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Re: Contra-Thread

Verfasst: Mo 2. Nov 2020, 14:59
von defpro
smi hat geschrieben:
Mo 2. Nov 2020, 14:44
miwo hat geschrieben:
Mo 2. Nov 2020, 13:30
Hach die Bahn,
wären nächste Woche für 3 Tage nach Berlin gereist, geht aufgrund des Lockdowns (und gesunden Menschenverstandes) selbstverständlich nicht mehr. Anders als noch beim ersten Lockdown kann die Fahrt allerdings nicht flexibel verlegt bzw in einen Gutschein umgewandelt werden beim Super-Spar-Preis. Stattdessen wird man frech in der Hotline bedient mit "wir waren ja bereits im Frühjahr kulant" und "wir als Bahn leiden ja auch stark unter der Situation (much wow, nächste Finanzspritze vom Bund Incoming)" sowie "naja sie können ja fahren, die Züge fahren ja". Am besten war "dann beim nächsten Mal lieber Flex-Ticket nehmen, dann sind sie nicht in solch einer Situation und könnten nun flexibel reisen".

143 Euro fürn Arsch. Lieb ich ja so ein Montag. :herzen2:
Uns ist auch gerade der Gutschein für unsere RAR Tour verdampft... weil wir im Sommer einfach nicht mit der Bahn nach Nürnberg (Bahnzitat: "oder sie steigen einfach auf einem der Bahnhöfe vorher aus") fahren wollten.

smi
War bei mir bei der geplanten Fahrt nach Zürich zu Rammstein genauso. Bin mir gar nicht sicher, ob ich zu dem Zeitpunkt überhaupt in die Schweiz hätte einreisen dürfen.
Ist halt echt schade, weil sowas ein komplett falsches Signal liefert und man sich manch einer beim nächsten Mal denkt "Ach, fahr ich doch lieber mit dem Auto, bevor ich nachher wieder auf meinen Kosten sitzen bleibe."

Re: Contra-Thread

Verfasst: Mo 2. Nov 2020, 15:09
von defpro
Stebbie hat geschrieben:
Mo 2. Nov 2020, 14:55
Verstehe ich das nun richtig, dass die Fahrt mit einem Gutschein gebucht wurde, der aus einer stornierten Reise aus dem Frühjahr resultierte?
Nein, Stornierungen sind beim Super-Sparpreis nicht möglich. Die Kulanzregelung der Bahn aus dem Frühjahr hat vorgesehen, dass man die gebuchte Reise in einem flexiblen Zeitraum bis zum 31.10.2020 nutzen kann, also nicht auf die gebuchten Züge beschränkt ist.

Eine weitere Kulanzregelung hat besagt, dass alle Tickets mit einem Reiseantritt bis zum 04.05. kostenlos stornierbar sind. Hätte man dieses Datum weiter nach hinten geschoben, als bekannt wurde, dass auch im Sommer keine Veranstaltungen stattfinden, wäre für mich alles prima gewesen. Stattdessen wird von der Bahn nur süffisant darauf hingewiesen, dass man ja Spar- oder Flextarife hätte buchen können. Blöd nur, dass bei meiner Buchung noch gar keine Pandemie in Sicht war, auf die ich mit meiner Tarifwahl anders hätte reagieren können.

War jetzt bei mir auch nicht so viel Geld und klar bewegt sich das alles im Kulanzbereich. Aber so schafft man keine Akzeptanz beim Kunden.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Mo 2. Nov 2020, 15:30
von Gelöschter Benutzer 57
Bei uns waren dies ursprünglich Tickets für April 2020, gekauft im Januar 2020. Diese wurden dann aufgrund von Corona trotz Super-Spar-Preis als Gutschein umgewandelt. Mir ist die Lust definitiv vergangen, dem Unternehmen nochmals Geld in den Rachen zu schieben, nachdem die nun eine solch hohe Summe von uns schlucken.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Mo 2. Nov 2020, 15:55
von down
Super-Sparpreis ist halt so, dass man nicht stornieren kann. Verstehe die Bahn da definitiv, auch wenn es super ärgerlich ist und viele da nichts für können. Ich hatte für April einen Zug gebucht für Rund 50 Euro, den ich kurz später gar nicht mehr wahrnehmen konnte. Durch Corona das Geld aber dann wieder bekommen, Glück gehabt.

Aber die Bahn hätte für den November durchaus anbieten können die Tickets umzubuchen oder einen Gutschein. Vor allem wenn man vorweist, dass ein Konzert ausfällt o.ä. Ich bin Sonntag mit der Bahn von Hamburg nach Berlin und die war verdammt leer, sogar einen Tag vorher noch günstig gewesen. Normalerweise immer komplett voll und einen Tag vorher kann man nicht zahlen. Denke die verlieren schon auch ne Menge Geld.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Mo 2. Nov 2020, 17:33
von smi
Spar-Preis hin, Umsatzeinbußen bei der Bahn her und wäre nur Kulanz dumdidum... ich nehme dann halt das Auto. Nicht schön, aber das einzige was praktikabel ist.

smi

Re: Contra-Thread

Verfasst: Mo 2. Nov 2020, 17:46
von defpro
Ich bin jetzt nicht der große Fernfahrer, aber war der Aufpreis vom Sparpreis zum Super-Sparpreis schon immer so gering? Habe mir jetzt gerade mal eine Beispielverbindung in 4 Monaten angeschaut und dort waren es nur 6 € Aufpreis. Die 10 € Stornokosten finde ich zwar trotzdem ziemlich frech (wäre in meinem Beispiel immerhin 1/3 des gesamten Ticketpreises gewesen), aber in der aktuellen Situation würde ich den Sparpreis angemessen finden.

