Re: Fußball Thread
Verfasst: Mi 8. Feb 2017, 23:28
Elfmeterschießen üben wir lieber nochmal.
Musik im Herzen, Dosenbier im Arm und kilogrammweise Liebe.
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Ach komm, das ist jetzt auch übertrieben. Erstens waren bei weitem nicht alle Banner gegen Leipzig die da im Bild zu sehen sind scheiße, ein Vergleich nach Zahlen ist also ziemlich aus der Luft gegriffen. Zweitens hast du als normaler Fan doch nun echt kein Grund dich von den Geschehnissen zu distanzieren, schon gar nicht per Banner und drittens kann die Mannschaft da nach wie vor überhaupt nichts für. Warum Schmelzer jetzt mehr Zeit verschwenden sollte, als sein Statement vorzulesen, erschließt sich mir nicht.Emslaender hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 07:59KLasse wie der BVB und seine Fans sich öffentlich von den Vorfällen am Wochenende distanzieren. Schmelzer hat ja sogar fast fehlerfrei den Text in seiner videobotschaft abgelesen und die Schilder gegen Gewalt wurden ja echt von sehr vielen Besuchern hochgehalten
https://twitter.com/HankRearden007/stat ... 6001854464
#EchteLiebe
Dortmund hat bereits soeinige Aktionen gegen Rechts gebracht, die du vielleicht als Bremer nicht mitbekommen hast.Emslaender hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 10:23Das Statement vom BVB ist doch einfach nur schwach. Da muss ich mich als Verein auch mal deutlicher positionieren. Ebenso bzgl. der Rechts-Problematik in Dortmund (dort wurde damals einfach ein Image-Film gedreht), dieses Mal stottert Schmelzer einfach einen simplen Text runter. Heute Morgen im Radio wurde auch kurz darüber gesprochen. Da war ein BVB-Fan am Telefon und der war auch der Meinung, dass es sehr schwach war und man wohl einfach nur das Nötigste getan hat um irgendetwas zu tun.
Ich finde es einfach nur schwach. In Bremen gab es früher auch ein massives Naziproblem und dort wurde ordentlich gegengesteuert und was gemacht, in Dortmund passier in der Hinsicht leider immer wenig. Da erzählt man lieber von seinen Traditionen und lässt solche Vorkomnisse dann einfach schnell unter den Tisch fallen...
Das geht von Marketingaktionen wie der Bierdeckelgeschichte über Fahrten zu Gedenkstätten (die organisiert werden) und natürlich den üblichen Aktionen wie Bannern etc. Das sind die öffentlichkeitswirksamen Dinge die mir so spontan einfallen. Sicherlich kannst du immer mehr machen und ich weiß auch nicht alles, aber zu unterstellen, man macht nix, ist falsch.
Zum ersten: Wenn du auf einer Demo rumläufst, wo vorne ein NPD-Banner präsentiert bist, kannst du dich auch nicht rausreden, dass du es ja nicht in der Hand hattest. Wenn du Seite an Seite mit Leuten stehst, die entsprechende Botschaften wie sie während des Spiels gezeigt hast, dann hast du als "Fangruppe" schon eine gewisse Mitverantwortung.Zweitens hast du als normaler Fan doch nun echt kein Grund dich von den Geschehnissen zu distanzieren, schon gar nicht per Banner und drittens kann die Mannschaft da nach wie vor überhaupt nichts für.
Die gute alte und wenn es dir hier nicht gefällt, dann hau doch aus Deutschland ab!-Logik (wobei du natürlich Recht hat, dass die ganze 'gegen den modernen Fußball'-Debatte absolut Reaktionär sind)Die ganze Debatte ist schon an sich erzreaktionär und wer keinen modernen Fußball will soll Kreisliga gucken gehen.
1. Der NPD Vergleich ist sehr dünn, weil man eine max 200 Leute Demo nicht mit einer Fankurve des größten Stadions des Landes vergleichen kann. Ich hab, wenn ich links oben stehe (räumlich, nicht politisch), nix mit denen zu tun, die rechts unten ihre Banner hochhalten. Genausowenig wie sich alle Muslime von islamistischem Terror distanzieren müssen, müssen sich nicht alle Dortmund Fans von Gewalt distanzieren, mit der sie nichts zu tun hatten.Stebbie hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 11:55Und dass Schmelzer vielleicht nicht der beste (oder souveränste) Redner ist, kann man ihm auch nicht wirklich vorwerfen. Man könnte höchstens der Mannschaft vorwerfen, dass sie da nicht mal als Kollektiv ein Zeichen gesetzt hat.
