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Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird & war es)

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Flecha
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Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird & war es)

Beitrag von Flecha » Do 15. Jun 2017, 19:56

Wir nähern uns der diesjährigen Ausgabe des Hurricane Festivals mit riesigen Schritten. In genau einer Woche geht’s am Eichenring in Scheeßel wieder los.

Dieser Thread soll als allgemeiner Diskussions-Sammelpunkt dienen. Wie wird es? Was gibt es noch zu beachten? Und danach: Wie war es eigentlich? Eure Festival-Berichte dürfen und sollen danach sehr gern hier rein.

Lewis und ich haben vorab schon mal ein paar Zeilen geschrieben, die wir auch auf dem Festival Community-Magazin online gebracht haben – unser aller gemeinsamer Blog, den wir hiermit feierlich „entüllen“ wollen. (Wer Bock hat, mitzumachen – ab ins Organisations-Forum.
Hier geht's lang: http://magazin.festival-community.net/


Noch ein paar generelle Daten zum Hurricane:


Website: http://www.hurricane.de/
Line Up und Timetable: http://www.hurricane.de/de/line-up/
Tickets (noch gibt es ein paar): http://www.hurricane.de/de/tickets/tickets-2017/
Allg. Infos zur Anreise: http://www.hurricane.de/de/infos/anreise1/

Alles Weitere gibt es natürlich auch in den Diskussionen hier im Forum. ;)
Zuletzt geändert von Flecha am Di 1. Aug 2017, 09:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Flecha
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von Flecha » Do 15. Jun 2017, 19:59

Hurricane Festival 2017: Eichenring ist und bleibt Heimat

„Zuhause ist, wo’s am schönsten ist“ – Für die User/innen der Festival-Community trifft dies auch im Jahr 2017 wieder zu. Denn in gut einer Woche werden viele von ihnen einmal mehr an den Scheeßeler Eichenring zum Hurricane Festival pilgern.

Liest man in den Foren mit, mag dies erst einmal überraschend anmuten. Geradezu vernichtend ist doch oftmals die Kritik über die Grundausrichtung und das Line-Up. Das von FKP Scorpio organisierte Festival hat sich in den vergangenen Jahren mehr oder weniger stark verändert. Weg von einem Festival für Liebhaber/innen besonderer Indie-Künstler/innen und hin zu (noch) mehr sogenannter „Mainstream“-Musik.

Dazu kommt das ewig schlechte Wetter, das Niedersachsen zu dieser Jahreszeit gewöhnlich heimsucht und bereits zweimal wieder zum wirklich erheblichen Ausfall von Bands geführt hat.

Und trotzdem: Irgendwie geht es doch nicht ohne. Das liegt natürlich vor allem auch daran, dass das Hurricane als „Heim-Festival“ ein Sammelpunkt ist. Vergleichbar viele Community-User/innen lassen sich sonst höchstens auf dem Haldern Pop oder mit Glück beim Primavera Sound antreffen.

Bild
Feuerwerk über der Green Stage beim Hurricane Festival (Foto: Jochen Melchior)

Und bei aller Hackerei aufs Line-Up: Casper ist sicherlich kein Headliner der feuchten Träume. Mit Linkin Park und Green Day hat das Hurricane-Team aber Bands gebucht, die sich am Eichenring zuvor noch nie die Ehre gegeben haben, seit jeher eine der Stärken des Festivals. Und ja, der Richtungswechsel des Festivals geht ein wenig auf Kosten der Indie-Fraktion, aber ganz sicher nicht auf die der Vielfalt.

Im gesamten Line-Up tummeln sich fantastische Künstler der unterschiedlichsten Genres, wodurch eigentlich für jeden etwas dabei ist. Die oberen Reihen laden natürlich direkt dazu ein, nostalgisch zu werden: Green Day, Linkin Park und Blink-182, der Großteil der Besucher wird knapp die Hälfte der Songs mitsingen können. Dennoch gehört das Festival nicht nur den Größen der Vergangenheit. Mit Lorde hat man beispielsweise eine der aufstrebendsten Künstlerinnen der letzten Jahre nach Scheeßel holen können, die pünktlich zum Festival ihre neue Platte “Melodrama” veröffentlicht. So sieht es auch bei Royal Blood aus, die musikalisch zwar etwas anders unterwegs sind, aber eine ähnlich steile Karriere hinlegen und wie Lorde mit neuem Album im Gepäck das Hurricane spielen.