Der Flexpreis dagegen... Keine Ahnung, wodurch man solche Preise rechtfertigen möchte. Solange die Bahn dafür den doppelten Betrag aufruft, werde ich für Konzerte, die nur per Fernverkehr zu erreichen sind, auch weiterhin mit dem Auto fahren.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 08:34
von Engholm
smi hat geschrieben:
Mo 2. Nov 2020, 17:33
Spar-Preis hin, Umsatzeinbußen bei der Bahn her und wäre nur Kulanz dumdidum... ich nehme dann halt das Auto. Nicht schön, aber das einzige was praktikabel ist.
Hatten die gleiche Situation für einen Tripp nach Berlin. Veranstaltung ausgefallen, Kontaktbeschränkungen in Berlin. Es gab im Frühjahr einen ganz kleinen Kulanz-Zeitraum für eine Gutschein-Lösung bei Corona-bedingten Reise-Änderungen bei der Bahn, da sind wir aber rausgefallen. Und ehrlich gesagt war mir bei der Buchung nicht bewusst, dass es eine "Super-Sparpreis" war, da sich der Preis relativ Nahe des Normalpreises lag. Hab halt einfach das Sucheformular genutzt, was mir da auf der Seite angezeigt wurde. Es wäre für mich ok gewesen, eine Art Gutschein zu bekommen, der evtl. nicht den Vollpreis abdeckt und der nur 1 Jahr gültig ist, sprich ein Verfallsdatum hat. Aber nix, keine Kulanz.

Glück im Unglück, hatte ich eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen, die wir geltend machen konnten.

Dennoch: Wenn die Bahn damit kein Problem hat, dreistellige Beträge seiner Kunden verpuffen zu lassen, dann halt nächstes Mal wieder das Auto.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 08:42
von Stebbie
Gut, aber mangelnde Aufmerksamkeit beim buchen ist doch nicht das Problem der Bahn. Die Bahn bietet die günstigsten Super-Spartarife ja aus guten Gründen und unter offen kommunizierten Konditionen an, da kann man sich später nicht darauf berufen, dass die Bahn doch kulant sein und Konditionen gewähren müsse, auf die man beim Kauf bewusst verzichtet hat - wie du ja auch sagst, der Aufpreis ist oft nicht allzu groß. Da ist der Kunde auch in der Pflicht zu prüfen, was er kauft.

Das ist natürlich blöd, weil niemand die derzeitige Situation prognostizieren konnte. Aber das gleich Problem hat man ja auch, wenn etwa eine Veranstaltung ausfällt oder man zwei Tage vorher krank wird. und zumindest für den Oktober/November war das Szenario eines Reiseausfalls doch absolut erwartbar - ich hab daher bei meiner letzten Fernreise Anfang Oktober auch einen etwaigen Ausfall gleich mit eingepreist und bewusst nicht den etwas günstigeren Super-Spartarif genommen.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 08:58
von Suitemeister
Stebbie hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 08:42
Gut, aber mangelnde Aufmerksamkeit beim buchen ist doch nicht das Problem der Bahn. Die Bahn bietet die günstigsten Super-Spartarife ja aus guten Gründen und unter offen kommunizierten Konditionen an, da kann man sich später nicht darauf berufen, dass die Bahn doch kulant sein und Konditionen gewähren müsse, auf die man beim Kauf bewusst verzichtet hat - wie du ja auch sagst, der Aufpreis ist oft nicht allzu groß. Da ist der Kunde auch in der Pflicht zu prüfen, was er kauft.
Prinzipiell hast du sicher Recht. Das Problem liegt hier aber m.E. bedeutend tiefer, ist nämlich die für Wenigfahrer völlig undurchsichtige Preis-/ Leistungsstruktur. Sparpreis, Supersparpreis, Flexpreis, hastenichgesehen. Wer soll denn da durchblicken? Darüberhinaus sind die Preise nach wie vor einfach völlig wild.