Zum ersten: Wenn du auf einer Demo rumläufst, wo vorne ein NPD-Banner präsentiert bist, kannst du dich auch nicht rausreden, dass du es ja nicht in der Hand hattest. Wenn du Seite an Seite mit Leuten stehst, die entsprechende Botschaften wie sie während des Spiels gezeigt hast, dann hast du als "Fangruppe" schon eine gewisse Mitverantwortung.Zweitens hast du als normaler Fan doch nun echt kein Grund dich von den Geschehnissen zu distanzieren, schon gar nicht per Banner und drittens kann die Mannschaft da nach wie vor überhaupt nichts für.
Zum zweiten: Die Mannschaft vielleicht nicht, aber ein gewisser HJ Watzke durchaus (was ihm aber auch durchaus auch vorgeworfen wird)
Die gute alte und wenn es dir hier nicht gefällt, dann hau doch aus Deutschland ab!-Logik (wobei du natürlich Recht hat, dass die ganze 'gegen den modernen Fußball'-Debatte absolut Reaktionär sind)Die ganze Debatte ist schon an sich erzreaktionär und wer keinen modernen Fußball will soll Kreisliga gucken gehen.
Der Vergleich passt aber vorne und hinten nicht. Es geht hier nicht darum jeden Dortmunder aufzusetzen, dass er vor seiner Haustür Abbitte leistet und sich entschuldigt (selbst das wäre was anderes, weil die Frage, ob man BVB-Fan ist oder nicht, immer eine bewusste Entscheidung vorausgeht - das ist kein Schicksal, welches einen ereilt oder in das man hineingeboren wird), sondern es geht um den "Block". Und alleine durch die Entscheidung, dass man sich dahin begibt, zeigt der einzelne, dass er sich als Teil des Blocks versteht. Und auch wenn es im Einzelfall gewiss nicht deckungsgleich war, trägt der Block als Gesamtes hier definitiv eine Mitverantwortung. Gerade in einem Fall, wo die "gelbe Wand" so kategorisch als Kollektiv verstanden und inszeniert wird.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 12:091. Der NPD Vergleich ist sehr dünn, weil man eine max 200 Leute Demo nicht mit einer Fankurve des größten Stadions des Landes vergleichen kann. Ich hab, wenn ich links oben stehe (räumlich, nicht politisch), nix mit denen zu tun, die rechts unten ihre Banner hochhalten. Genausowenig wie sich alle Muslime von islamistischem Terror distanzieren müssen, müssen sich nicht alle Dortmund Fans von Gewalt distanzieren, mit der sie nichts zu tun hatten.
Ich glaube unser Grundverständnis ist da einfach verschieden. Ich sehe das Fußballstadion nicht als gesellschaftliches Feld, sondern eben als Stadion für das man sich ne Karte kauft, wenn man Fußball sehen will, also eine Freizeitunterhaltung. Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber wenn man sich als Fan für ein Pokalspiel eine Karte kauft (ist ja noch mal ne andere Fan-Dynamik als beim Ligaspiel), was eint mich mit den Idioten it den Bannern vom letzten Spiel? Reicht es nicht, dass ich eben kein dummes Banner halte? Muss ich auch noch eins mitbringen auf dem ich mich distanziere? So sehr da irgendwelche Gemeinsamkeiten auch von den Fans beschworen werden, macht das noch lange nicht einen Großteil der Fans für die Aktionen von ein paar hundert verantwortlich.Stebbie hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 13:58Der Vergleich passt aber vorne und hinten nicht. Es geht hier nicht darum jeden Dortmunder aufzusetzen, dass er vor seiner Haustür Abbitte leistet und sich entschuldigt (selbst das wäre was anderes, weil die Frage, ob man BVB-Fan ist oder nicht, immer eine bewusste Entscheidung vorausgeht - das ist kein Schicksal, welches einen ereilt oder in das man hineingeboren wird), sondern es geht um den "Block". Und alleine durch die Entscheidung, dass man sich dahin begibt, zeigt der einzelne, dass er sich als Teil des Blocks versteht. Und auch wenn es im Einzelfall gewiss nicht deckungsgleich war, trägt der Block als Gesamtes hier definitiv eine Mitverantwortung. Gerade in einem Fall, wo die "gelbe Wand" so kategorisch als Kollektiv verstanden und inszeniert wird.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 12:091. Der NPD Vergleich ist sehr dünn, weil man eine max 200 Leute Demo nicht mit einer Fankurve des größten Stadions des Landes vergleichen kann. Ich hab, wenn ich links oben stehe (räumlich, nicht politisch), nix mit denen zu tun, die rechts unten ihre Banner hochhalten. Genausowenig wie sich alle Muslime von islamistischem Terror distanzieren müssen, müssen sich nicht alle Dortmund Fans von Gewalt distanzieren, mit der sie nichts zu tun hatten.
