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Festivals 2017

Henfe
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Henfe » Sa 1. Jul 2017, 15:34

Vielleicht pausiert man nur ein Jahr, um das Sicherheitskonzept gründlich zu überarbeiten. Oder überhaupt um rauszufinden, wieso das gerade beim Bravalla so oft passiert.
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Stebbie
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Stebbie » Sa 1. Jul 2017, 15:39

Nicht nur eine Vergewaltigung, sondern zudem wiederholt mehrere sexuelle Belästigungen. Schweden ist generell ein Land mit sehr hohen Meldezahlen, was aber auch an dem gesellschaftlichen Umfeld liegt, in dem sich Frauen ermutigt fühlen, sowas zu melden.

Ich vermute mal, dass es hier einfach um ein Zeichen geht. Man hat nach eigener Aussage viel Kommuniziert und versucht das Publikum zu sensibilisieren, jedoch scheint es nicht zu wirken, weil manche Männer eben Männer seien (was ich zugegeben auch keine glückliche Formulierung finde). Ob das nun eine richtige Entscheidung ist? Keine Ahnung, aber ich bin auch froh da nicht eine Entscheidung treffen zu müssen, die ohnehin schwer richtig sein wird.
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Gelöschter Benutzer 408

Re: Festivals 2017

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Sa 1. Jul 2017, 18:19

Henfe hat geschrieben:
Sa 1. Jul 2017, 15:34
Vielleicht pausiert man nur ein Jahr, um das Sicherheitskonzept gründlich zu überarbeiten. Oder überhaupt um rauszufinden, wieso das gerade beim Bravalla so oft passiert.
"So oft" finde ich in diesem Zusammenhang fraglich. Derartige Meldungen kamen doch nahezu jährlich von jedem Festival, auch dem Hurricane.

Henfe
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Henfe » Sa 1. Jul 2017, 18:59

Blackstar hat geschrieben:
Sa 1. Jul 2017, 18:19
Henfe hat geschrieben:
Sa 1. Jul 2017, 15:34
Vielleicht pausiert man nur ein Jahr, um das Sicherheitskonzept gründlich zu überarbeiten. Oder überhaupt um rauszufinden, wieso das gerade beim Bravalla so oft passiert.
"So oft" finde ich in diesem Zusammenhang fraglich. Derartige Meldungen kamen doch nahezu jährlich von jedem Festival, auch dem Hurricane.
Joa, das Bravalla hat fünf mal stattgefunden, nun gab´s zum zweiten mal hintereinander so ne Meldung.

Wann gab´s denn derartiges vom Hurricane, oder sonst irgendnem Festival hierzulande, zu lesen? Kann mich da nur an RaR (2014?) erinnern.
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Michael
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Michael » Sa 1. Jul 2017, 20:01

Henfe hat geschrieben:
Sa 1. Jul 2017, 18:59
Wann gab´s denn derartiges vom Hurricane, oder sonst irgendnem Festival hierzulande, zu lesen? Kann mich da nur an RaR (2014?) erinnern.
Klar passiert sowas auch auf dem Hurricane. Es wird auch fast nicht zu verhindern sein wenn du für 4-5 Tage eine (beinahe) Großstadt aus dem Boden stampfst in der nicht nur die Grundannahme eines veränderten Gesellschaftsvertrages besteht sondern auch ein sehr hoher Dauerpegel regiert. Aber gerade weil diese höhere Sexuelle Spannung und die höhere Erlaubnis der Sexualisierung stattfindet kannst du halt auch super schnell Menschen haben die sich übergriffig behandelt fühlen.
Sexualität auf Festivals is nen spannendes Thema, es würde mich jetzt nicht wundern wenn an nem Hurricane Wochenende 1000+ Menschen fremd gehen die es sonst nie machen würden, in eben dieser Mischung aus Dauerpegel und "Was auf Malle passiert bleibt auf Malle" mindset. - Da beginnt dann auch schnell die äußerst unangenehme Grauzone zwischen Vergewaltigung und mangelnder Eigenverantwortung über die wir uns hier jetzt sicher zu tode kommentieren könnten.