Aktuelles Beispiel: Ich habe einen Kunden im pfälzischen Frankenthal. Die Autobahnstrecken dorthin sind in der Regel der Horror, weswegen ich mir schon einige Male überlegt habe, einfach den Zug zu nehmen. Nun steht mir als Inhaber der BC50 folgendes zur Auswahl: Flexpreis 2. Klasse für 43,95. Oder Super-Sparpreis 1. Klasse mit Zugbindung und ohne Storno für 135,90.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 09:02
von Gelöschter Benutzer 57
Ach Stebbie, bin stolz auf dich, wie toll du beim Buchen wieder mitgedacht hast. :)

Es geht mir einfach drum, dass man im Frühjahr ohne Probleme einen Gutschein erhalten hat für Super-Sparpreis-Reisen, die bis zum 13.03. gebucht worden sind und dieses Mal nicht mit der Begründung "Wir waren ja im Frühjahr schon kulant". Ganz zu schweigen von den frechen Aussagen der Dame am Telefon gestern. In Zukunft dann eben auch das Auto für Reisen.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 09:05
von Engholm
Stebbie hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 08:42
Gut, aber mangelnde Aufmerksamkeit beim buchen ist doch nicht das Problem der Bahn.
Habs gerade nochmal durchgespielt. Suche geht über ein "Sparpreis"-Formular. In den gelieferten Ergebnissen wird der Tarif nicht gekennzeichnet, im Checkout ist das gewählte dann der Super-Sparpreis. Klar, mein Fehler, dass im Laufe einer Bestellung ein ursprünglich angenommener Sparpreis zu einem Super-Sparpreis gewandelt wird. War auch mein Fehler, dass ich mich vorab nur über den Sparpreis schlau gemacht und nicht berücksichtigt habe, dass ein Super-Sparpreis automatisch gesetzt wird und nochmal andere Konditionen hat. Die Bahn hat ihren Dummen gefunden.

Ist ein bekackter Tarif-Dschungel, wenn ein (!) Anbieter bei einer (!) Verbindung 20 unterschiedliche Tarife auskotzt.

Ergebnis für mich: Nächstes Mal Auto. Ist zwar kacke aus Umweltgründen, kostet mich dann aber weniger und ich muss mir den Quatsch mit den 20 verschiedenen Tarifen nicht antun.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 09:20
von down
Mir scheint es, als wenn die Bahn also die wenigfahrer überzeugen muss.

Ich fahre während Coronazeiten ca. einmal im Monat, ohne Corona mehrmals pro Monat Bahn und habe die Bahncard 25. Ich bin super froh über den Super-Sparpreis, weil ich kein schnickschack brauche, ich will einfach nur von A nach B. Und ich bin zufrieden! Habe auch schon bei längeren Verspätungen ohne Nachfrage Gutscheine bekommen, einmal saßen wir länger im Zug, da gab es Wasser und so weiter umsonst. Also bei den Preisen würde ich mich nicht (alleine) ins Auto setzen, viel zu viel Platz im ICE, man kann ne Runde lesen oder dösen.

Ich verstehe aber, dass vier Preise für Neulinge verwirrend sind und der Preisunterschied teilweise gewaltig ist. Gerade kurzfristig.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 09:48
von Quadrophobia
Find den Ärger über die Bahn durchaus nachvollziehbar. Es kann nicht sein, dass ein quasi-staatliches Unternehmen, das seine Ausfälle staatlich kompensiert bekommt, sich so verhält, dass es die Infektionsschutzmaßnahmen in Frage stellt. "Man kann ja fahren" ist in dieser Lage einfach unangebracht. Außerdem kann man von niemandem verlangen auf Monate im Voraus das konkrete Infektionsgeschehen im November vorauszusehen.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 09:51
von Declan_de_Barra
Das isses für mich auch. Wir reden hier von einem staatlich verordneten Shutdown, da ist es mehr als sinnig eben nicht zu fahren.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 09:52
von NeonGolden
Findet ihr das echt so hart kompliziert bei der Bahn? Ich meine ja klar, je ein Normalpreis und ein Frühbucherpreis pro Klasse wäre etwas durchsichtiger. Aber man kann den Supersparpreis ja auch einfach als solches verstehen was er ist, ein zusätzliches Tarifangebot um auf unnötigen Komfort und Sicherheit zu verzichten.
Habt ihr schon mal versucht mit dem ICE ein Fahrrad mitzunehmen? DAS ist kompliziert. :doof:
Suitemeister hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 08:58
Aktuelles Beispiel: Ich habe einen Kunden im pfälzischen Frankenthal. Die Autobahnstrecken dorthin sind in der Regel der Horror, weswegen ich mir schon einige Male überlegt habe, einfach den Zug zu nehmen. Nun steht mir als Inhaber der BC50 folgendes zur Auswahl: Flexpreis 2. Klasse für 43,95. Oder Super-Sparpreis 1. Klasse mit Zugbindung und ohne Storno für 135,90.
Das ist doch das perfekte Beispiel für einen Fall, bei dem der Flexpreis zeigt, wofür er da ist: in Kombination mit der Bahncard 50. So erreicht man ungefähr die gleichen Preise wie der Sparpreis und hat trotzdem die Möglichkeit Züge zu switchen, komfortabel zu stornieren, etc. pp.
Für Leute, die mehrmals im Monat mit Schnellzügen reisen ist das das passende Preismodell.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 10:22
von lirumlarum
Quadrophobia hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 09:48
Find den Ärger über die Bahn durchaus nachvollziehbar. Es kann nicht sein, dass ein quasi-staatliches Unternehmen, das seine Ausfälle staatlich kompensiert bekommt, sich so verhält, dass es die Infektionsschutzmaßnahmen in Frage stellt. "Man kann ja fahren" ist in dieser Lage einfach unangebracht. Außerdem kann man von niemandem verlangen auf Monate im Voraus das konkrete Infektionsgeschehen im November vorauszusehen.
Sehe ich auch so und da hinkt für mich auch der Vergleich mit persönlichen Erkrankungen und Konzertabsagen. Letzteres betrifft ja nur einen selber / wenige Leute, aber nicht ein ganzes Land. Und da finde ich "Wir fahren ja" und "Wir waren schonmal gnädig" als Begründung für das Verweigern eines neuen Gutscheins (! - es geht hier ja gar nicht um eine Auszahlung, die Bahn behält das Geld ja) schon ärgerlich. Bei einer Airline würde man das Geld ja auch nur deswegen zwingend zurückbekommen, weil der Flug eben nicht stattfindet. 'Fährt' oder 'Fährt nicht' sollte aber in einer globalen Pandemie nicht das Kriterium für Entschädigung sein. Da kann man von der Bahn schon mehr Fingerspitzengefühl erwarten, finde ich.

