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von MetalFan94 » Do 1. Okt 2015, 15:18
So ich hab mal ne Rezension zu That´s the Spirit verfasst.
Rückmeldungen/Verbesserungen/Lob/Kritik ist unbedingt erwünscht.
Bring me the Horizon - That´s the Spirit
Mit dem Ausstieg von Gitarrist Jona Weinhofen (u.a. I Killed the Prom Queen) und die dafür feste Aufnahme von Jordan Fish an den Keyboards im Jahre 2013, führte zu einem erkennbaren Stilwechsel bei BMTH. Der Vorgänger "Sempiternal" überzeugte durch seine Vielfältigkeit. Die Band, um Sänger Oli Sykes, fand eine gute Mischung aus Härte, Melodie, Aggression und Eingängkeit. Die Erwartungen bei Fans und Presse für das neue Album, waren dementsprechend Hoch. Ihre mittlerweile große Fanbase, haben sie sich nicht zurletzt durch ihre verbesserten Livequalitäten erspielt. Dies bescherte ihnen mit That´s the Spirt den Einstieg als Nummer 1 der Albumcharts in Australien und Kanada und auf Platz 2 in den USA und Großbrittanien . In Deutschland schlug der neue Silberling auf Platz 6 ein, die bisher höchste Chartplatzierung für BMTH in Deutschland. That´s the Spirit kann diese Erwartungen allerdings nicht ganz erfüllen. Das Album ist aber wie seine Vorgänger erstklassig produziert und abgemischt. Dabei sticht vor allem der gute Schlagzeug und Snare Sound heraus.
Das Album startet mit Doomed solide. Der Song startet ruhig mit stimmigen cleanem Gesang von Oli Sykes, der stimmlich auf dem Album wieder eine gute Figur macht. Im Refrain wird zum ersten mal auf dem Album etwas geschrien, wechselnd mit sehr hohem Gesang. Weiter geht es mit der bereits zuvor veröffentlichten Single Happy Song. Diese startet mit einem Kinderchor und wechselt wieder zwischen Cleanem Gesang in den Strophen und etwas zurückhaltenden Shouts im Refrain, unterlegt von dem bereits angesprochenen Kinderchor. Insgesamt ein sehr solider Song, dessen Refrain es durchaus schafft im Ohr hängen zu bleiben und gute Laune auslöst. Es folgt eines der Highlights auf dem Album : Throne . Beginnend mit Elektrospielereien, die stark an "Can you feel my heart" erinnern. Oli´s Stimme schwankt dabei irgendwo zwischen alten Linkin Park und alten 30Secounds to mars Sachen, was aber erstaunlich gut klingt. Definitiv einer der besseren Songs auf "That´s the spirit". Es geht weiter mit True Friends, eine ebenfalls vorab veröffentlichte Single. True Friends ist eine der härteren Songs auf der Platte und findet wieder die für BMTH typische Mischung aus Eingängkeit und Aggression. Wieder sind einige elektronische Spielereien zu entdecken, die den Song allerdings eher besser machen und somit zu einen der Highlights der Platte. Daraufhin beginnt die Platte etwas zu verflachen und kann das Anfangsniveau zunächst nicht mehr halten. Follow you ist eine Seichte Pop- Nummer, die die Sellout Vorwürfe einiger Fans der ersten Stunde unterstützt. Zumindest ist der Refrain catchy, auch wenn der Hohe Gesang zum Teil etwas an eine billige Bee Gees Imitation erinnern. What you need ist der wohl härteste Song der Platte, allerdings wirkt der Background Gesang im Refrain völlig deplaziert und ist etwas symptomatisch für das Gesamte Album. Es ist nett anzuhören, plätschert aber eher ohne große Highlights vor sich hin und wirkt stellenweise unstimmig.
Darnach nimmt das Album mit Avalanche wieder etwas Fahrt auf. Der Refrain bleibt sofort im Ohr und wird dabei von den wieder guten Drums in den Händen von Matt Nicholls getrieben. Dennoch hat man das Gefühl das dem Song etwas fehlt. Das anschließende Run ist eines der Highlights des Albums, mit einigen Elektronischen Spielerein und einer sehr schönen Melodie, erzeugt es ein Gefühl des verfolgt werdens. Das "And so let´s run" bleibt dabei sehr schön im Ohr und ist somit ein Song den man sich noch des öfteren anhören wird. Es folgt mit Drown die erste Single, die bereits vergangenen Oktober veröffentlicht wurde, allerdings in einer leicht veränderten Version. Wieder einmal sticht vorallem der etwas schnellere Refrain heraus, während die Strophen sehr glatt poliert wirken.
Das Album neigt sich dem Ende zu und kann noch ein letztes Highlight setzen. Blasphemy erinnert etwas an das vorherige Run. Es fängt allerdings schon sehr eingängig an mit Oli´s rauem Gesang begleitet von einem düster angehauchtem Riff. Das wiederkehrend "Don´t preach to me. It´s blasphemy" ist einer der wenigen Zeilen auf dem Album die wirklich hängen bleiben. Es wäre ein schöner und runder Schluss der Platte gewesen.
Aber leider sprechen wir hier nur vom Konjunktiv. Das wirklich grausame Oh no schließt das Album unwürdig ab und hinterlässt so einen bitteren Beigeschmack, bei dem ansonsten wirklich nicht schlechtem Album. Den "oh no" ist auch das Einzige, was einem zu diesem Schluss einfällt. Ein Pop Song der an eine Mischung aus den Backstreet Boys und irgendwelchen anderen noch schlimmeren Boybands erinnert, passt wirklich gar nicht auf dieses Album. Schade.
Insgesamt ein solides Album mit einigen starken Songs und wenigen Ausfällen, allerdings ohne Überragendes und Überraschendes.
Deshalb: 6,5 von 10 Punkten
Just because you're paranoid doesn't mean they're not after you