wie sowas verhindert wird. Anscheinend ja manchmal gar nicht.

Ich habe die Tage auch einen Artikel gelesen, der aufzeigte, dass Wahl-Umfragen in den USA eh häufig Mumpitz sind, weiß aber nicht mehr genau warum und finde den Artikel nicht mehr. Ich wollte jedenfalls nur zeigen, dass ich glaube, dass Sanders nicht komplett chancenlos ist.
Toaster hat geschrieben:
Declan_de_Barra hat geschrieben: Und zu zweitem Absatz: Ja, das wird schwer. Das wird aber auch für Cruz oder Trump schwer. Die unentschlossenen Wähler spielen in den USA ja immer eine sehr große Rolle, fraglich ob eher rechte Republikaner oder linke Demokraten da bessere Chancen hätten.
Trump wäre für mich so einer gegen den Sanders eventuell Chancen hätte (Pest, Cholera, etc.). Anders rum ist Sanders aber eben auch einer gegen den Trump gewinnen könnte. Gegen eine starken Demokraten aus der Mitte wären Trump und Cruz wohl beide Chancenlos, genau wie Sanders gegen einen Rubio wohl böse untergehen würde.

Da beide Parteien, wie in einen echten Zweiparteiensystem nunmal zwangsläufig, eine verflucht große Bandbreite haben, muss man sich die Frage stellen was "echte" Demokraten und Republikaner überhaupt sind.
So wie Südstaatenrassisten lange ihr Heim bei den Demokraten hatten, sind die evangelikalen Spinner nunmal im Moment fest bei den Republikanern verhaftet. Und "linke" Demokraten, das ist verfluicht relativ.
Klar kommt es auf die Konstellation an. Ich denke auf jeden Fall, dass Clinton gegen jeden Kandidaten gewinnen würde. Dieses Jahr sind halt einige Kandidaten dabei, die verhältnismäßig "extrem" sind.

Was meinst du mit dem letzten Satz?
Toaster hat geschrieben:Da bin ich mir nicht sicher, das hängt wohl stark von den jeweils Nominierten ab.
Bei Trump gegen Clinton würde Bloomberg wohl eher bei den Republikanern wildern.
Auch hier kommt es natürlich auf die Nominierten an, ich kann mir aber schon vorstellen, dass Bloomberg bei vielen Demokraten, denen das ganze zu "links" wurde, was abgreifen würde.

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Re: Politik

Beitrag von Toaster » Mi 3. Feb 2016, 01:13

Declan_de_Barra hat geschrieben:Ich habe die Tage auch einen Artikel gelesen, der aufzeigte, dass Wahl-Umfragen in den USA eh häufig Mumpitz sind, weiß aber nicht mehr genau warum und finde den Artikel nicht mehr. Ich wollte jedenfalls nur zeigen, dass ich glaube, dass Sanders nicht komplett chancenlos ist.
Siehst du, da komm ich einfach zum anderen Schluss weil ich glaube dass Sanders am Ende bei einer Wahl schlechter abschneiden würde als er dies jetzt im Vorwahlkampf in den Umfragen tut.
Vorwahlen sind halt immer die Domäne der Idealisten, auf Parteitagen wird auch in Deutschland ganz anders gersprochen als dann direkt vor der Wahl und dann nochmal nach der Wahl. In den USA läuft das ganze halt öffentlicher ab.
Declan_de_Barra hat geschrieben:Klar kommt es auf die Konstellation an. Ich denke auf jeden Fall, dass Clinton gegen jeden Kandidaten gewinnen würde.
Das glaube ich zum Beispiel nicht. Ich glaube sie hat das gleiche problem wie McCain damals. Kompetent und gemocht, aber zu lange dabei und nicht mehr frisch,
Declan_de_Barra hat geschrieben:Was meinst du mit dem letzten Satz?
Links nach klassisch-europäischem Muster ist sind bei den Demokraten wohl die wenigsten.
Declan_de_Barra hat geschrieben: Auch hier kommt es natürlich auf die Nominierten an, ich kann mir aber schon vorstellen, dass Bloomberg bei vielen Demokraten, denen das ganze zu "links" wurde, was abgreifen würde.
Eben. Und wenn vielen Republikanern das ganze zu rechts/populistisch/religiös wird könnte Bloomberg da auf Stimmenfang gehen.
Ich glaube das weiss er noch besser als wir und er macht sein Antreten davon abhängig wem oder wem er nicht helfen will.