Auch die unteren Reihen bieten einige Perlen. Lust auf ein paar Gitarren? Einfach zu The Smith Street Band oder Moose Blood vor die Bühne. Das ist auch etwas für die Leute, die seit Jahren den Untergang des “Rockfestivals” Hurricane prophezeien und trotzdem noch dabei sind. Etwas härter geht es auch noch bei Baroness oder Red Fang zu, während auch gepflegte Hip-Hop- (SSIO, Antilopen Gang) oder Electro-Sounds (Boys Noize, Digitalism) einmal mehr nicht zu kurz kommen. Ein besonderes Schmankerl erwartet die Besucher/innen am Sonntag auf der Red Stage – lange verschmäht, nun gebucht: Die mächtigen Kassierer.

Neben dem einen oder anderen musikalischen Tipp hat unsere Community aber noch mehr zu bieten. Etwa das legendäre Forentreffen am Donnerstag, das dieses Jahr wahrscheinlich in der White Stage um 22 Uhr stattfindet. Wolltet ihr schon immer mal wissen, was für ein Mensch sich hinter dem furchtbaren Musikgeschmack von Miwo versteckt? Oder einfach ein Bier mit dem einen oder anderen trinken? Dann kommt einfach vorbei. Alles weitere findet ihr hier.

Bild
Immer gut besucht: Die Blue Stage auf dem Hurricane Festival (Foto: Robin Schmiedebach)

Dazu haben wir Informationen zum Festival, Fragen und Antworten gesammelt. Im Wetter-Thread werden die Hoffnungen auf wenig Regen erfahrungsgemäß von Tag zu Tag geringer werden, bis kurz vorher eine ziemlich genaue Vorhersage nur fürs Hurricane kommen wird – was für ein Service. Aber auch Fragen zu Geländeplänen, Festival-Equipement, Mitcampern, dem Green-Camp, dem Schwesterfestival Southside oder den Regeln des Festivals werden hier beantwortet.

Und kommen wir abschließend nochmal zu letzteren, den neuesten Änderungen – der Taschen- und Getränkeregelung. Wer es noch nicht mitbekommen hat: Tetrapacks sind prinzipiell nur noch leer auf dem Festivalgelände erlaubt, Taschen nur noch in Bauchtaschenformat. Genauere Infos findet ihr hier. Bei all dem Ärger über diese Entscheidungen, sowohl bei Facebook, als auch bei uns: Ja, besonders die Taschenregelung wirkt unglücklich. Aber man darf nicht vergessen, dass diese Vorschriften mit großer Wahrscheinlichkeit durch Druck der Behörden entstanden sind. Und noch wichtiger: Das Hurricane wurde durch das nicht immer souveräne Verhalten der Verantwortlichen von Rock Am Ring in eine sehr schwierige Situation gebracht, weshalb man trotz der Unannehmlichkeiten, die uns das alles bereitet, vielleicht ein Auge zu drücken sollte.

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andyTT
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von andyTT » Do 15. Jun 2017, 20:24

Sehr sehr schön geschrieben :mchearth:
Die Diskussionen, ja eigentlich der letzten Monate, nochmal schön zusammengefasst und auf einen Punkt gebracht :thumbs:

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Tambourine-Man
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von Tambourine-Man » Do 15. Jun 2017, 20:34

Das habt ihr sehr, sehr gut gemacht :thumbs:
So kann, sich das doch sehen lassen (da fällt mir ein, an wen ging noch mal Geld für die Domain, webspace etc)

Die Überschrift trifft es einfach perfekt und ich fieber meinem siebten Hurricane entgegen wie jedes Jahr. Prognose: Es wird gut!
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Cris
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von Cris » Do 15. Jun 2017, 20:35

Sehr schöner auf den Punkt gebrachter Beitrag. Ich habe 7 Bands, die ich an den 3 Tagen sehen möchte und bin trotzdem da, weil es halt wie nach Hause kommen ist :herzen2:

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Mastodoniel
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von Mastodoniel » Do 15. Jun 2017, 22:42

Danke für diesen schönen Beitrag. Nach 2 Jahren Pause bin ich wieder da. Und es ist wie ihr schreibt, als ob man nachhause kommt. Ich hab Bock.