Aber auch eindeutig wirkende Fälle wie den hier gab es.
http://www.mopo.de/hamburg/hurricane-fe ... t--6455544
(Ich kann mich daran erinnern das wir uns über den Fall der Mädels die beim Wildpinkeln hinterm offenen Zaun des Festivalgeländes kaput diskutiert haben, meine jetzt gerade aber die 19 Jährige)
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Tambourine-Man » So 2. Jul 2017, 11:42

Was Michael sagt. Davon kannst du kein Festival der Welt dieser Größenordnung ausnehmen.
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Declan_de_Barra » So 2. Jul 2017, 12:14

Ich finde man sollte nicht von "übergriffig behandelt fühlen" sprechen, sondern davon, dass Leute übergriffig werden.

Michael
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Michael » So 2. Jul 2017, 12:47

Declan_de_Barra hat geschrieben:
So 2. Jul 2017, 12:14
Ich finde man sollte nicht von "übergriffig behandelt fühlen" sprechen, sondern davon, dass Leute übergriffig werden.
Wer sich übergriffig behandelt fühlt ist nicht zwangsläufig übergriffig behandelt worden.

Wenn jeder der sich schlecht behandelt fühlt in absolut jeder situation im recht ist müssten wir alle den rest unseres Lebens im eigenen Zimmer verbringen und uns das Internet Abstöpseln damit andere vor uns und wir vor den anderen sicher sind.

Du kannst auf C7 Freitag früh um vier Uhr morgens nicht das Selbe verhalten wie in der UniBib um 12 Uhr mittags erwarten. An dem einen Ort werden dich selbst die Polizisten auslachen wenn du mit Beschwerden über die Lautstärke kommst.

Keine Ahnung wo da die Grenze in der Grauzone ist oder sein sollte. Aber ich bin mir sicher das sie woanders liegt als Samstags in der Disko und Dienstags im Park.
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » So 2. Jul 2017, 12:59

Michael hat geschrieben:
So 2. Jul 2017, 12:47
Declan_de_Barra hat geschrieben:
So 2. Jul 2017, 12:14
Ich finde man sollte nicht von "übergriffig behandelt fühlen" sprechen, sondern davon, dass Leute übergriffig werden.
Wer sich übergriffig behandelt fühlt ist nicht zwangsläufig übergriffig behandelt worden.
Oh, laut dem 2016 verabschiedeten Sexualstrafrecht schon.

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Stebbie
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Stebbie » Mo 3. Jul 2017, 15:28

Michael hat geschrieben:
So 2. Jul 2017, 12:47
Declan_de_Barra hat geschrieben:
So 2. Jul 2017, 12:14
Ich finde man sollte nicht von "übergriffig behandelt fühlen" sprechen, sondern davon, dass Leute übergriffig werden.
Wer sich übergriffig behandelt fühlt ist nicht zwangsläufig übergriffig behandelt worden.

Wenn jeder der sich schlecht behandelt fühlt in absolut jeder situation im recht ist müssten wir alle den rest unseres Lebens im eigenen Zimmer verbringen und uns das Internet Abstöpseln damit andere vor uns und wir vor den anderen sicher sind.

Du kannst auf C7 Freitag früh um vier Uhr morgens nicht das Selbe verhalten wie in der UniBib um 12 Uhr mittags erwarten. An dem einen Ort werden dich selbst die Polizisten auslachen wenn du mit Beschwerden über die Lautstärke kommst.

Keine Ahnung wo da die Grenze in der Grauzone ist oder sein sollte. Aber ich bin mir sicher das sie woanders liegt als Samstags in der Disko und Dienstags im Park.
Ich habe das gestern schon im Zug gelesen und wunder mich, dass dem nicht widersprochen wurde. Zum einen finde ich es hochgradig falsch, dass du hier die sexuelle Belästigung mit "Beschwerden über die Lautstärke" gleichsetzt.