Ich muss aber auch sagen, dass ich die sonstige Fahrpreisdiskussion schon etwas unfair gegenüber der Bahn finde: Dass Bahn-Fahren im Fernverkehr oft teurer ist als eine Tankfüllung für die selbe Strecke, ist doch eigentlich logisch. Da wird mir zu oft damit argumentiert "Auto ist ja schon da". Ein fairer Vergleich der Kosten schließt aber auch Kaufpreis, Versicherungs- und Unterhaltskosten des Autos mit ein. Und dann sind auch die "teuren" Bahn-Preise schnell deutlich konkurrenzfähiger. Zumal, wenn dann auch noch Bahn-Cards und Sonderpreise hinzukommen (ich finde auch die Preisstruktur der Bahn noch relativ transparent im Vergleich zu anderen Unternehmen). Günstigere Preise sind da nunmal weniger Aufgabe der Bahn, die kostendeckend wirtschaften soll bei fairen Konditionen und Bezahlung der Mitarbeiter, als der staatlichen Verkehrspolitik. Und die schielt in Deutschland nunmal leider immer noch meist lieber auf die Straße.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 10:56
von Stebbie
Ganz unabhängig von der grundsätzlichen Frage, ob die Bahn als quasi-stattliches Unternehmen auch hier kulant sein sollte oder nicht: Das Problem zeigt doch eigentlich ganz gut, was geschieht, wenn man sich als Unternehmen einmal kulant zeigt - es wird als Präzedenz gesehen und zum Normalfall erhoben, dabei war es doch allen klar, dass es ein einmaliges Entgegenkommen im Frühjahr war.

Ich bin da ganz bei NeonGolden. Ich bin ja nun selbst auch Vielfahrer und daher vll. geübter als manch anderer, aber mich würde interessieren, wie konkret ihr bei der Buchung vorgeht, dass ihr plötzlich andere Tarife im Warenkorb habt? Wenn ich ganz normal eine Reise buche, dann zeigen mir sowohl Homepage als auch App die vier gängigen Optionen (Super-Sparpreis, Sparpreis, Normalpreis, 1. Klasse) ìn vier Spalten incl. aller wesentlichen Konditionen an - darunter auch die Stornobedinungen und Zugbindenn. Wie offen soll das denn noch kommuniziert werden?


Außerdem kann man von niemandem verlangen auf Monate im Voraus das konkrete Infektionsgeschehen im November vorauszusehen.


Sehe ich entschieden anders. Es wurde seit Frühling immer und immer wieder auf allen möglichen Kanälen davor gewarnt, mit was für einer Entwicklung ab Herbst zu rechnen sein wird. Das es nun so kommt wie es kommt war nun weder Insiderwissen noch kam es, wenn man nicht gerade Hendrik Streeck heißt, großartig überraschend.