Und zum dritten: nochmal: in der Sache bin ich ganz bei dir, einzig deine Argumentation ist ziemlich blöd. Denn mit der de-legitimierst du einfach mal jede politisch-gesellschaftliche Initiative und festigst den status quo. Aber auch wenn die Position vieler Fans ziemlich heuchlerisch ist, haben sie das Recht die gegenwärtigen Zustände nicht hinzunehmen.
Weiter bei schwatzgelb.de: http://www.schwatzgelb.de/2017-02-06-un ... digen.htmlAuch wenns nicht gefällt, aber ich werde das Plakate-gegen-Gewalt malen ausfallen lassen. Weil es für mich keinen Sinn ergibt. Jemand, der eine Glasflasche in Richtung einer Menschengruppe wirft, der ist gerade entweder so am austicken, dass er sich an meine Worte nicht erinnern wird, oder er findet es ziemlich normal, anderen Menschen schwere Verletzungen zuzufügen. Da hilft so ein Plakat nur, wenn es mit beiden Händen kräftig Richtung Hinterkopf geschwungen wird. Ich mache in so einer Situation was ganz einfaches: ich gehe zwei Schritte zurück und lasse die Cops ihre Arbeit machen. Das ist ihr Job und wenn sie den ordentlich erledigen, dann ist das alle Mal effektiver, als wenn ich vom aufständigen Eifer erfüllt "Halt, keine Gewalt!" rufe.
Im Musikvideo zu "Viel zu tun" von Irie Révoltés (für "Kein Platz für Rassismus") sind damals unter anderem Addo, Klopp, Owomoyela, Subotic und Zidan aufgetreten.
Scheiß auf Prävention, scheiß drauf seinen eigenen Verein in einem besseren Licht dastehen zu lassen.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 15:07Passend dazu die Schilderung eines BVB-Fans, der schon im Vorfeld klarstellte, dass er keine "Plakate gegen Gewalt" malen wird.
Weiter bei schwatzgelb.de: http://www.schwatzgelb.de/2017-02-06-un ... digen.htmlAuch wenns nicht gefällt, aber ich werde das Plakate-gegen-Gewalt malen ausfallen lassen. Weil es für mich keinen Sinn ergibt. Jemand, der eine Glasflasche in Richtung einer Menschengruppe wirft, der ist gerade entweder so am austicken, dass er sich an meine Worte nicht erinnern wird, oder er findet es ziemlich normal, anderen Menschen schwere Verletzungen zuzufügen. Da hilft so ein Plakat nur, wenn es mit beiden Händen kräftig Richtung Hinterkopf geschwungen wird. Ich mache in so einer Situation was ganz einfaches: ich gehe zwei Schritte zurück und lasse die Cops ihre Arbeit machen. Das ist ihr Job und wenn sie den ordentlich erledigen, dann ist das alle Mal effektiver, als wenn ich vom aufständigen Eifer erfüllt "Halt, keine Gewalt!" rufe.
Also ich verstehe unter reaktionär, dass etwas rückwärtsgewandt ist und statt das eigentliche Problem progressive anzugehen auf Vergangenes verweist.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 14:24Kam hier ja mehrmals: Habe ich ein unterschiedliches Verständnis von "reaktionär" oder mag mir das mal jemand erklären?