Zum anderen fällst du mal wieder in das typische Muster und schiebst den Ball praktisch den scheinbar prüden Opfern zu: "Die sollen sich mal nicht so anstellen, da wird oft schon nichts wildes gewesen sein! Und sowieso, wir sind auf einem Festival, da wird man doch wohl mal... ". Wenn eine Frau sich sexuell belästigt fühlt, dann ist es ernst zunehmen und das ist dann auch nicht mit "veränderten Gesellschaftsverträgen" (was abgesehen davon ziemlicher Humbug ist: Auch auf dem Festival gelten alle Regeln des alltäglichen Lebens) zu rechtfertigen bzw. zu relativieren. Sexuelle Belästigung ist nicht konditionierbar und hat keine Freiräume. Sie ist und bleibt dasselbe, sei es nun um 15 Uhr an der Kasse bei ReWe, um 9 Uhr im Uni-Seminar, mittags im Büro und morgens um drei auf Festivals. Selbst wenn dann Alkohol im Spiel ist: Wenn manche Männer ihre Triebe und Hände nicht bei sich behalten können, dann sollten sie es mit dem Alkohol lassen. Alkohol kann eine Erklärung sein, aber keine Rechtfertigung.

Ich kenne es zumindest von Erzählungen verschiedener Freundinnen, dass manche Männer die Gelegenheit in der Menge nutzen um mal gepflegt zu grabschen - es ist halt mehr oder weniger Anonym und man fällt nur schwer auf.
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Michael
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Michael » Mo 3. Jul 2017, 19:51

Man kann die Welt auf dem (digitalen) Papier in schwarz und weiß verklausulieren oder man kann raus gehen und sie in den Nuancen messen die man sieht und erlebt. - Selbstverständlich gelten auf einem Festival drastisch andere Verhaltensregeln die nicht bei Drogenkonsum und Lautstärke enden. Wenn wir schon über diesen umstand uneinig sind können wir uns den ganzen rest sparen. (können wir eigentlich eh da wir uns bei diesen Themen so oder so immer uneinig sind. ;) )

Allein schon die Annahme das auf Festivals nur Männer "offensiver" flirten würden ist lustig.


Ich finde es prinzipiell super sexistisch die Frau immer wieder Krampfhaft in ihre Opferrolle zurück zu drücken. Der wichtigste Punkt jeder Gleichberechtigung ist das einfordern von Eigenverantwortung. Du kannst nicht von jedem Ort zu jeder Zeit einfordern das er es dir recht zu machen hat.

Zur Erinnerung, ich bin absolut der Meinung das es grenzen gibt die zu keinem Zeitpunkt und an keinem Ort überschritten werden dürfen. - bei diesen Grenzen stimmen uns allen vermutlich 99,989% der Hurricane Besucher zu. Es geht hier lediglich um philosophische Gedanken rund um den Flirtpegel den man auf einem großen Teeny Festival wie dem Hurricane oder dem Rock am Ring erwarten und ertragen können sollte - den der ist mit Sicherheit höher als der am Dienstagmittag im durchschnittlichem REWE.
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Stebbie » Mo 3. Jul 2017, 20:04

Wenn dir also richtig folge, dann willst du damit sagen, dass Frauen, die eine sexuelle Belästigung zur Anzeige bringen, einfach nur ihre Eigenverantwortung nicht wahrgenommen haben? Also quasi zu kurze Röcke getragen, zu tiefer Ausschnitt, zu lockeres Gespräch mit dem anderen Geschlecht und zweideutiges Zwinkern?