Seid doch froh, dass ihr im Frühjahr überhaupt noch was von eurer Buchung gesehen habt (bzw. gesehen haben könntet), ich hatte für Mitte März eine Konferenzreise nach Aberdeen gebucht und von den rund 250 € nicht einen Cent von Airlines und Hotels wiedergesehen, weil ich für ein paar Euro Ersparnis auf Flexoptionen oder Versicherungen verzichtet habe. So ist das Leben halt manchmal, man lernt aus dem eigenen Geiz.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 11:07
von Tambourine-Man
lirumlarum hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 10:22
Ich muss aber auch sagen, dass ich die sonstige Fahrpreisdiskussion schon etwas unfair gegenüber der Bahn finde: Dass Bahn-Fahren im Fernverkehr oft teurer ist als eine Tankfüllung für die selbe Strecke, ist doch eigentlich logisch. Da wird mir zu oft damit argumentiert "Auto ist ja schon da". Ein fairer Vergleich der Kosten schließt aber auch Kaufpreis, Versicherungs- und Unterhaltskosten des Autos mit ein. Und dann sind auch die "teuren" Bahn-Preise schnell deutlich konkurrenzfähiger. Zumal, wenn dann auch noch Bahn-Cards und Sonderpreise hinzukommen (ich finde auch die Preisstruktur der Bahn noch relativ transparent im Vergleich zu anderen Unternehmen). Günstigere Preise sind da nunmal weniger Aufgabe der Bahn, die kostendeckend wirtschaften soll bei fairen Konditionen und Bezahlung der Mitarbeiter, als der staatlichen Verkehrspolitik. Und die schielt in Deutschland nunmal leider immer noch meist lieber auf die Straße.
Wer meint das Auto sei mit einer Tankfüllung bezahlt, disqualifiziert sich halt eigentlich schon instant für weitere Diskussionen.
Spannend ist halt wie der Faktor "das Auto ist ja schon da" reinspielt, wenn man die Fixkosten berücksichtigt, also welchen Effekt zusätzlich gefahrene Kilometer haben. Verschleiß ist natürlich analog zu Verbrauch variable. Bei der Vesicherung ist es abhängig von der Struktur, also den vereinbarten Kilometern. Zumindest bei den Posten Anschaffung, Kfz-Steuer oder TÜV kommt es zu einem sinken der durchschnittlichen Fixkosten pro km.
Berechnet halt in der Realität erst recht niemand, aber naja.

Deutlich konkurrenzfähiger ist die Bahn bei Betrachtung aller Kosten auf jeden Fall, aber trotzdem nicht direkt attraktiv genug für Wenigfahrer mit bis zu 5 Fernreisen im Jahr, wo ein Auto vorhanden und die Anschaffung einer Bahncard (sind ja auch erstmal Fixkosten) keine Option ist. Die Frage ist aber auch ob sie das jemals sein kann und sein sollte...

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 11:25
von Declan_de_Barra
Stebbie hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 10:56
Ganz unabhängig von der grundsätzlichen Frage, ob die Bahn als quasi-stattliches Unternehmen auch hier kulant sein sollte oder nicht: Das Problem zeigt doch eigentlich ganz gut, was geschieht, wenn man sich als Unternehmen einmal kulant zeigt - es wird als Präzedenz gesehen und zum Normalfall erhoben, dabei war es doch allen klar, dass es ein einmaliges Entgegenkommen im Frühjahr war.

Ich bin da ganz bei NeonGolden. Ich bin ja nun selbst auch Vielfahrer und daher vll. geübter als manch anderer, aber mich würde interessieren, wie konkret ihr bei der Buchung vorgeht, dass ihr plötzlich andere Tarife im Warenkorb habt? Wenn ich ganz normal eine Reise buche, dann zeigen mir sowohl Homepage als auch App die vier gängigen Optionen (Super-Sparpreis, Sparpreis, Normalpreis, 1. Klasse) ìn vier Spalten incl. aller wesentlichen Konditionen an - darunter auch die Stornobedinungen und Zugbindenn. Wie offen soll das denn noch kommuniziert werden?


Außerdem kann man von niemandem verlangen auf Monate im Voraus das konkrete Infektionsgeschehen im November vorauszusehen.


Sehe ich entschieden anders. Es wurde seit Frühling immer und immer wieder auf allen möglichen Kanälen davor gewarnt, mit was für einer Entwicklung ab Herbst zu rechnen sein wird. Das es nun so kommt wie es kommt war nun weder Insiderwissen noch kam es, wenn man nicht gerade Hendrik Streeck heißt, großartig überraschend.

Seid doch froh, dass ihr im Frühjahr überhaupt noch was von eurer Buchung gesehen habt (bzw. gesehen haben könntet), ich hatte für Mitte März eine Konferenzreise nach Aberdeen gebucht und von den rund 250 € nicht einen Cent von Airlines und Hotels wiedergesehen, weil ich für ein paar Euro Ersparnis auf Flexoptionen oder Versicherungen verzichtet habe. So ist das Leben halt manchmal, man lernt aus dem eigenen Geiz.
Ich finde es auch nicht schwer die Konditionen bei der Bahn nachzuvollziehen.

Und klar, man kann jetzt argumentieren, dass man ja Glück hatte was von der Bahn zurückzubekommen. Fakt ist aber, dass man für über 100 Euro gebucht hat, eine Situation entstanden ist, mit der man auch bei der Buchung von Super-Sparpreisen nicht annähernd für realistisch gehalten hat. Man hat dafür aus Kulanz einen Gutschein bekommen, der innerhalb von einem guten halben Jahr eingelöst werden musste, obwohl auch da null absehbar, wann man sich wie frei bewegen kann. Das ist von Seiten der Bahn natürlich alles rechtens, dann muss man sich aber aucht wundern, wenn die Leute eher Auto fahren. Ganz einfach.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 11:38
von Gelöschter Benutzer 57
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 11:25
Stebbie hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 10:56
Ganz unabhängig von der grundsätzlichen Frage, ob die Bahn als quasi-stattliches Unternehmen auch hier kulant sein sollte oder nicht: Das Problem zeigt doch eigentlich ganz gut, was geschieht, wenn man sich als Unternehmen einmal kulant zeigt - es wird als Präzedenz gesehen und zum Normalfall erhoben, dabei war es doch allen klar, dass es ein einmaliges Entgegenkommen im Frühjahr war.