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Re: Politik

Beitrag von MetalFan94 » Mi 3. Feb 2016, 01:32

Toaster hat geschrieben:
Declan_de_Barra hat geschrieben:Klar kommt es auf die Konstellation an. Ich denke auf jeden Fall, dass Clinton gegen jeden Kandidaten gewinnen würde.
Das glaube ich zum Beispiel nicht. Ich glaube sie hat das gleiche problem wie McCain damals. Kompetent und gemocht, aber zu lange dabei und nicht mehr frisch,
McCain war Kompetent und gemocht? der war gut :mrgreen:
Seine Pommes wurden vllt. gemocht, er hat doch bei der Wahl ziemlich auf den Deckel gekriegt (fast 10 Millionen stimmen weniger als Obama und Obama hatte glaube ich fast das doppelte an Wahlmännern) , dazu noch diese unsägliche Palin (die passt gut zum Trump) als Vizepräsidentschaftskandidatin.

Naja aber ich hab vor der Wahl echt Angst. Einerseits denke ich so doof können die Amis nicht sein, den Trump zu wählen. Alelrdings es sind die USA da ist vieles möglich. Viel wird darauf ankommt wie die Stimmung zum Zeitpunkt der Wahl im Land ist. Wenn man da so schlagzeilen wie heute von Chicago liest, wo sich die Menschen massenweise abballern wie nie zuvor (Stichwort Bloody January). Gibt ja einige Rassisten die das alles den Schwarzen in die Schuhe schieben und umgekehrt dann welche, die die Waffengesetze bzw. den Umgang der Polizei dafür verantwortlich machen. Je nachdem in welche Richtung da die Stimmung kippt, kann sich das auch auf die Wahl auswirken.

http://www.rp-online.de/panorama/auslan ... -1.5736014
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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 3. Feb 2016, 01:34

Zu 1: Klar, da sind wir halt einfach unterschiedlicher Meinung.

Zu 2: Sicherlich nicht frisch, aber im Vergleich zu McCain steht ihr auch kein Obama gegenüber. Ich bin mir sehr sicher, dass Clinton Trump und Cruz klar schlagen würde und auch Rubio. Nicht weil sie so gut ist, sondern weil der Rest so schlecht ist. Gehe ich auch gerne Wetten ein. :P

Zu 3: Nein, nicht nach europäischem. Ich wollte darauf hinaus, dass Sanders für die Verhältnisse der Demokraten und aus amerikanischer Sicht sehr links ist. Dass das kein Gysi ist, ist mir klar. :)

Zu 4: Ebenso richtig, wobei ich davon ausgehe, dass Bloomberg national schon einen vergleichsweise guten Stand beim zur Mitte tendierenden Demokraten hat. Wobei das ganze natürlich eh alles Spekulatius auf höchstem Niveau ist, ich stecke da auch nicht stark genug drin. Zum Beispiel weiß ich nicht, wie weit verbreitet die Anti-Polizeigewalt-Bewegung bei diesen Leuten ist und inwiefern Bloomberg deshalb Probleme bekommen könnte.

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Re: Politik

Beitrag von Toaster » Mi 3. Feb 2016, 01:46

MetalFan94 hat geschrieben:McCain war Kompetent und gemocht? der war gut :mrgreen:
Seine Pommes wurden vllt. gemocht, er hat doch bei der Wahl ziemlich auf den Deckel gekriegt (fast 10 Millionen stimmen weniger als Obama und Obama hatte glaube ich fast das doppelte an Wahlmännern) , dazu noch diese unsägliche Palin (die passt gut zum Trump) als Vizepräsidentschaftskandidatin.

McCain war Jahrzehnte lang in der US Politikszene aktiv und hatte sich da einiges an Respekt verdient und war ferner Teil vieler Überparteilicher Initiativen. Er war niemand der auch nur ansatzweise so polarisierte wie das ein Dick Cheney oder Karl Rove tat. Das hat aber wie do so schön anmerkst nicht mal Ansatzweise zum Sieg gereicht weil er erst seine eigene Kernmarke im Vorwahlkampf zuerst kaputt gemacht hat, nur um sie dann mit Palin komplett zu begraben. Die Teufel die ich rief, etc.

Nach 8 Jahren Cheney/Bush hätte vermutlich Superman (mit Jesus als Vize) für die Republikaner antreten können und nichts gerissen.

Versteh mich nicht falsch, ich bin kein McCain fan, aber in Relation zu manch anderem Republikaner ist der Mann geradezu moderat.