Aber das ganze kann man sich schon sparen, wenn du bei einem Thema wie (vollzogener, mutmaßlicher oder versuchter) Vergewaltigung bzw. sexueller Belästigung Vergleiche zu zu lauter Musik oder Drogenkonsum ziehst, und eine sexuelle Belästigung quasi als "offensiven Flirt" bezeichnest. Hat man dir das bei der #(ver)Triebsoffensive eingeredet?
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Re: Festivals 2017

Beitrag von fipsi » Mo 3. Jul 2017, 20:21

Michael hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 19:51
Selbstverständlich gelten auf einem Festival drastisch andere Verhaltensregeln die nicht bei Drogenkonsum und Lautstärke enden.
Einfach nein. Du kannst hier nicht den Soll- mit dem Istzustand gleichsetzen. Nur weil schon immer etwas gewaltig schief läuft, muss es nicht als anerkannter Maßstab für etwas herhalten. Grundsätzlich gelten einfach überall erstmal die gleichen Regeln und man kann sich nicht nach Lust und Laune ein Abenteuerland mit eigenen (moralischen) Grundsätzen schaffen. Kein Wunder, dass sich dann so viele Idioten bei (großen) Festivals ansammeln mit einer solchen Wertvorstellung.

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Re: Festivals 2017

Beitrag von Declan_de_Barra » Mo 3. Jul 2017, 20:26

Michael hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 19:51
Man kann die Welt auf dem (digitalen) Papier in schwarz und weiß verklausulieren oder man kann raus gehen und sie in den Nuancen messen die man sieht und erlebt. - Selbstverständlich gelten auf einem Festival drastisch andere Verhaltensregeln die nicht bei Drogenkonsum und Lautstärke enden. Wenn wir schon über diesen umstand uneinig sind können wir uns den ganzen rest sparen. (können wir eigentlich eh da wir uns bei diesen Themen so oder so immer uneinig sind. ;) )

Allein schon die Annahme das auf Festivals nur Männer "offensiver" flirten würden ist lustig.


Ich finde es prinzipiell super sexistisch die Frau immer wieder Krampfhaft in ihre Opferrolle zurück zu drücken. Der wichtigste Punkt jeder Gleichberechtigung ist das einfordern von Eigenverantwortung. Du kannst nicht von jedem Ort zu jeder Zeit einfordern das er es dir recht zu machen hat.

Zur Erinnerung, ich bin absolut der Meinung das es grenzen gibt die zu keinem Zeitpunkt und an keinem Ort überschritten werden dürfen. - bei diesen Grenzen stimmen uns allen vermutlich 99,989% der Hurricane Besucher zu. Es geht hier lediglich um philosophische Gedanken rund um den Flirtpegel den man auf einem großen Teeny Festival wie dem Hurricane oder dem Rock am Ring erwarten und ertragen können sollte - den der ist mit Sicherheit höher als der am Dienstagmittag im durchschnittlichem REWE.
Wer hat diese Annahme bezüglich des "offensiver flirtens" eigentlich getroffen? Keiner. Frauen werden aber nunmal häufiger sexuell belästigt als Männer. Wenn Frauen dir in der Menge zwischen die Beine packen ist das genauso widerlich. Und überhaupt, die wenigsten Frauen werden "offensiveres Flirten" zur Anzeige bringen. Aber Menschen ohne Einverständnis sonst wo anzufassen geht einfach nicht, weder im Rewe noch beim Hurricane.

Dazu kommt dein Gerede von "in eine Opferrolle drücken" ist auch riesiger Bullshit. Eine frau ist genauso wie ein Mann dann das Opfer, wenn sie sexuell belästigt werden.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Festivals 2017

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mo 3. Jul 2017, 20:43

Zur Erinnerung, ich bin absolut der Meinung das es grenzen gibt die zu keinem Zeitpunkt und an keinem Ort überschritten werden dürfen. - bei diesen Grenzen stimmen uns allen vermutlich 99,989% der Hurricane Besucher zu. Es geht hier lediglich um philosophische Gedanken rund um den Flirtpegel den man auf einem großen Teeny Festival wie dem Hurricane oder dem Rock am Ring erwarten und ertragen können sollte - den der ist mit Sicherheit höher als der am Dienstagmittag im durchschnittlichem REWE.
ich bin nichtmal sicher, ob dir die Hälfte der Besucher zustimmt, was die Grenzen angeht.