Ich bin da ganz bei NeonGolden. Ich bin ja nun selbst auch Vielfahrer und daher vll. geübter als manch anderer, aber mich würde interessieren, wie konkret ihr bei der Buchung vorgeht, dass ihr plötzlich andere Tarife im Warenkorb habt? Wenn ich ganz normal eine Reise buche, dann zeigen mir sowohl Homepage als auch App die vier gängigen Optionen (Super-Sparpreis, Sparpreis, Normalpreis, 1. Klasse) ìn vier Spalten incl. aller wesentlichen Konditionen an - darunter auch die Stornobedinungen und Zugbindenn. Wie offen soll das denn noch kommuniziert werden?


Außerdem kann man von niemandem verlangen auf Monate im Voraus das konkrete Infektionsgeschehen im November vorauszusehen.


Sehe ich entschieden anders. Es wurde seit Frühling immer und immer wieder auf allen möglichen Kanälen davor gewarnt, mit was für einer Entwicklung ab Herbst zu rechnen sein wird. Das es nun so kommt wie es kommt war nun weder Insiderwissen noch kam es, wenn man nicht gerade Hendrik Streeck heißt, großartig überraschend.

Seid doch froh, dass ihr im Frühjahr überhaupt noch was von eurer Buchung gesehen habt (bzw. gesehen haben könntet), ich hatte für Mitte März eine Konferenzreise nach Aberdeen gebucht und von den rund 250 € nicht einen Cent von Airlines und Hotels wiedergesehen, weil ich für ein paar Euro Ersparnis auf Flexoptionen oder Versicherungen verzichtet habe. So ist das Leben halt manchmal, man lernt aus dem eigenen Geiz.
Ich finde es auch nicht schwer die Konditionen bei der Bahn nachzuvollziehen.

Und klar, man kann jetzt argumentieren, dass man ja Glück hatte was von der Bahn zurückzubekommen. Fakt ist aber, dass man für über 100 Euro gebucht hat, eine Situation entstanden ist, mit der man auch bei der Buchung von Super-Sparpreisen nicht annähernd für realistisch gehalten hat. Man hat dafür aus Kulanz einen Gutschein bekommen, der innerhalb von einem guten halben Jahr eingelöst werden musste, obwohl auch da null absehbar, wann man sich wie frei bewegen kann. Das ist von Seiten der Bahn natürlich alles rechtens, dann muss man sich aber aucht wundern, wenn die Leute eher Auto fahren. Ganz einfach.
This. Danke!

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 11:44
von Suitemeister
Tambourine-Man hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 11:07
lirumlarum hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 10:22
Ich muss aber auch sagen, dass ich die sonstige Fahrpreisdiskussion schon etwas unfair gegenüber der Bahn finde: Dass Bahn-Fahren im Fernverkehr oft teurer ist als eine Tankfüllung für die selbe Strecke, ist doch eigentlich logisch. Da wird mir zu oft damit argumentiert "Auto ist ja schon da". Ein fairer Vergleich der Kosten schließt aber auch Kaufpreis, Versicherungs- und Unterhaltskosten des Autos mit ein. Und dann sind auch die "teuren" Bahn-Preise schnell deutlich konkurrenzfähiger. Zumal, wenn dann auch noch Bahn-Cards und Sonderpreise hinzukommen (ich finde auch die Preisstruktur der Bahn noch relativ transparent im Vergleich zu anderen Unternehmen). Günstigere Preise sind da nunmal weniger Aufgabe der Bahn, die kostendeckend wirtschaften soll bei fairen Konditionen und Bezahlung der Mitarbeiter, als der staatlichen Verkehrspolitik. Und die schielt in Deutschland nunmal leider immer noch meist lieber auf die Straße.
Wer meint das Auto sei mit einer Tankfüllung bezahlt, disqualifiziert sich halt eigentlich schon instant für weitere Diskussionen.
Spannend ist halt wie der Faktor "das Auto ist ja schon da" reinspielt, wenn man die Fixkosten berücksichtigt, also welchen Effekt zusätzlich gefahrene Kilometer haben. Verschleiß ist natürlich analog zu Verbrauch variable. Bei der Vesicherung ist es abhängig von der Struktur, also den vereinbarten Kilometern. Zumindest bei den Posten Anschaffung, Kfz-Steuer oder TÜV kommt es zu einem sinken der durchschnittlichen Fixkosten pro km.
Berechnet halt in der Realität erst recht niemand, aber naja.