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Re: Politik

Beitrag von Stebbie » Mi 3. Feb 2016, 10:41

Ja, McCain war egtl. ein sehr angesehener Kandidat und man hat ihm angemerkt, dass er nie so wirklich auf diese konfrontative Ebene, die ein Wahlkampf in den Staaten halt mit sich bringt, gehen wollte. Er hat auch in seiner Rede, in welcher er seine Niederlage eingestanden hat, bei vielen noch einmal Pluspunkte gesammelt, als er die enttäuschte Menge ein wenig zur Ruhe mahnte.
Toaster hat geschrieben:Ein interessantes Phänomen in den Staaten sind z.B. Wähler auch aus dem jeweils gegnerischen Lager die bewusst den Kandidatgen pushen gegen den sie sich die größten Chancen ausrechnen, da die Staaten sich in der Vorwahlprozedur unterscheiden, kann das sogar konkrete Züge annehmen (ich hab mal vor Jahren gelgesen dass Experten in einigen Staaten von bis zu 10% Dunkelziffer ausgehen, d.H. 10% der Vorwähler sind von der jeweils anderen Partei und versuchen zu sabotieren.)
Solche Effekte dürfte es wohl auch bei den Umfragen geben.
Das hat so einen konspirativen touch, wie du es sagst. Aber dazu sei gesagt, dass rund 1/3 der Staaten open primaries haben, das Recht zur Teilnahme also nicht von Parteizugehörigkeit abhängt. Das hat den Vorteil, dass man schon in den Vorwahlen testen kann, ob ein Kandidat auch lagerübergreifend funktioniert, aber bietet natürlich auch das Tor, einen vielleicht chancenlosen Kandidaten zu pushen, der dann gegen gegen den eigenen Kandidaten keine Chance haben wird.

Das kann also Sabotage sein, kann auch einfach eine rechtlich mögliche Ausübung des Wahlrechts sein, wenn einem vll. der eigene Kandidat nicht so passt. Es ist also denkbar, dass ein Demokrat bei der GOP für Marco Rubio stimmt, weil er nicht will, dass Bernie Sanders Präsident wird.
(c) 26.06.2006

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Re: Politik

Beitrag von MetalFan94 » Mi 3. Feb 2016, 14:31

Toaster hat geschrieben:
MetalFan94 hat geschrieben:McCain war Kompetent und gemocht? der war gut :mrgreen:
Seine Pommes wurden vllt. gemocht, er hat doch bei der Wahl ziemlich auf den Deckel gekriegt (fast 10 Millionen stimmen weniger als Obama und Obama hatte glaube ich fast das doppelte an Wahlmännern) , dazu noch diese unsägliche Palin (die passt gut zum Trump) als Vizepräsidentschaftskandidatin.

McCain war Jahrzehnte lang in der US Politikszene aktiv und hatte sich da einiges an Respekt verdient und war ferner Teil vieler Überparteilicher Initiativen. Er war niemand der auch nur ansatzweise so polarisierte wie das ein Dick Cheney oder Karl Rove tat. Das hat aber wie do so schön anmerkst nicht mal Ansatzweise zum Sieg gereicht weil er erst seine eigene Kernmarke im Vorwahlkampf zuerst kaputt gemacht hat, nur um sie dann mit Palin komplett zu begraben. Die Teufel die ich rief, etc.

Nach 8 Jahren Cheney/Bush hätte vermutlich Superman (mit Jesus als Vize) für die Republikaner antreten können und nichts gerissen.

Versteh mich nicht falsch, ich bin kein McCain fan, aber in Relation zu manch anderem Republikaner ist der Mann geradezu moderat.
Ok das mag sein, in einem Raum voll scheiße ist es aber auch nicht schwierig zu glänzen :D
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Re: Politik

Beitrag von Toaster » Mi 3. Feb 2016, 16:02

Stebbie hat geschrieben:Das hat so einen konspirativen touch, wie du es sagst. Aber dazu sei gesagt, dass rund 1/3 der Staaten open primaries haben, das Recht zur Teilnahme also nicht von Parteizugehörigkeit abhängt. Das hat den Vorteil, dass man schon in den Vorwahlen testen kann, ob ein Kandidat auch lagerübergreifend funktioniert, aber bietet natürlich auch das Tor, einen vielleicht chancenlosen Kandidaten zu pushen, der dann gegen gegen den eigenen Kandidaten keine Chance haben wird.
Nichts liegt mir ferner als konspirative Einlassungen, ich hätte das ganze eher unter "gaming the system" vermerkt.


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Re: Politik

Beitrag von Tambourine-Man » Mi 10. Feb 2016, 10:41

[bbvideo=560,315][/bbvideo]
You can take Barnie out of Brooklyn but not the Brooklyn out of Bernie!
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Re: Politik

Beitrag von Rowanism » Do 11. Feb 2016, 23:23

He can bring class back to the White House. :clap:

Diese beiden Peggy-Bundy-Klone sind die besten.


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