Moin, also mal ein kurzer Rückblick vom RSW.
Habe nicht für alles Zeit gehabt, da ich auch arbeiten musste. Bei den Bands war aber eh viel unbekanntes für mich dabei, so dass ich von den Bands keine Vergleichkonzerte kenne oder irgendwelche Setlists nennen kann.
Es ging am Freitag erstmal los mit
Amanda Palmer. War ein Klasse Konzert, störend war aber das extrem laute Bargequatsche am Bier-Stand, teilweise schien es bis auf die Bühne hörbar gewesen sein. Der erste Teil des Auftritts waren Lieder am Klavier teilweise mit einer zweiten Sängerin, die aber manchmal auch etwas verloren auf der Bühne stand. Am Ende spielte sie dann noch ein Lie auf der Ukulele und meines Wissens wohl noch eine Zugabe im Publikum mit Creep, hab ich aber nicht mehr mitbekommen. Aber das Konzert hat mir sehr gut gefallen. Nach kurzer Umbau und Essenspause ging es für mich dann zu
the Sonics. Das Konzert hat wirklich Spass gemacht, da die Spielfreude der älteren Herrschaften auf große Teile des Publikumsübersprang. Aufgrund der Lautstärke war hier das Biergequatsche kein so großes Problem mehr. Danach spielten
Boss Hog im Zelt, dazu kann ich nicht wirklich was sagen, kannte sie davor nicht und haben mir gar nicht Gefallen. Weiter ging es zu
Die Nerven. Auf dem Weg zum Konzert fiel mir schon die sehr lange Schlange vor der nur 200 Personen fassenden Bühne (Alm) auf. Die Nerven haben dann in der kleinen, rappelvollen Alm mit ihrer abwechslungsreichen Songs und den lyrischen Texten das Publikum mitgerissen. Definitiv eine Band die ich mir nochmal angucken werde.
Ich musste leider schon etwas früher Platz machen, da ich mich zu Dinosaur Jr verabredet hatte, wäre aber gern bis zum Ende geblieben.
Dinosaur Jr war gute Musik, aber mich konnten sie nicht so richtig mitreissen. Ich muss aber hinzufügen, dass ich auch auf den CDs noch nicht so richtig auf den Geschmack gekommen bin und dachte das ändert sich live jetzt. Sehr sympathisch fand ich aber, dass J Masics mit seinem Manager und Freunden den ganzen Abend auf dem Gelände unterwegs war, und er sich die ein oder andere Band angeguckt hatte.
Der nächste Tag begann für mich mit dem Strand- und Wohnzimmerkonzert von
Gavin James, typischer Singersongwriter aus Irland, gute Idee mit den Konzerten im kleinen Rahmen. Nur 70 Leute je Konzert ist aber schon sehr exklusiv bei 5000 Besuchern. Ich hatte das Glück reinzukommen, da ich zum Auf-und Abbau eingeteilt war.
Weiter ging es dann mit dem Ende der Lesung von
Stuckrad-Barre. Ich fand das Buch sehr witzig aber auch nachdenklich, er als Person ist mir aber zu anstrengend, da er sehr hyperaktiv auch während der Lesung ist. Außerdem fand ich es ziemlich asozial, dass er 15 Minuten überzieht und dann noch die Stagehands der nachfolgenden Band blöd anmacht weil sie nach 10 Minuten neben der Bühne anfangen aufzubauen.
Nach meiner Abendschicht ging es dann erst zu
DMAs, deren Sound zumindest auf der rechten Seite des mal wieder sehr vollen Witthuis so miserabel ist, dass ich nach 30 Minuten wieder gehe, weil es unerträglich war. In der Mitte war es aber wohl deutlich besser... Augen auf bei der Platz Wahl.
Da ich sonst nichts anderes kannte schlenderte ich rüber ins Baltic um dort
Razz anzutreffen. Definitv eine weitere Neuenteckung, die ich jedem der Sie nicht kennt weiterempfehlen kann. Vom Sound her erinnern sie manchmal ein bisschen an Kings of Leon, was mich aber eigentlich eher abschrecken würde, da ich kein großer KoL-Fan bin. Die Musik von RAZZ ist aber sehr stimmig, und nicht wirklich einem bestimmtem Rock-Genre zuzuordnen sondern Kombination aus vielen. Danach war leider keine Zeit mehr für
Wilco, da meine Mitfahrgelegenheit zu unserer Ferienwohnung los wollte.
Fazit:
Negativ: waren die kleineren Bühnen, die wirklich zu klein für einige Acts waren, sodass man spätestens eine halbe Stunde vor Band beginn sich anstellen musste. Im Zelt war vor allem die sehr laute Gesprächskulisse bei ruhigen Bands sehr nervig, da viele sich scheinbar nur ins Warme stellen wollen um dort ihr Biert zu trinken. Allgemein waren einige Personen im Publikum schon sehr dreist, was einerseits Vordrängen bei Konzerten angeht, aber auch mir gegenüber beim Arbeiten (Klauen von mehreren Weinflaschen aus einem Auto hinter meinem Rücken und danach behaupten, dass sie dachten man dürfte sich an dem offenem Kofferraum bedienen, da man ja schon so viel Geld fürs Festival gezahlt hat, während ich den einen noch zur Rede Stelle verschwindet der zweite Typ mit einer Flasche unter seiner Jacke, was ich aber zu spät bemerkt hatte. Sowas hätte ich vom 18-jährigen HuSo-Besucher erwartet, aber nicht von zwei 50 jährigen Besuchern des RSW.)
Positiv: Da ich zum ersten mal dort war hat mich das "Festival-Gelände" wirklich überrascht. Macht einfach Spass tagsüber durch die Galerie zu schlendern, mal eine Runde ins Schwimmbad zu gehen oder hinter dem Gelände an den Strand spazieren zu gehen. Das Band Programm ist dann abends wirklich abwechslungsreich und man hat auf jeden Fall auch die ein oder andere Band, die man für sich neu entdecken kann und auch die Lesungen bieten Abwechslung im Programm. Die Orga hinter den Kulissen beim Festivaljoben war auch einwandfrei, vor den Kulissen meines Wissens auch, aber mal abwarten auf weitere Besucher-Berichte.