Deutlich konkurrenzfähiger ist die Bahn bei Betrachtung aller Kosten auf jeden Fall, aber trotzdem nicht direkt attraktiv genug für Wenigfahrer mit bis zu 5 Fernreisen im Jahr, wo ein Auto vorhanden und die Anschaffung einer Bahncard (sind ja auch erstmal Fixkosten) keine Option ist. Die Frage ist aber auch ob sie das jemals sein kann und sein sollte...
Solange die Bahn nicht quasi rund um die Uhr alle halbwegs wichtigen Verbindungen bedient, ist ein Auto einfach unabkömmlich. Als Leipziger habe ich zwar das Glück, dass in der eigenen Stadt relativ viele Konzerte stattfinden. Trotzdem gibt es immer viele interessante Bands, die als nächste Option halt einfach nur Berlin ansteuern. Wenn ich also ein Konzert in Berlin besuche, muss ich das möglicherweise frühzeitig verlassen um noch den letzten Zug zu bekommen. Das kann's nicht sein und solange das so ist, ist das Auto einfach alternativlos und schon aus solchen und ähnlichen Gründen bei vielen Leuten einfach "schon da" - völlig unabhängig von realistischen Kostenrechnungen, die nicht nur Sprit, sondern auch Wertverlust, Wartung etc. beinhalten. Das Auto bietet einfach eine unvergleichliche Flexibilität.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 12:10
von Tambourine-Man
Suitemeister hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 11:44
Solange die Bahn nicht quasi rund um die Uhr alle halbwegs wichtigen Verbindungen bedient, ist ein Auto einfach unabkömmlich. Als Leipziger habe ich zwar das Glück, dass in der eigenen Stadt relativ viele Konzerte stattfinden. Trotzdem gibt es immer viele interessante Bands, die als nächste Option halt einfach nur Berlin ansteuern. Wenn ich also ein Konzert in Berlin besuche, muss ich das möglicherweise frühzeitig verlassen um noch den letzten Zug zu bekommen. Das kann's nicht sein und solange das so ist, ist das Auto einfach alternativlos und schon aus solchen und ähnlichen Gründen bei vielen Leuten einfach "schon da" - völlig unabhängig von realistischen Kostenrechnungen, die nicht nur Sprit, sondern auch Wertverlust, Wartung etc. beinhalten. Das Auto bietet einfach eine unvergleichliche Flexibilität.
Das ist völlig klar, denn das sind Sonderfälle. Wirtschaftlichkeit mal hinten angestellt, aber auch allein ökologisch und logistisch ist das ja nicht vertretbar für die wenigen Leute, die so etwas in Anspruch nehmen würden, die Verbindung anzubieten. Und selbst wenn, dann müsste es auch in einer Taktung erfolgen, dass sie zumindest annähernd als Alternative zum flexiblen Auto betrachtet werden kann, denn 50 Minuten am späten Abend/Nacht (vielleicht sogar noch unter der Woche?) am Bahnhof stehen will auch niemand.
Eine Entlastung auf der Autobahn erzielt man auch nicht, die sind dann eh frei.
Wichtig wäre halt eben gerade die Verlagerung an den Freitagen und Sonntagen, wo die Straßen voll sind auf die Schiene. Aber da sind die Züge eben in nicht-Pandemie-Zeiten auch gut voll und daher ohne lange Vorlaufzeiten bei der Buchung auch entsprechend teurer, was die Wenigfahrer wieder zum Auto treibt. Mit Flexibilität kommt man natürlich günstiger weg, aber die Mehrheit will eben am Freitagnachmittag starten. Man kommt aus dem Dilemma nur schwer raus.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 12:13
von NeonGolden
Suitemeister hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 11:44
Auto bietet einfach eine unvergleichliche Flexibilität.
…die man sich nicht nur mit Geld, sondern auch mit allen weiteren Nachteilen erkauft.
Ich wünsche mir auch bessere Anbindungen, günstigere Preise und spätere Fahrzeiten im Nah- und Fernverkehr. Und wenn ich den Luxus genießen möchte jedes x-beliebige Konzert mitzunehmen, dann ist das Auto das Verkehrsmittel der Wahl.
Die Frage ist halt ob ich mir diesen Luxus leisten möchte und ob ich den Anspruch haben kann, dass mir das durch Öffis zur Verfügung gestellt wird. Am Ende müssen Bus und Bahn auch irgendwie refinanziert werden. Meine Beobachtung ist aktuell eher, dass das Angebot durchaus da ist, die meisten Leute aber trotzdem lieber mit dem Auto fahren - aufgrund besagter Flexibilität, aber auch Bequemlichkeit.
Der Nahverkehr wird erst besser, wenn eine kritische Masse bereit dazu ist, das Berufspendeln vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzustellen. Weniger verstopfte Straßen, mehr Busse und Bahnen - daraus resultieren zwangsläufig auch mehr Verbindungen in den zeitlichen Randzonen. Wollen nur halt die meisten nicht. Die meisten wollen allein in ihrem MiniSUV zur Arbeit pendeln, weil sie ja vielleicht nach Feierabend noch einkaufen gehen. Und weil andere Menschen im Bus eh doof sind.