Ansonsten ist auch das Hurricane wie viele andere Partyveranstaltungen auch eine recht große Kennenlernbörse. Da wird angesprochen, geflirtet, wasauchimmer. Mit und ohne Niveau, vor allem letzteres. Von daher ist es schon eine andere Situation, verglichen mit sagen wir - im Rewe an der Kasse stehen.

Allerdings gibt es einen Bereich, der nicht überschritten werden darf, nur den zu definieren ist quasi unmöglich. Ich sage jetzt mal nicht, dass es hier um die Strafbarkeit geht, denn nach den letzten Maaßschen' Gesetzesreformen ist strenggenommen wohl schon antanzen strafbar laut Thomas Fischer. Klar ist natürlich, dass die von Lewis genannten Beispiel gar nicht gehen.

Ansonsten schwieriges Thema, weil Fingerspitzengefühl notwendig. Vieles ist Interpretation. Einiges Dummheit.

Michael
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Michael » Di 4. Jul 2017, 08:37

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 20:26
Michael hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 19:51
Man kann die Welt auf dem (digitalen) Papier in schwarz und weiß verklausulieren oder man kann raus gehen und sie in den Nuancen messen die man sieht und erlebt. - Selbstverständlich gelten auf einem Festival drastisch andere Verhaltensregeln die nicht bei Drogenkonsum und Lautstärke enden. Wenn wir schon über diesen umstand uneinig sind können wir uns den ganzen rest sparen. (können wir eigentlich eh da wir uns bei diesen Themen so oder so immer uneinig sind. ;) )

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Zur Erinnerung, ich bin absolut der Meinung das es grenzen gibt die zu keinem Zeitpunkt und an keinem Ort überschritten werden dürfen. - bei diesen Grenzen stimmen uns allen vermutlich 99,989% der Hurricane Besucher zu. Es geht hier lediglich um philosophische Gedanken rund um den Flirtpegel den man auf einem großen Teeny Festival wie dem Hurricane oder dem Rock am Ring erwarten und ertragen können sollte - den der ist mit Sicherheit höher als der am Dienstagmittag im durchschnittlichem REWE.
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Dazu kommt dein Gerede von "in eine Opferrolle drücken" ist auch riesiger Bullshit. Eine frau ist genauso wie ein Mann dann das Opfer, wenn sie sexuell belästigt werden.
Wer sagt das in den Schritt greifen teil der Grauzone wäre? Geht die dann von Firsten bis "über der Kleidung berühren"?

Die Diskussion hatte nie eine Aussicht sinn zu machen, aber das die Wahrnehmung der Realität so weit entfernt voneinander liegt hätte ich nicht gedacht.
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Re: Festivals 2017

Beitrag von andyTT » Di 4. Jul 2017, 09:29

Also ich habe mir aufmerksam eure Diskussion durchgelesen und kann beide Argumentationen verstehen. Zumindest werden hier sachlich zwei verschiedene Standpunkte diskutiert, was ich einen Gewinn für jeden Mitleser finde. :thumbs:

Ansonsten bleibe ich bei Blackstar:
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Tambourine-Man » Di 4. Jul 2017, 09:35