Ich verstehe einfach nicht, wie man sich einerseits darüber aufregt, dass nicht alle Fans so drauf sind, aber andererseits keine wirkliche Gegenreaktion zeigt. Oft werden "die Fans" vom BVB für Stimmung oder Unterstützung gefeiert. Wenn ich möchte, dass das Gesamtbild der Fans des Vereins ein besseres wird, dann muss ich dafür meinen Arsch hochkriegen anstatt zu sagen "das war ich ja nicht". Das ist nicht mal nur auf den BVB bezogen. Man darf gespannt sein wie die Reaktionen ausgesehen hätten, wäre es Dresden gewesen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 14:46Ich glaube unser Grundverständnis ist da einfach verschieden. Ich sehe das Fußballstadion nicht als gesellschaftliches Feld, sondern eben als Stadion für das man sich ne Karte kauft, wenn man Fußball sehen will, also eine Freizeitunterhaltung. Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber wenn man sich als Fan für ein Pokalspiel eine Karte kauft (ist ja noch mal ne andere Fan-Dynamik als beim Ligaspiel), was eint mich mit den Idioten it den Bannern vom letzten Spiel? Reicht es nicht, dass ich eben kein dummes Banner halte? Muss ich auch noch eins mitbringen auf dem ich mich distanziere? So sehr da irgendwelche Gemeinsamkeiten auch von den Fans beschworen werden, macht das noch lange nicht einen Großteil der Fans für die Aktionen von ein paar hundert verantwortlich.Stebbie hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 13:58Der Vergleich passt aber vorne und hinten nicht. Es geht hier nicht darum jeden Dortmunder aufzusetzen, dass er vor seiner Haustür Abbitte leistet und sich entschuldigt (selbst das wäre was anderes, weil die Frage, ob man BVB-Fan ist oder nicht, immer eine bewusste Entscheidung vorausgeht - das ist kein Schicksal, welches einen ereilt oder in das man hineingeboren wird), sondern es geht um den "Block". Und alleine durch die Entscheidung, dass man sich dahin begibt, zeigt der einzelne, dass er sich als Teil des Blocks versteht. Und auch wenn es im Einzelfall gewiss nicht deckungsgleich war, trägt der Block als Gesamtes hier definitiv eine Mitverantwortung. Gerade in einem Fall, wo die "gelbe Wand" so kategorisch als Kollektiv verstanden und inszeniert wird.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 12:091. Der NPD Vergleich ist sehr dünn, weil man eine max 200 Leute Demo nicht mit einer Fankurve des größten Stadions des Landes vergleichen kann. Ich hab, wenn ich links oben stehe (räumlich, nicht politisch), nix mit denen zu tun, die rechts unten ihre Banner hochhalten. Genausowenig wie sich alle Muslime von islamistischem Terror distanzieren müssen, müssen sich nicht alle Dortmund Fans von Gewalt distanzieren, mit der sie nichts zu tun hatten.
Und zum dritten: nochmal: in der Sache bin ich ganz bei dir, einzig deine Argumentation ist ziemlich blöd. Denn mit der de-legitimierst du einfach mal jede politisch-gesellschaftliche Initiative und festigst den status quo. Aber auch wenn die Position vieler Fans ziemlich heuchlerisch ist, haben sie das Recht die gegenwärtigen Zustände nicht hinzunehmen.
3. Klar, muss man die Zustände nicht hinnehmen. Aber wir reden hier nicht von komplexen, gesamtgesellschaftlichen Verhältnissen, sondern von einem recht simplen Marktmechanismus. Das Fußball kommerziell ist, ist kein gesellschaftliches Phänomen, sondern eine Folge kapitalistischer Verwertung. Das ist wie ins Kino gehen. Wenn ich die Blockbuster Produktionen mit Riesenbudgets und Starbesetzung im Cinemaxx nicht sehen will, geh ich in ein Off-Kino. Easy as that.
Ich delegetimiere damit keine gesellschaftlichen Initiativen, weil der Ausgangsstreitpunkt kein gesellschaftlicher ist.
Du bist also der Überzeugung, dass ein paar Plakate auf der Südtribüne eine kleine Gruppe von gewaltbereiten Vollhirnis davon abhält bei der nächsten Gelegenheit wieder Steine auf Leipzigfans zu schmeißen? Hm.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Do 9. Feb 2017, 15:30Scheiß auf Prävention, scheiß drauf seinen eigenen Verein in einem besseren Licht dastehen zu lassen.