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TonyMac
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von TonyMac » Fr 16. Jun 2017, 11:39

Wolltet ihr schon immer mal wissen, was für ein Mensch sich hinter dem furchtbaren Musikgeschmack von Miwo versteckt?
:lol: :lol: :lol:
Voll gemein btw.

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fipsi
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von fipsi » Fr 16. Jun 2017, 11:50

TonyMac hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 11:39
Wolltet ihr schon immer mal wissen, was für ein Mensch sich hinter dem furchtbaren Musikgeschmack von Miwo versteckt?
:lol: :lol: :lol:
Voll gemein btw.
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Gelöschter Benutzer 57

Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von Gelöschter Benutzer 57 » Fr 16. Jun 2017, 12:03

fipsi hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 11:50
TonyMac hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 11:39
Wolltet ihr schon immer mal wissen, was für ein Mensch sich hinter dem furchtbaren Musikgeschmack von Miwo versteckt?
:lol: :lol: :lol:
Voll gemein btw.
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Lewis und Marius werden ihre Abreibung nächste Woche in Scheeßel bekommen.

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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von captainhoerm » Fr 16. Jun 2017, 12:18

miwo hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 12:03
fipsi hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 11:50
TonyMac hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 11:39
:lol: :lol: :lol:
Voll gemein btw.
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Lewis und Marius werden ihre Abreibung nächste Woche in Scheeßel bekommen.
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von andyTT » Fr 16. Jun 2017, 19:58

Kommt man durch unser Forum irgendwie auf unseren Blog? Durch nen Button auf der Startseite oder so?

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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von MetalFan94 » So 18. Jun 2017, 16:09

andyTT hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 19:58
Kommt man durch unser Forum irgendwie auf unseren Blog? Durch nen Button auf der Startseite oder so?
ja oben
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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es)

Beitrag von andyTT » So 18. Jun 2017, 18:18

MetalFan94 hat geschrieben:
So 18. Jun 2017, 16:09
andyTT hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 19:58
Kommt man durch unser Forum irgendwie auf unseren Blog? Durch nen Button auf der Startseite oder so?
ja oben
jop danke, habe ich gesehen. :thumbs: Den gibts aber erst seit meinen post :wink:

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Re: Hurricane 2017 – Eichenring ist und bleibt Heimat (so wird es/so war es)

Beitrag von Flecha » Mo 10. Jul 2017, 11:53

Das ist ja fast unangenehm. Wollte den von Lewis und mir angefertigten Bericht eigentlich direkt auch ins Forum posten. :oops: Naja, hier:

Hurricane Festival 2017: Nach Hause kommen – zu Lorde, Green Day & Co.

Regen, Wind und Gewitter im Wechsel – und das auch noch Ende Juni, wo doch eigentlich gerade der Sommer begonnen hat? Das war beim Hurricane Festival 2017 rund 70.000 Festivalgängern/-innen mal wieder herzlich egal. Warum auch, wenn man sich drei Tage lang auf dem Scheeßeler Eichenring bei rund 100 Bands austoben kann – von Green Day über Lorde bis hin zu den mächtigen Kassierern.

Doch der Reihe nach: Zunächst war wieder mal aller Anfang schwer. Eigentlich sollten die Campingplätze schon um 11.00 Uhr Tür und Tor öffnen. Ein schweres Gewitter verhinderte dies jedoch mit allem, was ihm zur Verfügung stand. Eine komplett schwarze Wolkenfront kam auf Scheeßel zu, weshalb einige der Hallen im nahegelegenen Gewerbegebiet als Notunterkünfte genutzt wurden. Aber auch in fremden Autos oder sporadisch aufgebauten Wurfzelten wurde Schutz gesucht, bis der Sturm vorüber war.