Blackstar hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 20:43
Allerdings gibt es einen Bereich, der nicht überschritten werden darf, nur den zu definieren ist quasi unmöglich. Ich sage jetzt mal nicht, dass es hier um die Strafbarkeit geht, denn nach den letzten Maaßschen' Gesetzesreformen ist strenggenommen wohl schon antanzen strafbar laut Thomas Fischer. Klar ist natürlich, dass die von Lewis genannten Beispiel gar nicht gehen.
"Dass nein, nein heißt" wird ja hier wohl nicht zur Debatte stehen und jeder normale Mensch weiß, dass das Ignorieren entsprechender Gesten/Haltungen/Worte Belästigung ist. Dass sämtliche "überfallartige" Aktionen, die eine Überraschungsabsicht beinhalten - das berühmte anonyme Grabschen in der Menge beispielsweise - widerliche und feige Angriffe sind, steht wohl ebenso nicht zur Diskussion.
Wenn ich aber nun - auf einem Festival, aber eigentlich egal wo - mit jemandem Blicke austausche, mich unterhalte, "näher komme", das ganze - unter Alkoholeinfluss, kann aber auch nüchtern passieren - als Flirten interpretiere und Körperkontakt aufnehme/"antanze"/versuche zu Küssen versuche, dann kann es sein, dass ich das alles falsch interpretiert habe, Ablehnung erfahre und natürlich sofort auf Abstand gehe. Dennoch fühlt sich mein Gegenüber übergriffig behandelt, ergo bin ich übergriffig geworden, folglich habe ich gerade jemanden sexuell belästigt. Uff. Harter Stoff.
Ich war naiverweise der Meinung, das wir nur über etwaige Beispiele diskutieren würden.
Ich persönlich finde das ganze - losgelöst von jeder Rechtsauslegung - schwer und als vorsichtiger Mensch fahre ich da eine "lieber einmal zu wenig, als einmal zu viel"-Schiene, bin mir aber gleichzeitig relativ sicher, dass es schon einige Situationen gegeben haben wird, wo das Gegenüber darauf wartet, dass man "den ersten Schritt" macht.
Blackstar hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 20:43
Ansonsten schwieriges Thema, weil Fingerspitzengefühl notwendig. Vieles ist Interpretation. Einiges Dummheit.
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 4. Jul 2017, 09:42

Michael hat geschrieben:
Di 4. Jul 2017, 08:37
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 20:26
Michael hat geschrieben:
Mo 3. Jul 2017, 19:51
Man kann die Welt auf dem (digitalen) Papier in schwarz und weiß verklausulieren oder man kann raus gehen und sie in den Nuancen messen die man sieht und erlebt. - Selbstverständlich gelten auf einem Festival drastisch andere Verhaltensregeln die nicht bei Drogenkonsum und Lautstärke enden. Wenn wir schon über diesen umstand uneinig sind können wir uns den ganzen rest sparen. (können wir eigentlich eh da wir uns bei diesen Themen so oder so immer uneinig sind. ;) )

Allein schon die Annahme das auf Festivals nur Männer "offensiver" flirten würden ist lustig.


Ich finde es prinzipiell super sexistisch die Frau immer wieder Krampfhaft in ihre Opferrolle zurück zu drücken. Der wichtigste Punkt jeder Gleichberechtigung ist das einfordern von Eigenverantwortung. Du kannst nicht von jedem Ort zu jeder Zeit einfordern das er es dir recht zu machen hat.

Zur Erinnerung, ich bin absolut der Meinung das es grenzen gibt die zu keinem Zeitpunkt und an keinem Ort überschritten werden dürfen. - bei diesen Grenzen stimmen uns allen vermutlich 99,989% der Hurricane Besucher zu. Es geht hier lediglich um philosophische Gedanken rund um den Flirtpegel den man auf einem großen Teeny Festival wie dem Hurricane oder dem Rock am Ring erwarten und ertragen können sollte - den der ist mit Sicherheit höher als der am Dienstagmittag im durchschnittlichem REWE.
Wer hat diese Annahme bezüglich des "offensiver flirtens" eigentlich getroffen? Keiner. Frauen werden aber nunmal häufiger sexuell belästigt als Männer. Wenn Frauen dir in der Menge zwischen die Beine packen ist das genauso widerlich. Und überhaupt, die wenigsten Frauen werden "offensiveres Flirten" zur Anzeige bringen. Aber Menschen ohne Einverständnis sonst wo anzufassen geht einfach nicht, weder im Rewe noch beim Hurricane.