edit: Carsharing wäre übrigens die Lösung für eine Vielzahl der besprochenen Probleme. Mag aber auch kaum jemand, weil man lieber besitzt als teilt.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 12:23
von Stebbie
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 11:25
Stebbie hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 10:56
Ganz unabhängig von der grundsätzlichen Frage, ob die Bahn als quasi-stattliches Unternehmen auch hier kulant sein sollte oder nicht: Das Problem zeigt doch eigentlich ganz gut, was geschieht, wenn man sich als Unternehmen einmal kulant zeigt - es wird als Präzedenz gesehen und zum Normalfall erhoben, dabei war es doch allen klar, dass es ein einmaliges Entgegenkommen im Frühjahr war.

Ich bin da ganz bei NeonGolden. Ich bin ja nun selbst auch Vielfahrer und daher vll. geübter als manch anderer, aber mich würde interessieren, wie konkret ihr bei der Buchung vorgeht, dass ihr plötzlich andere Tarife im Warenkorb habt? Wenn ich ganz normal eine Reise buche, dann zeigen mir sowohl Homepage als auch App die vier gängigen Optionen (Super-Sparpreis, Sparpreis, Normalpreis, 1. Klasse) ìn vier Spalten incl. aller wesentlichen Konditionen an - darunter auch die Stornobedinungen und Zugbindenn. Wie offen soll das denn noch kommuniziert werden?


Außerdem kann man von niemandem verlangen auf Monate im Voraus das konkrete Infektionsgeschehen im November vorauszusehen.


Sehe ich entschieden anders. Es wurde seit Frühling immer und immer wieder auf allen möglichen Kanälen davor gewarnt, mit was für einer Entwicklung ab Herbst zu rechnen sein wird. Das es nun so kommt wie es kommt war nun weder Insiderwissen noch kam es, wenn man nicht gerade Hendrik Streeck heißt, großartig überraschend.

Seid doch froh, dass ihr im Frühjahr überhaupt noch was von eurer Buchung gesehen habt (bzw. gesehen haben könntet), ich hatte für Mitte März eine Konferenzreise nach Aberdeen gebucht und von den rund 250 € nicht einen Cent von Airlines und Hotels wiedergesehen, weil ich für ein paar Euro Ersparnis auf Flexoptionen oder Versicherungen verzichtet habe. So ist das Leben halt manchmal, man lernt aus dem eigenen Geiz.
Ich finde es auch nicht schwer die Konditionen bei der Bahn nachzuvollziehen.

Und klar, man kann jetzt argumentieren, dass man ja Glück hatte was von der Bahn zurückzubekommen. Fakt ist aber, dass man für über 100 Euro gebucht hat, eine Situation entstanden ist, mit der man auch bei der Buchung von Super-Sparpreisen nicht annähernd für realistisch gehalten hat. Man hat dafür aus Kulanz einen Gutschein bekommen, der innerhalb von einem guten halben Jahr eingelöst werden musste, obwohl auch da null absehbar, wann man sich wie frei bewegen kann. Das ist von Seiten der Bahn natürlich alles rechtens, dann muss man sich aber aucht wundern, wenn die Leute eher Auto fahren. Ganz einfach.
Ja, das muss man als Bahn vielleicht. Aber man muss als Bahnfahrer, der einen auf ein halbes Jahr gültigen Gutschein bekommen hat, vielleicht auch antizipieren können, dass eine Verlegung des Urlaubs in den November möglicherweise nicht die klügste Option ist. Wenn Kunden trotz umfassender Informationslage die falschen Entscheidungen treffen, dann muss man sie dafür nicht auch noch belohnen - auch wenn man es natürlich rein theoretisch könnte, wenn man es wollen würde.

Re: Contra-Thread

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 12:42
von Suitemeister
Tambourine-Man hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 12:10
(...)
NeonGolden hat geschrieben:
Di 3. Nov 2020, 12:13
(...)
Ich zitiere jetzt nur mal so, damit ihr wisst, dass ich mich auf euch beziehe.
Verstehe eure Einwände keine Frage. Im Fernverkehr verstehe ich das auch durchaus. Und die Idee mit Carsharing ist super und gerade für Städter eigentlich der Way to go (würd ich auch nutzen, hätte ich keinen Firmenwagen, privat noch mal ein Auto zu kaufen, no way).

Aber: man muss nicht mal in den Fernverkehr schauen. Auch im Leipziger Stadtverkehr ist das 'ne Katastrophe. Wenn ich ins Conne Island fahre, nehme ich auch entweder das Auto oder alternativ Taxi/clevershuttle. Es kann doch nicht sein, dass man nachts/abend nach einem Konzert für nichtmal 10 km 1,5 Stunden braucht um nach Hause zu kommen (wenn es überhaupt noch geht) - und ich wohne schon halbwegs zentral! Daher bin ich auch der Meinung, dass gerade bei der Transition von der Straße auf die Schiene erst das Angebot und dann die Nachfrage kommt.