Nach gut 20 Minuten war der Spaß vorüber, der Boden matschig, die Zelte von Mein-Zelt-steht-schon (?!) über das Gelände verteilt. Es bildeten sich die schon bekannten langen Schlangen vor den Einlässen und auch der Rückstau um Scheeßel herum hatte es in sich. Besonders die Einlass-Situation ließ erneut zu wünschen übrig, die Taschenkontrollen wirkten willkürlich und eine Wasserversorgung für die Leute, die knapp drei Stunden bei brennender Hitze warten mussten, war nicht vorhanden.

Dass die Bahn zu allem Überfluss ab dem Nachmittag nur noch sporadisch, bzw. aus Richtung Hamburg gar nicht mehr unterwegs war, kann man Veranstalter FKP Scorpio sicherlich nicht ankreiden – zumal die Kommunikation wie schon im so schwer geplagten Vorjahr vorbildlich war. Trotzdem warfen die Wetter-Ereignisse einen kleinen Schatten auf den Anreise-Tag, der zugleich ja so oft auch einer der ausgelassensten Party-Tage ist.

Aber seien wir ehrlich: Im Gedächtnis bleibt das ja nun nicht. Die gute Zeit im Anschluss schon viel eher. Und die gab es. Für einige Foren-Mitglieder/innen schon bei der WarmUp-Party in der White Stage am Donnerstagabend, wo u.a. zu Moop Mama und Montreal die ersten (eher zehnten) Kaltgetränke genommen worden. Community-Redakteur Marius, der sich eigentlich auf die Bahn verließ und kurzfristig dann doch noch eine späte Mitfahrgelegenheit fand, hatte es zu diesem Zeitpunkt immerhin auch schon geschafft, sein Zelt aufzubauen und sich unter den Pavillon zu setzen. Für die nächsten Stunden bis Sonnenaufgang.

Am Freitag war dann schnell und gut sichtbar, was das Wetter am Vortag so angerichtet hatte. Besonders das Areal um den (großartigen) Penny-Markt war idealerweise nur noch mit Gummistiefeln zu betreten. Aber wie schon gesagt: Das ist Hurricane.

Die Pforten zum Gelände öffneten sich am Nachmittag und auf der Green Stage wurde das Festival von denen im Forum beliebten Folk-Punkern von Skinny Lister eröffnet – mit viel Tanz und einer gehörigen Portion Rum. Geht einfach immer.

Im Anschluss gab es erst einmal Zeit, sich das Hurricane-Gelände genauer anzuschauen: Neben den üblichen Sponsoring-Ständen von H&M, Jack Daniels & Co. gab es auch 2017 wieder eine feine Auswahl an Food-Ständen sowie ausreichend Bars, so dass man eigentlich nie viel zu lang warten musste. Das kulinarische Angebot erstreckte sich dabei von der klassischen Bratwurst über einige Burger-Stände, u.a. in den so beliebten Foodtrucks, die um die Blue Stage herum aufgebaut waren, bis hin zu Falafel, Handbrot oder Flammkuchen. Von fleischig bis vegetarisch war eigentlich für jeden etwas Gutes dabei. 7 Euro für die kuriose Erfindung Lachsdöner sind sicherlich nicht wenig, aber wenn man ehrlich ist, freut man sich doch, wenn man so eine große Auswahl geboten bekommt.

Gleichzeitig gab es aber auch noch Musik zu hören: Etwa SXTN, die die Red-Stage ordentlich abrissen, aber auch den ein oder anderen etwas verstört zurückließen. Dass sie so viel Zuspruch bekamen, wird auch daran gelegen haben, dass mit Haftbefehl das Parallelprogramm wegen einer Polizeikontrolle ausgefallen ist. In der Folge bereiteten die Hurricane-Dauerbrenner wie Frank Turner oder Flogging Molly das Publikum auf das Tageshighlight, Green Day, vor.

Die Punk-Legenden bekamen mit zweieinhalb Stunden den längsten Slot des Festivals, konnten also ihr ganzes Repertoir zum Besten geben. Dennoch, die Bewertungen sind zwiegespalten. Für die einen war es ein tolles Konzert mit allen Songs der Jugend und einer perfekten akustischen Zugabe (“Wake Me Up When September Ends” und “Good Riddance (Time Of Your Life)”. Für die anderen war der Sound daneben, die Ansagen und Fans auf der Bühne vollkommen überflüssig und der Auftritt an sich ein Reinfall. Da scheiden sich die Geister.