Dazu kommt dein Gerede von "in eine Opferrolle drücken" ist auch riesiger Bullshit. Eine frau ist genauso wie ein Mann dann das Opfer, wenn sie sexuell belästigt werden.
Wer sagt das in den Schritt greifen teil der Grauzone wäre? Geht die dann von Firsten bis "über der Kleidung berühren"?

Die Diskussion hatte nie eine Aussicht sinn zu machen, aber das die Wahrnehmung der Realität so weit entfernt voneinander liegt hätte ich nicht gedacht.
Du redest von "offensivem flirten" oder von "belästigt fühle" ohne darauf einzugehen, was das ist. Ich habe schon mehrmals gesagt, dass Frauen die eine sexuelle Belästigung anzeigen das sicherlich nicht tun, wenn ihr jemand hinterher pfeift. Es wäre vielleicht sinnvoll wenn du mal die Bereiche definierst, die für dich unter "belästigt fühlen" laufen, sonst hat die Diskussion tatsächlich keinen Sinn. Was sind Sachen, die Frauen zur Anzeige bringen, die aber auf dem Hurricane wegen Alkoholpegel gerechtfertigt sind? Nochmal, eine für Festivals gültige Neudefinition von sexueller Belästigung kommt von dir.

Ansonsten: was fipsi sagt.

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Re: Festivals 2017

Beitrag von Suitemeister » Di 4. Jul 2017, 09:58

"putzige" diskussion irgendwie. denn ich denke, dass der konsens in diesem thema größer ist als es hier den anschein macht.

dass es grenzen, die unter keinen umständen (egal ob hurricane oder bei rewe an der kasse) überschritten werden dürfen, ist denke ich unstrittig. vielleicht sollten beide seiten einfach mal ihre roten linien und grauzonen abstecken anstatt sich in verklausulierten diskussionen um der diskussion willen zu verstricken.

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Re: Festivals 2017

Beitrag von 7Ostrich » Di 4. Jul 2017, 10:36

Ich versteh auch nicht so ganz, auf was Michael hinaus will... Es ist vermutlich eher ein Problem, dass sexuelle Belästigung auf einem Festival nicht zur Anzeige gebracht wird, als dass jemand wegen etwas angezeigt wird, was eine repräsentative Mehrheit an vernünftigen Menschen als harmlos einschätzen würde.
Ich bin hier nicht zufällig, ich kenn mich aus

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Re: Festivals 2017

Beitrag von fipsi » Mi 5. Jul 2017, 18:47

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Re: Festivals 2017

Beitrag von tobiwan » Mi 5. Jul 2017, 20:35

7Ostrich hat geschrieben:
Di 4. Jul 2017, 10:36
Ich versteh auch nicht so ganz, auf was Michael hinaus will...
Hauptsächlich wohl darauf, dass er ein sexistischer Misogyn ist, der ja sowieso alles besser weiß, weshalb eine Diskussion ja eh sinnlos sei.
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Re: Festivals 2017

Beitrag von Saeglopur » Mi 5. Jul 2017, 22:49

tobiwan hat geschrieben:
Mi 5. Jul 2017, 20:35
7Ostrich hat geschrieben:
Di 4. Jul 2017, 10:36
Ich versteh auch nicht so ganz, auf was Michael hinaus will...
Hauptsächlich wohl darauf, dass er ein sexistischer Misogyn ist, der ja sowieso alles besser weiß, weshalb eine Diskussion ja eh sinnlos sei.
Vielleicht könnte die Antwort auf diesen Post im SPAM-Thread erfolgen, dann ist diese Diskussion aus dem Festival-Bereich verlegt. Danke!


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