Wie startet man also am besten in den Tag, nach einem persönlich atemberaubenden oder eben enttäuschenden Green Day Auftritt? Richtig, um 10 Uhr am Samstag mit einem wunderbaren Ouzofrühstück, inklusive Sirtaki in Dauerschleife. Ob müde, verkatert oder einfach ein wenig fertig, spätestens nach dem vierten Ouzo stellt sich eine wohlige Wärme in der Magengegend ein – überaus empfehlenswert. Und ein wunderbarer Start in einen tollen Festivaltag, unter anderem mit Baroness, Royal Blood, Lorde und den traumhaften Future Islands.

Besonders die letzten beiden zählen dabei zu den ganz großen Auftritten in diesem Jahr. Lorde spielte ein bunt gemischtes Set aus alten und neuen Songs, die das Publikum in komplette Extase versetzten. Es wurde getanzt, gesprungen und mitgesungen, perfekt für den frühen Abend. “Green Light” sorgte dabei für einen ganz besonderen Abschluss und wurde von fast jedem/r Hurricane Besucher/in frenetisch gefeiert.

Future Islands hingegen schafften es, trotz ihrer Rolle als Abschlussact auf der roten Bühne, das ganze Publikum zum tanzen zu bringen. Zwar musste unser Autor kurz vor Beginn wegen Müdigkeit (und vielleicht ein bisschen wegen des Ouzofrühstücks) ein wenig mit sich ringen, doch pünktlich zu den ersten Klängen hat auch er getanzt. Besonders der Riesenhit “Seasons (Waiting for you)” ließ die Menge ausrasten.

Und lauschte man nicht den Klängen von Future Islands hätte man sich auch an Linkin Park versuchen können. Aber bleiben wir beim Können (die Editors dazu waren parallel mal wieder hinreißend), denn die Songs vom neuen Album “One More Light” haben die vielleicht aufgekommene Vorfreude rasch gen null gesenkt. Alternative? Duschen! Ja, richtig. Komplett leer, schön warm. Auch hier: Eine Empfehlung.

Der Abschlusstag stand auf der Green Stage dann ganz im Zeichen von Casper, der als Headliner u.a. auch neue Songs spielen sollte. Sicherlich nicht ganz in das Bühnenprogramm passte da Blues-Altmeister Seasick Steve, der aber von einer kleinen aber feinen Gemeinde vor der Bühne schnell ins Herz geschlossen wurde. Wie denn auch nicht, wenn Steve so einen sympathischen Auftritt hinlegt und dann auch noch die einzigen Sonnenstrahlen des Tages rauskommen?

Den folgenden Auftritt der so oft geforderten Kassierer kann man vielleicht unter dem Slogan “Nacktbaden” anpreisen. Natürlich auch wieder vorn dabei: Sänger Wölfi, der wegen eines Beinbruches aber die meiste Zeit sitzen musste. Einen eigentlich schon perfekten Abschluss bescherten die australischen Hard-Rocker von Wolfmother, die mit einem bunten Mix – nein – mit einem Hit-Feuerwerk der Blue Stage ordentlich einheizten. Sicherlich einer der besten Gigs des Wochenendes.

Und Casper? Nicht der Headliner der Herzen und nach dem Abriss von Die Antwoord auch weniger actionreich, aber trotzdem mit einer feinen Performance. Einige aus der Community haben diese allerdings schon gar nicht mehr erlebt – die Züge fuhren schließlich wieder.

Am Ende war das Hurricane 2017 wie nach Hause zu kommen. Mehr noch, es war wie das Treffen mit dem früheren besten Freund. Man hat sich ein wenig auseinander gelebt, die Interessen sind vielleicht nicht mehr ganz die selben. Aber wenn man sich dann trifft, fühlt sich alles wie immer an, es ist vertraut, und ja, am Ende ist es auch einfach verdammt schön.

Mit Fotos und so hier: http://magazin.festival-community.net/2 ... -day-co/2/
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